Schrạmm,
1) Friedrich, Bildhauer, um 1480-1515 in Ravensburg nachweisbar als Meister des ehemaligen Hochaltars der Pfarrkirche (1480), zu dem vermutlich eine spätgotische Schutzmantelmadonna (Berlin, Skulpturensammlung) gehört. Ihm werden auch Bildwerke in Kaufbeuren und Bad Wimpfen zugeschrieben.
2) Ingo, Schriftsteller, * Leipzig 1962; war Buchhändler; begann seine literarische Arbeit mit Zeitschriftenveröffentlichungen und Hörspielen, erreichte ein größeres Publikum mit dem Roman »Fitchers Blau« (1996), der in eigenwilliger, metaphor. Sprache eine Geschichte aus dem Berlin der Wendezeit 1990 erzählt. Paarbeziehungen vor dem Hintergrund der jüngsten deutschen Geschichte bieten auch den Stoff der folgenden Romane »Aprilmechanik« (1997) und »Entzweigesperrt« (1998). Wiederum setzt Schramm die Vielfältigkeit der Welt in eine ebensolche Sprache um.
3) Percy Ernst, Historiker, * Hamburg 14. 10. 1894, ✝ Göttingen 12. 11. 1970; wurde 1929 Professor in Göttingen. Schramm war als Major d. R. seit 1943 (bis 20. 4. 1945) zuständig für die Abfassung des Kriegstagebuches des OKW; seit 1956 Mitglied der Zentralredaktion der »Monumenta Germaniae Historica«, seit 1963 Kanzler des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (Ordensverleihung 1958); ferner Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien. Bahnbrechend wirkten v. a. Schramms Forschungen zur Deutung von Bilddenkmälern und Herrschaftszeichen als historische Quellen.
Werke: Kaiser, Rom und Renovatio, 2 Teile (1929); Geschichte des englischen Königtums im Lichte der Krönung (1937); Der König von Frankreich, 2 Bände (1939); Herrschaftszeichen und Staatssymbolik, 3 Bände (1954-56); Kaiser, Könige und Päpste, 4 Bände (1968-71).
Herausgeber: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, 4 Bände (1961-65).
Universal-Lexikon. 2012.