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Khorasan
Khorasan
 
[xɔra'zaːn; persisch »Land des Sonnenaufgangs«], Chorasan, Chorassan, Hurasan, größte Provinz Irans, umfasst den Nordosten des Landes; 302 966 km2, (1996) 6,05 Mio. Einwohner, Hauptstadt ist Meschhed. Im Nordostteil von Khorasan erheben sich die unwegsamen Ketten des iranischen Grenzgebirges (Gebirgsland von Khorasan) bis über 3 400 m über dem Meeresspiegel. In den Tälern (v. a. des Atrek und Keschaf Rud) wird Regenfeldbau und intensiver Bewässerungsfeldbau (Getreide, Baumwolle, Zuckerrüben, Tabak, Obst) betrieben. Weiter im Süden folgt sehr dünn besiedeltes Wüstensteppen-Hochland mit einzelnen Oasen, im Südwesten Salztonwüste. Im Norden Khorasans leben überwiegend Tadschiken und Turkmenen, längs der Ostgrenze Hazara. Auf der Grundlage einer ausgedehnten Schafhaltung und Wollproduktion ist die Teppichknüpferei (Khorasan- und Meschhed-Teppiche) überall in Khorasan verbreitet. Die Bodenschätze (Steinkohle, Eisen-, Kupfererze u. a.) werden kaum genutzt.
 
Geschichte:
 
Khorasan wurde nach der Eroberung durch die muslimischen Araber (seit der Mitte des 7. Jahrhunderts) Provinz des Kalifats. Unter dessen Oberhoheit setzten sich seit 821 die Dynastie der Tahiriden, seit 873 die der Samaniden durch. Unter diesen wie auch unter den Ghasnawiden (seit 994) und den Seldschuken (seit 1040) war Khorasan einer der Mittelpunkte der persisch-islamischen Kultur. Nach der Invasion der Mongolen (seit 1220) erholte es sich allmählich, erreichte aber trotz Förderung durch die Timuriden (15. Jahrhundert) seine frühere politische Bedeutung nicht wieder. Im 16. Jahrhundert zwischen Schaibaniden und Safawiden umkämpft, gehört Khorasan seit 1598 wieder zu Persien, das im 19. Jahrhundert den Osten (um Herat) an Afghanistan und den Nordosten (um Merw, heute Mary) an Russland verlor.

Universal-Lexikon. 2012.