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Idol [i'do:l], das; -s, -e:Person, die man schwärmerisch als Vorbild verehrt:
sie ist das Idol der Teenager.
Zus.: Filmidol, Sportidol.
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Idol 〈n. 11〉
1. Götzenbild
2. Abgott, Gegenstand der Verehrung
[<grch. eidolon „Gestalt, Bild, Trugbild, Götzenbild“; verwandt mit Idee, Ideal, Idyll(e)]
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1. jmd., etw. als Gegenstand schwärmerischer Verehrung, meist als Wunschbild von Jugendlichen:
ein I. der Leinwand;
die Jugend sah, fand in ihm ihr I.;
seinem I. nacheifern;
zum I. [einer Generation, der Nachwelt] werden.
2. (bild. Kunst) Gottes-, Götzenbild [in Menschengestalt].
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I Idol,
meist eine Person, seltener eine Sache oder eine bestimmte Weltanschauung, die (meist von Jugendlichen) schwärmerisch verehrt und als Wunschbild oder Ideal und somit als Leitbild für die eigene Lebensgestaltung, das Aussehen oder das Verhalten angestrebt wird. Als Idole dienen in der Regel erfolgreiche Sänger beziehungsweise Sängerinnen in der Popmusik, Filmschauspieler, Models oder Sportler, manchmal auch Schriftsteller, Künstler und (recht selten) Politiker. - Die zeitweilige Identifizierung mit einem Idol ist eine häufig in der Pubertät auftretende, im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung durchaus »normale« Erscheinung. Ein Ideal oder Leitbild zu haben, kann die eigene Entwicklung sehr fördern. Häufig sind umschwärmte Idole jedoch Trugbilder, die nach außen hin das verkörpern, was sich gut »verkaufen« lässt. Man kann auch für ein Trugbild schwärmen, das schadet niemandem, wenn klar ist, dass es sich um ein Trugbild handelt. Bevor man jedoch jemanden zum Leitbild für die eigene Lebensgestaltung erhebt, ist es sinnvoll, zu hinterfragen, was einem gefällt und warum und wie es sich auf das eigene Leben auswirken kann.
Idol
[lateinisch, von griechisch eídōlon »Gestalt«, »Bild«; »Trugbild«] das, -s/-e,
1) allgemein: Gegenstand schwärmerischer, übermäßiger Verehrung (meist Wunschbild, Ideal von Jugendlichen).
2) Philosophie: nach F. Bacon Bezeichnung für erkenntnishindernde Vorurteile der Menschen; er teilte die Idole (lateinisch »idola«) in vier Klassen ein: idola tribus, d. h. durch die subjektive Natur des Menschen verursachte Falschvorstellungen über das Objektive; idola specus, d. h. durch Erziehung und Gewohnheit im Einzelnen entstandene Vorurteile; idola fori, d. h. durch die Sprache vermittelte oberflächliche Meinungen der Masse; idola theatri, d. h. aus der Überlieferung von Philosophie und Theologie übernommene falsche Lehren. Mit diesem Verständnis des Begriffs Idol wendet sich Bacon ideologiekritisch gegen die aristotelisch-platonische Spekulation, die für ihn dem einzig zureichenden Zugang zur Natur in induktiver Methode im Wege steht. Sein Begriff erhält damit auch eine für die Wissenschaftsgeschichte folgenreiche Bedeutung.
3) Religionswissenschaft: vom christlichen und jüdischen Standpunkt aus jedes heidnischen Kultbild (Götterbilder); in der vor- und frühgeschichtlichen Archäologie traditionelle Bezeichnung für als Grabbeigabe oder für den Kult bestimmte, meist kleine, den menschlichen Körper abstrahierend oder auch naturalistisch wiedergebende Figuren aus Ton, Stein, Bronze, Elfenbein. In jungsteinzeitlichen Kulturen des Vorderen Orients und Südeuropas handelt es sich meist um Frauenstatuetten, bei denen die Geschlechtsmerkmale besonders betont sind (Belege für einen Fruchtbarkeitskult). In gewissem Sinn können bereits die altsteinzeitlichen Venusstatuetten als Fruchtbarkeitsidole aufgefasst werden. Nach künstlerischen Gesetzen durchgeformt sind v. a. die Kykladenidole (Kykladenkultur).
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Idol, das; -s, -e [lat. idolum < griech. eídōlon = Gestalt, (Götzen)bild, zu: ideĩn, ↑Idee]: 1. jmd., etw. als Gegenstand schwärmerischer Verehrung, meist als Wunschbild von Jugendlichen: ein I. der Leinwand; Brasiliens I. Pele macht sich ... Sorgen um den Fußball im Land des dreimaligen Weltmeisters (FR 15.2.99, 23); Das Glück, ... es war das I. des Jahrhunderts, die viel beschriene Gottheit (Fussenegger, Haus 88); Weinheber, der ... Wiener Dichter, war seit jeher mein lyrisches I. (Vorbild; Fühmann, Judenauto 166); die Jugend sah, fand in ihm ihr I.; seinem I. nacheifern; zum I. [einer Generation, der Nachwelt] werden. 2. (bild. Kunst) Gottes-, Götzenbild [in Menschengestalt]: ... finden sich ... in Heiligtümern und in Gräbern stark manieristische -e, fast durchweg stehende Frauen mit adorierend erhobenen Armen (Bild. Kunst I, 117).
Universal-Lexikon. 2012.