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würzen
abschmecken; Geschmack geben

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wür|zen ['vʏrts̮n̩] <tr.; hat:
mit Gewürzen, Kräutern o. Ä. versehen und damit einer Speise einen bestimmten Geschmack verleihen bzw. sie überhaupt schmackhaft machen:
das Gulasch, die Suppe würzen; Reis mit Curry würzen; die Soße ist pikant gewürzt.
Syn.: abschmecken.

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wụ̈r|zen 〈V. tr.; hat
1. eine Speise \würzen einer S. durch Hinzufügen von Gewürzen einen feineren od. stärkeren Geschmack verleihen
2. 〈fig.〉 interessant, witzig, kurzweilig machen
● er würzte seine Rede mit humorvollen, ironischen Anspielungen 〈fig.〉; einen Braten mit Paprika, Pfeffer \würzen; die Suppe ist zu wenig gewürzt [<mhd. würzen „mit wohlschmeckenden od. wohlriechenden Kräutern versehen“; → Wurz, Wurzel]

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wụr|zen <sw. V.; hat [eigtl. wohl = an der Wurzel abschneiden] (bayr., österr.):
ausnutzen, übervorteilen:
der Kaufmann hat wieder gewurzt.

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Wụrzen,
 
1) Stadt im Muldentalkreis, Sachsen, seit 1997 Große Kreisstadt, 121 m über dem Meeresspiegel, am Ostrand der Leipziger Tieflandsbucht, rechts der Mulde, 16 800 Einwohner; kulturgeschichtliches Museum, J.-Ringelnatz-Gedenkstätte (im Ringelnatzhaus, Geburtshaus des Schriftstellers J. Ringelnatz); mittelständisches Unternehmen, besonders Dauerbackwarenherstellung.
 
Stadtbild:
 
Denkmalgeschützter Altstadtkern mit dem Dom Santa Marien (1114 geweiht, 1426 ausgebrannt, 1503 und 1508 wieder aufgebaut, danach mehrmals verändert), spätgotisches Schloss (ehemaliger Bischofssitz; 1491-97, 1519 erneuert) und spätgotische Stadtkirche Sankt Wenceslai (ursprünglich 1262, heutige Gestalt von 1673-84 nach mehreren Bränden); Ringelnatzhaus (1678), Pesthäuschen (1687), Kursächsischer Posttor.
 
Geschichte:
 
Die Stadt entstand an einem Muldeübergang im Schutz einer Burg und wurde 961 erstmals erwähnt und nach 1284, als sie unter die Herrschaft der Meißner Bischöfe kam, planmäßig ausgebaut; war 1489-1581 Bischofssitz; kam 1581 zu Kursachsen. 1952-94 war Wurzen Kreisstadt.
 
 2) auch Wụrzenpass, slowenisch Koren [kɔ'reːn], 1 073 m über dem Meeresspiegel hoher Pass in den westlichen Karawanken, über den die österreichisch-slowenische Grenze verläuft; die Straße über den Wurzen verbindet das Gailtal (Kärnten) mit dem Tal der Wurzener Save (slowenisch Sava Dolinka; ein Quellfluss der Save); hier der Ort Wurzen (slowenisch Podkoren).
 

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wụr|zen <sw. V.; hat [eigtl. wohl = an der Wurzel abschneiden] (bayr., österr.): ausnutzen, übervorteilen: der Kaufmann hat wieder gewurzt.

Universal-Lexikon. 2012.