Akademik

Terborch
Terborch
 
[tɛr'bɔrx], ter Borch, Gerard, niederländischer Maler, * Zwolle Ende Dezember 1617, ✝ Deventer 8. 12. 1681; Schüler seines Vaters Gerard Terborch des Älteren (* 1584, ✝ 1662) und 1633-35 von P. Molyns in Haarlem, beeinflusst u. a. auch von D. Velázquez. Terborch bereiste England, Italien, Spanien, Flandern und Frankreich, arbeitete dann als Bildnismaler in Amsterdam und 1646-48 in Münster, wo er einzelne Diplomatenporträts und ein großes Historienbild schuf. Nach Aufenthalten u. a. in Amsterdam, Haarlem, Den Haag wurde Terborch 1654 in Deventer ansässig und entwickelte nun in der Genredarstellung seinen eigenen Stil. Er schilderte das Leben der patrizisch-bürgerlichen Gesellschaft bei Unterhaltung, Musik und häusliche Beschäftigung. Seine häufig hochformatigen Bilder zeigen meist wenige ruhig gehaltene Figuren in sparsam ausgestattetem Innenraum. Seine Kompositionen sind übersichtlich und farbig; erlesene Stoffe, besonders Atlas, und stilllebenhaftes Beiwerk sind in höchster malerischer Verfeinerung wiedergegeben. Das anekdotische Moment tritt in seinen Gemälden zugunsten von Form und Farbe zurück. Nach 1660 schuf Terborch v. a. kleinformatige Bildnisse (häufig Ganzfigurenporträts).
 
Werke: Der Friedensschluß von Münster zwischen den Niederlanden und Spanien am 15. Mai 1648 (1648; London, National Gallery); Helena van der Schalcke (1648; Amsterdam, Rijksmuseum); Die väterliche Ermahnung (um 1654/55; ebenda und Berlin, Gemäldegalerie); Ein Knabe flöht seinen Hund (um 1655; München, Alte Pinakothek); Die Apfelschälerin (um 1661; Wien, Kunsthistorisches Museum); Selbstporträt (um 1667-68; Den Haag, Mauritshuis); Das Konzert (1675; Berlin, Gemäldegalerie).
 
Literatur:
 
G. ter Borch. Zwolle 1617, Deventer 1681, Ausst.-Kat. (1974).

Universal-Lexikon. 2012.