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Viterbo
Vitẹrbo
 
[v-],
 
 1) Hauptstadt der Provinz Viterbo, Latium, Italien, 325 m über dem Meeresspiegel, zwischen Lago di Bolsena und Lago di Vico, 60 500 Einwohner; Bischofssitz; Universität (gegründet 1981); keramische (Sanitär- und Kunstkeramik), Papier-, Nahrungsmittelindustrie; Fremdenverkehr. - Nördlich von Viterbo liegen bereits in etruskischer und römischer Zeit genutzte Thermalquellen.
 
Stadtbild:
 
Ummauerte Altstadt, deren mittelalterliches Aussehen v. a. das Viertel San Pellegrino mit Häusern des 13. Jahrhunderts mit Außentreppen und Geschlechtertürmen bewahrt. Zinnenbekrönter Papstpalast (1257-66) mit Freitreppe und gotischer Loggia, daneben der von lombardischen Baumeistern erbaute romanische Dom San Lorenzo (Fassade 1570; im Inneren figürliche romanische Kapitelle) mit gotischer Campanile. Weitere Kirchen des Mittelalters sind San Sisto (9. und 12. Jahrhundert), San Francesco (12./13. Jahrhundert, mit Außenkanzel des 15. Jahrhunderts), Santa Maria della Verità (12./13. Jahrhundert; Fresken des 15. Jahrhunderts), in den angrenzenden Klostergebäuden Museo Civico. Zahlreiche Paläste, v. a. der 1460 begonnene Palazzo Communale. Am Stadtrand Santa Maria della Quercia, ein Renaissancebau von 1470 bis 1525; in der Nähe Palazzo Orsini (Bomarzo) und Palazzo Farnese (Caprarola).
 
Geschichte:
 
Viterbo, in etruskischer und römischer Zeit unbedeutend, fiel 754/756 durch die Pippinsche Schenkung an den Papst. Ende des 11. Jahrhunderts errang es kommunale Selbstständigkeit, 1192 wurde es Bischofssitz. Seit 1146 war Viterbo mehrfach Zufluchtsort der Päpste, 1257-81 ihre ständige Residenz. Später sank es in internen Auseinandersetzungen der Stadtgeschlechter zu einer Landstadt des Kirchenstaats herab.
 
 2) Provinz in Latium, Italien, 3 612 km2, 292 000 Einwohner.
 

Universal-Lexikon. 2012.