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Amudarja
Amudarjạ
 
der, in der Antike Ọxus, der wasserreichste Fluss in Mittelasien, 1 415 km, einschließlich des Pjandsch 2 540 km lang; Einzugsgebiet 309 000 km2; entsteht durch Vereinigung der Flüsse Pjandsch und Wachsch an der Grenze zwischen Afghanistan und Tadschikistan, ist anfänglich Grenzfluss von Afghanistan zu Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan, fließt in Turkmenistan und Usbekistan zwischen den Wüsten Karakum und Kysylkum, mündete einst mit großem Delta in den Aralsee, den er seit 1986 durch vermehrte Wasserentnahme auf dem Gebiet der GUS-Staaten für Bewässerung und -kanäle (v. a. Karakumkanal und der 400 km lange Amu-Buchara-Kanal) nur noch in niederschlagsreichen Jahren erreicht. Bis 1960 betrug die mittlere jährliche Wasserführung bei Kerki 2 000 m3/Sekunde oder 63 Mrd. m3/Jahr, sie verringerte sich bis 1990 auf ein Sechstel, was in Verbindung mit dem Wasserverlust des Syrdarja zur anhaltenden Austrocknung und Schrumpfung des Aralsees führt. Nebenflüsse nimmt der Amudarja nur auf den oberen 180 km seines Laufes auf; im übrigen Teil stellt er einen ausgesprochenen Fremdlingsfluss dar. Ab Tschardschou ist der Amudarja streckenweise schiffbar.

Universal-Lexikon. 2012.