Latium,
italienisch Lazio, historische Landschaft und heutige Region in Mittelitalien mit den Provinzen Frosinone, Latina, Rieti, Rom und Viterbo, 17 207 km2, 5,26 Mio. Einwohner, von denen mehr als die Hälfte in der Hauptstadt Rom lebt. Latium reicht von der tyrrhen. Küste bis zu den Abruzzen (extensive Weidewirtschaft) und enthält die alten Latiumvulkane mit den sie umgebenden Tuffterrassen zwischen Monte Amiata im Nordwesten und Garigliano im Südosten mit den Kraterseen Lago di Bolsena, Lago di Vico und Lago di Bracciano sowie den Albaner Bergen; in der tiefer gelegenen Vulkanlandschaft besonders Obst- und Weinbau (jährlich rd. 5,2 Mio. hl, zu 93 % Tafelwein; unter den DOC-Weinen v. a. der Frascati). Die Küste bildet einen Schwemmlandstreifen; im Süden liegt das Kalkvorgebirge Circeo. Die einst malariaverseuchten Maremmen sind trockengelegt und kultiviert (bedeutende Landwirtschaft, v. a. Obst- und Gemüsebau). Neben Nahrungsmittelindustrie in der Provinz Latina, Baustoffindustrie in Monterotondo, Maschinenbau und chemische Industrie in Colleferro und Elektroindustrie in Pomezia konzentrieren sich Industrieansiedlungen auf Rom und sein näheres Einzugsgebiet. Wichtiger Hafen ist der von Civitavecchia.Der Name Latium bezog sich ursprünglich nur auf das Wohngebiet der Latiner (etwa zwischen Fidenae, nördlich von Rom am linken Tiberufer im Norden, Tarracina im Süden, dem Apennin und dem Tyrrhen. Meer), das in den Albaner Bergen seinen Mittelpunkt hatte, später auch auf die anschließenden Gebiete der Volsker und Aurunker. Von Augustus wurde Latium mit Campania zur 1. Region zusammengeschlossen, während der nördliche Teil des heutigen Latium, Etrurien, der 7. Region angehörte. Mit der Pippinschen Schenkung (754) kam das Gebiet an den Kirchenstaat.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Latium: Seine Heiligtümer
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La|ti|um; -s: Region u. Landschaft in Mittelitalien.
Universal-Lexikon. 2012.