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Futter
Nahrung; Kost; Tiernahrung; Fressen (umgangssprachlich); Fütterung; Mast

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1Fut|ter ['fʊtɐ], das; -s:
Nahrung der Tiere:
den Hühnern Futter geben.
Zus.: Fischfutter, Hühnerfutter, Pferdefutter, Schweinefutter, Viehfutter, Vogelfutter.
  2Fut|ter ['fʊtɐ], das; -s, -:
Stoff auf der Innenseite von Kleidungsstücken, Schuhen, Lederwaren u. Ä.:
ein glänzendes Futter; das Futter in der Tasche ist zerrissen; das Futter einsetzen.
Zus.: Ärmelfutter, Hutfutter, Mantelfutter, Rockfutter, Seidenfutter, Taschenfutter.

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Fụt|ter1 〈n. 13; unz.〉 Nahrung der Tiere, bes. der Haustiere (Grün\Futter, Mast\Futter, Vogel\Futter) ● dem Vieh \Futter geben; \Futter schneiden; den Vögeln \Futter streuen [<ahd. fuotar, engl. fodder <germ. *fodra-; zu idg. *pa- „Vieh weiden“]
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Fụt|ter2 〈n. 13
1. dünne Stoffeinlage, innere Stoffschicht in Kleidungsstücken (Mantel\Futter, Seiden\Futter, Pelz\Futter)
2. innere Schicht, Auskleidung eines Behälters
3. 〈Bauw.〉
3.1 Füllung (z. B. einer Tür)
3.2 Vorrichtung zum Einspannen, Festhalten von Werkstücken in Maschinen (Spann\Futter, Backen\Futter)
[<ahd. fuotar, fotar „scheidenartiger Behälter, Überzug“, got. fodr „Scheide“; zu idg. po- „schützen“]

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1Fụt|ter , das; -s, - <Pl. selten> [mhd. vuoter, ahd. fuotar, verw. mit lat. pascere, Pastor]:
Nahrung für [Haus]tiere:
dem Hund, den Hühnern [das] F. geben;
Ü dieses F. (salopp; Essen) passt dir wohl nicht?;
der Mitarbeiter braucht neues F. (ugs.; neue Arbeit);
gut im F. sein/stehen (ugs.; gut genährt sein).
2Fụt|ter , das; -s, - [mhd. vuoter, ahd. fuotar = Unterfutter, Futteral, eigtl. = schützende Hülle; Überzug]:
1. [dünnerer] Stoff od. Material auf der Innenseite von Kleidungsstücken, Schuhen, Lederwaren o. Ä.:
[ein] glänzendes F.;
der Briefumschlag hat graues F. (ist innen mit grauem Seidenpapier ausgekleidet).
2. Holzauskleidung der Laibung bei Türen u. Fenstern.
3. Vorrichtung zum Einspannen des Werkstücks (z. B. bei Bohrmaschinen, Drehbänken).
4.
a) feuerfestes Material, mit dem Schmelzöfen ausgekleidet sind;
b) isolierendes Stoffmaterial, mit dem Feuerungsräume von Dampfkesseln ausgemauert sind.

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I
Futter,
 
1) Bautechnik: Holzauskleidung der Leibung bei Türen und Fenstern.
 
 2) Hüttentechnik: Auskleidung.
 
 3) Textiltechnik: Futterstoff, Schutz- oder Stützstoff auf der Innenseite von Kleidungsstücken, Koffern, Schuhen u. a., auch zur Verdeckung der Nähte und zur Erhöhung der Wärmehaltung. Als Futter dienen haltbare Gewebe aus Baumwolle, Chemiefasern, Seide oder Mischgeweben, als Zwischenfutter für Anzüge, Kostüme und Mäntel (zur Formgebung) oft Futtergaze (Steifgaze), ein steif appretiertes Gewebe in Leinwandbindung. - Steppfutter ist ein Viskosefutter, das mit einem Faservlies oder Schaumstoff versteppt ist.
 
 4) Werkzeugmaschinen: Vorrichtungen zur Aufnahme eines Werkstückes oder Werkzeugs, z. B. das Bohrfutter der Bohrmaschine.
 
II
Futter,
 
Futtermittel, der tierischen Ernährung dienende organische oder mineralische Stoffe. Nach der ernährungsphysiologischen Aufgabe unterscheidet man Erhaltungsfutter, das die zur Erhaltung der Lebensfunktionen notwendigen Nährstoffmengen enthält, und (in der Nutzviehhaltung) Leistungsfutter, durch das dem Tier die Nährstoffmengen zugeführt werden, die zur Erzeugung einer zusätzlichen Leistung (Milch, Fleisch, Zugkraft) notwendig werden. Je nach den mengenmäßigen Futteranteilen spricht man von Grundfutter (Hauptfutter), das die Aufgabe hat, aufgrund des hohen Anteils von Ballaststoffen zu sättigen, jedoch einen geringeren Nährstoffgehalt aufweist, und Beifutter (Zusatzfutter) zur Deckung des notwendigen Nährstoffbedarfs.
 
Die in der Viehhaltung verwendeten Futtermittel werden nach verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt. Zum Saftfutter gehören Grünfutter (frische Futterpflanzen), Gärfutter (Silofutter) und Hackfrüchte, zum Raufutter getrocknetes Grünfutter (Heu), Stroh und Spreu. Saft- und Raufutter werden auch als wirtschaftseigenes Futter zusammengefasst. Als Kraftfutter dienen besonders Abfälle und Nebenerzeugnisse der Nahrungsmittelindustrie, wie Kleie, Trockenschnitzel, Ölkuchen, Extraktionsschrote, Schlempe, Treber u. a. Biologisch hochwertiges Eiweiß liefern die Futtermittel tierischer Herkunft: Milch (besonders Magermilch und Magermilchpulver), Fisch-, Fleisch- und Blutmehl.
 
Für den Wert eines Futtermittels (Futtermittelbewertung) sind seine Verdaulichkeit sowie sein Gehalt an Nähr- und Wirkstoffen entscheidend. Als Beurteilungskriterien dienen u. a. der Gehalt an Wasser, Rohfasern, Fetten, Kohlenhydraten, Eiweißstoffen, essenziellen Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, der Anteil von Fremdbestandteilen, der Befall mit Schädlingen sowie Frische oder Verdorbenheit. Um den Nährwert verschiedener Futtermittel zahlenmäßig vergleichen zu können, wurden Versuche der Umrechnung in Futtereinheiten unternommen. Die Berechnung erfolgt bei Wiederkäuern und Pferden in Stärkeeinheiten, für Schweine und Geflügel nach der »umsetzbaren Energie« (d. h. der zur Erhaltung, zur mechanischen Arbeitsleistung und zur Produktion von Fleisch u. a. Leistungen nutzbare Anteil der im Futter enthaltenen Energie).
 
Literatur:
 
K.-H. Menke u. W. Huss: Tierernährung u. Futtermittelkunde (31987);
 J. von Lengerken u. K. Zimmermann: Hb. Futtermittelprüfung (1991);
 M. Kirchgessner: Tierernährung (81992).
 

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1Fụt|ter, das; -s [mhd. vuoter, ahd. fuotar, verw. mit lat. pascere, ↑Pastor]: Nahrung für [Haus]tiere: F. schneiden; dem Hund, den Hühnern [das] F. geben; Ü dieses F. (salopp; Essen) passt dir wohl nicht?; die Maschine, der Mitarbeiter braucht neues F. (ugs.; neue Arbeit); *gut im F. sein/stehen (ugs.; gut genährt sein: die Tiere auf der Weide sind, stehen gut im F.; dein Bruder steht ja gut im F.!
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2Fụt|ter, das; -s, - [mhd. vuoter, ahd. fuotar = Unterfutter, Futteral, eigtl. = schützende Hülle; Überzug]: 1. [dünnerer] Stoff od. Material auf der Innenseite von Kleidungsstücken, Schuhen, Lederwaren o. Ä.: [ein] glänzendes F.; Dann betastete er seinen Rocksaum, in dessen F. ... ein Verbandspäckchen eingenäht worden war (Kirst, 08/15, 449); In pantomimischer Absicht kehrte ich das F. meiner Taschen nach außen (Th. Mann, Krull 135); der Briefumschlag hat graues F. (ist innen mit grauem Seidenpapier ausgekleidet). 2. Holzauskleidung der Leibung bei Türen u. Fenstern. 3. Vorrichtung zum Einspannen des Werkstücks (z. B. bei Bohrmaschinen, Drehbänken). 4. a) feuerfeste Steine, mit denen Schmelzöfen ausgekleidet sind; b) isolierende Stoffe, mit denen Feuerungsräume von Dampfkesseln ausgemauert sind.

Universal-Lexikon. 2012.