Michoacán
[mitʃoa'kan], Bundesstaat im südlichen Mexiko, 58 667 km2, (2000) 3,98 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Morelia. Michoacán erstreckt sich von der schmalen pazifischen Küstenebene über die Cordillera Neovolcánica (mit zahlreichen, bis in die jüngste Zeit aktiven Vulkanen; z. B. Paricutín) bis auf das Zentrale Hochland. Die wichtigsten Flüsse, Lerma im Nordwesten, Balsas im Südwesten, werden intensiv für Bewässerung und Energiegewinnung genutzt. Chapala- und Pátzcuarosee sind Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr. Die Bevölkerung (Mestizen, Tarasken) baut Mais, Bohnen, Reis, Weizen, Zuckerrohr, Paprika, Kaffee und Tabak an. Der Bergbau (im NO: Gold, Silber-, Blei-, Kupfererze) hat geringe Bedeutung; als Industriestandort wird v. a. Lázaro Cárdenas ausgebaut. - Michoacán ist das Kernland der Tarasken, deren Reich auch Eroberungsversuche der Azteken abwehrte und bis zur Eroberung durch die Spanier (1522) unabhängig blieb. 1534 wurde es mit Jalisco, Colima und nördlichen Gebieten eine Provinz des Vizekönigreichs Neuspanien, 1536 auch Bistum. 1786 kam Michoacán zu einer neu geschaffenen Intendencia (Hauptstadt Valladolid), die schon die Grenzen des nach der Unabhängigkeitserklärung Mexikos 1824 geschaffenen Staates hatte (1836 im Südwesten geringfügig verkleinert).
Universal-Lexikon. 2012.