Akademik

Bad Reichenhall
Bad Rei|chen|hạll:
Stadt u. Heilbad in Bayern.

* * *

Bad Reichenhall,
 
Große Kreisstadt und Staatsbad in Oberbayern, Verwaltungssitz des Landkreises Berchtesgadener Land, 470 m über dem Meeresspiegel, in einem Talkessel der Saalach, 16 500 Einwohner; Solbad mit Gradierwerk (Heilanzeigen: Erkrankungen der Atemwege, des Stütz- und Bewegungsapparates, Frauenleiden, Erkrankungen im Kindesalter, Hautkrankheiten); Salzgewinnung. Kabinenbahn auf den Predigtstuhl (1 613 m über dem Meeresspiegel).
 
Stadtbild:
 
Die Baugeschichte der Kirche des ehemaligen Augustinerchorherrenstifts Sankt Zeno (1136 gegründet) reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Die dreischiffige romanische Kirche (1228) wurde nach einem Brand (1512) spätgotisch umgestaltet; marmornes romanisches Westportal (um 1200), dessen äußere Säulen auf zwei sitzenden Löwen ruhen. In der katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus (1181, 1861-64 erweitert) Apsisfresko und 14 Kreuzwegbilder von M. von Schwind. Neuromanische Salinenanlage (1836-51); Staatliches Kurhaus von Max Littmann (1900). Ältestes Badehotel ist das Kurhotel Axelmannstein (1846). Mit der Stadtbefestigung verbunden ist das Schloss Gruttenstein (13.-17. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit wurde im Reichenhaller Gebiet Salz gewonnen. Unter Karl dem Großen wurde bei der Saline eine Pfarrei errichtet. 996 fand Reichenhall als Münzstätte urkundliche Erwähnung, 1007 wurde die Grafschaft Reichenhall erstmals genannt, seit 1107 war sie im Besitz der Hallgrafen aus dem Haus Dießen-Andechs. 1196 fiel Reichenhall (außer der Vogtei des Klosters Sankt Zeno) an Bayern, endgültig 1587 nach jahrhundertelangem Streit zwischen Bayern, Salzburg und Berchtesgaden. 1509 Baubeginn für das erste Salzbrunnenhaus. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bade- und Kurbetrieb wirtschaftlich bedeutender als die Salzgewinnung.

* * *

Bad Rei|chen|hạll: Stadt u. Heilbad in Bayern.

Universal-Lexikon. 2012.