Akademik

Karakum
Ka|ra|kụm, die; -:
Wüstengebiet im Süden des Tieflands von Turan.

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Karakụm
 
[türkisch »schwarzer Sand«] die, Sandwüste im Süden des Tieflands von Turan, in Turkmenistan, zwischen Amudarja im Nordosten und Kopet-Dag im Südwesten, rd. 350 000 km2; tiefste Stelle der Karakum ist die abflusslose Aktschakajasenke (81 m unter dem Meeresspiegel). Für die nach Westen geneigte Karakum sind kilometerlange Dünen in N-Südrichtung charakteristisch, die parallel zueinander verlaufen; sie sind v. a. mit Saxaul bestanden und liegen daher fest. Stellenweise gibt es zwischen den Sanden Salztonebenen. Nur örtlich (besonders am Amudarja) sind Barchane entwickelt. Das Klima der Karakum ist extrem kontinental. Die Niederschlagsmengen betragen nur 60-150 mm im Jahr. Infolge der starken, nur selten durch eine Wolkendecke behinderten Einstrahlung kann die Tagesamplitude der Lufttemperatur an der Sandoberfläche bis 80 ºC betragen. Die mittleren Temperaturen des Januar liegen im Norden bei —5 ºC, im Süden bei 3 ºC, die des Juli bei 28 ºC beziehungsweise bei 34 ºC. Südlich von Tschardschou besteht beiderseits der Transkaspischen Eisenbahn seit 1928 das Naturschutzgebiet Repetek (346 km2). Zu einem großen Teil wird die Karakum ganzjährig als Weide für Schafe und Kamele genutzt. Oasen gibt es an den Flussläufen (Tedschen, Amudarja, Murgab) und am Karakumkanal (seit 1954 im Bau). Von den geplanten 1 445 Kanalkilometern waren 1986 1 100 km fertig gestellt. Der Karakumkanal zweigt im Südosten Turkmenistans vom Amudarja ab, er führt über Mary, im weiteren Verlauf am Fuße des Kopet-Dag entlang bis gegenwärtig Kasandschik nordwestlich von Aschchabad. Danach soll er in einer Rohrleitung über Nebit-Dag bis Turkmenbaschi verlaufen. Wichtigste Bodenschätze der Karakum sind Erdgas, Erdöl und Schwefel.
 
Literatur:
 
W. Welitschko: Die Eroberung der Wüste K. (a. d. Russ., Leipzig 1952).

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Ka|ra|kụm, die; -: Wüstengebiet im Süden des Tieflands von Turan.

Universal-Lexikon. 2012.