Tiefland von Turan,
Flachland in Mittelasien, in den Republiken Turkmenistan, Usbekistan und Kasachstan, etwa 1,8 Mio. km2 groß, im Westen vom Kaspischen Meer, im Norden von den Mugodscharbergen, den Ausläufern des Südlichen Urals, der Kasachischen Schwelle und dem Tafelland von Turgai, im Osten vom Pamir und Tienschan und im Süden vom Kopet-Dag und von Gebirgsausläufern des Safid Kuh begrenzt, durch die Turgaisenke mit dem Westsibirischen Tiefland verbunden. Vier Fünftel seiner Oberfläche bedecken Wüsten (Karakum, Kysylkum, Mujunkum u. a.). Isolierte paläozoische Restmassive (Kleiner und Großer Balchan u. a.) und Plateaus (besonders Ust-Urt-, Turkmenbaschier Plateau) überragen vereinzelt die weiten Sandflächen und Salztonebenen, die meist unter 300 m über dem Meeresspiegel liegen; eingelagerte Depressionen reichen bis 132 m unter dem Meeresspiegel (Karagijesenke auf der Halbinsel Mangistau). Im S steigen die lössbedeckten Vorgebirgsebenen, die dicht besiedelten Hauptgebiete des Bewässerungsfeldbaus, bis 1 000 m über dem Meeresspiegel an. Die in das Tiefland von Turan einströmenden Flüsse (besonders Amudarja, Syrdarja, Ili, Tedschen, Murgab) münden in Endseen (Aralsee, Balchaschsee) oder versickern in der Wüste. Das subtropisch-kontinentale Klima zeichnet sich durch sehr geringe Niederschlagsmengen (80-200 mm im Jahr) aus. Die spärliche Vegetation (Sandsegge, Salzkraut und Saxaulsträucher) dient als Naturweide der Schaf- und Kamelzucht. Die reichen Erdöl- und Erdgas- (Halbinsel Tscheleken) sowie Salzvorkommen werden zum Teil intensiv genutzt.
Universal-Lexikon. 2012.