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Schaffner
Zub (fachsprachlich); KiN (fachsprachlich); Kontrolleur; Kundenbetreuer; Zugbegleiter; Kondukteur (schweiz.)

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Schaff|ner ['ʃafnɐ], der; -s, -, Schaff|ne|rin ['ʃafnərɪn], die; -, -nen:
Person, die in öffentlichen Verkehrsmitteln Fahrscheine verkauft, kontrolliert o. Ä.:
beim Schaffner eine Fahrkarte kaufen.
Zus.: Straßenbahnschaffner, Straßenbahnschaffnerin, Zugschaffner, Zugschaffnerin.

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Schạff|ner 〈m. 3
1. Angestellter bei der Eisen- u. (früher) Straßenbahn, der die Fahrkarten prüft u. auch verkauft; Sy 〈österr., schweiz.〉 Kondukteur
2. 〈veraltet〉 Gutsverwalter, Aufseher
[<mhd. schaffnære „Anordner, Aufseher, Verwalter“, umgebildet aus schaffære; zu schaffen „(an)ordnen“]

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Schạff|ner, der; -s, - [mhd. schaffenære = Aufseher, Verwalter, umgebildet aus: schaffære, zu schaffen] (veraltend):
jmd., der in öffentlichen Verkehrsmitteln Fahrausweise verkauft, kontrolliert.

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Schạffner,
 
1) Hans, schweizerischer Politiker, * Gränichen (Kanton Aargau) 16. 12. 1908; Rechtsanwalt; Mitglied der FDP, 1954-61 Direktor der Handelsabteilung im Eidgenössischen Wirtschaftsdepartement, war maßgeblich an der Abfassung des Stockholmer Vertrags über die Gründung der EFTA beteiligt. Als Mitglied des Bundesrates leitete er 1961-69 das Departement für Volkswirtschaft. 1966 war Schaffner Bundespräsident.
 
 2) Jakob, schweizerischer Schriftsteller, * Basel 14. 11. 1875, ✝ Straßburg 25. 9. 1944; ursprünglich Schuster, seit 1913 in Deutschland; bejahte zuletzt den Nationalsozialismus. Als Erzähler knüpfte er zuerst an G. Keller an, stand dann unter dem Einfluss von F. Nietzsche und F. M. Dostojewskij. Er schilderte die bewegten Lebensläufe starker Charaktere.
 
Werke (Auswahl): Romane: Irrfahrten (1905, Neuausgabe unter dem Titel Die Irrfahrten des Jonathan Bregger, 1912); Konrad Pilater (1910).
 
Autobiographisches: Johannes, 2 Bände (1922); Die Jünglingszeit des Johannes Schattenhold (1930).
 
 3) Martin, Maler und Bildschnitzer, * um 1478/79, ✝ zwischen 1546 und 1549; ab 1499 in Ulm nachweisbar (seit 1526 Stadtmaler). Schaffner orientierte sich zunächst an H. Holbein dem Älteren, wurde unter dem Einfluss A. Dürers und H. Burgkmairs (ab etwa 1510) der bedeutendste Maler Ulms der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er überwand mit einer weichen, tonigen Farbgebung und einem neuen Gefühl für Flächen- und Raumwerte die Stilstufe der deutschen Spätgotik, der er als Bildschnitzer jedoch weiter verhaftet blieb. Besonders sein Spätwerk zeichnet sich durch eine ausgewogene Komposition im Sinne der Renaissance und ein prächtiges Kolorit aus.
 
Werke: Hutzaltar (1521; Ulm, Münster); Flügel des Wettenhausener Hochaltars (1523-24; München, Alte Pinakothek); Tischplatte für Asamus Stedelin (1533; Kassel, Staatliche Kunstsammlungen).
 
Literatur:
 
M. S., Maler zu Ulm, hg. v. S. Lustenberger, Ausst.-Kat. (1959).

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Schạff|ner, der; -s, - [mhd. schaffenære = Aufseher, Verwalter, umgebildet aus: schaffære, zu ↑schaffen]: 1. (veraltend) jmd., der in öffentlichen Verkehrsmitteln Fahrausweise verkauft, kontrolliert. 2. (veraltet) Aufseher, Verwalter auf einem Gutshof.

Universal-Lexikon. 2012.