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Deventer
Deventer,
 
Stadt in der Provinz Overijssel, Niederlande, an der IJssel, 69 000 Einwohner; Höhere Landwirtschaftsschule, Spielzeugmuseum; Druck-, chemische, Metall-, Kunststoff verarbeitende und Konservenindustrie; bekannt für Honigkuchen (Deventer Koek); Viehmarkt; Flusshafen, Eisenbahnknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Spätgotische »Grote Kerke« (Sint-Lebuinuskerk, mit Krypta des romanischen Vorgängerbaus, 11. Jahrhundert); Rathaus (Fassade von 1694); spätgotischem »De Waag« (1528-31, mit Freitreppe, 1643/44; heute historisches Museum); zahlreiche Patrizierhäuser, u. a. »De drie Haringen« (1575); östlich vom Hauptplatz (»Brink«) die Bergkirche (Sint-Nicolaaskerk, 12. und 15. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Eine im Gebiet des heutigen Deventer angelegte Handelsniederlassung wurde 778 von Sachsen und 882 von Wikingern geplündert. 956 wird Deventer, damals als Davẹntre bezeichnet, erstmals als »Civitas« erwähnt. Kaiser Heinrich III. schenkte die Stadt 1046 dem Bischof von Utrecht. Im 12. Jahrhundert wurde Deventer ummauert. Die größte Blüte erlebte die Handels- und Hansestadt im 13./14. Jahrhundert Im niederländischen Freiheitskampf stand Deventer lange auf spanischer Seite, bevor es sich 1578 unter Zwang den Aufständischen anschloss. 1591 wurde es durch Moritz von Oranien endgültig den Generalstaaten eingegliedert. 1559-91 war Deventer Bischofssitz. 1795 wurde es durch französische Revolutionstruppen erobert.

Universal-Lexikon. 2012.