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Sack
Beutel; Tragetasche; Sackerl (südd., österr.); Tüte; Tasche; Scrotum; Skrotum; Hodensack; Klöten (derb); Testikel (fachsprachlich); Eier (umgangssprachlich); Familienjuwelen (umgangssprachlich); Hoden

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Sack [zak], der; -[e]s, Säcke ['zɛkə]:
größeres Behältnis aus Stoff, Papier, Kunststoff o. Ä.:
er band den Sack zu; (als Maßangabe) vier Sack Mehl; der gelbe Sack (gelber Plastiksack, in dem recycelbare Wertstoffe gesammelt werden); das Kleid sah aus wie ein Sack; er lag rum wie ein nasser Sack.
Syn.: Beutel.
Zus.: Geldsack, Jutesack, Kartoffelsack, Kohlensack, Kornsack, Mehlsack, Papiersack, Zementsack.

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Sạck 〈m. 1u; bei Maßangabe Pl.: -〉
1. längl. Behälter aus grobem Stoff od. Papier zum Aufbewahren od. zum Transport von körnigen od. kleinstückigen Gütern
2. 〈süddt.〉 Tasche (Geld\Sack, Hosen\Sack)
3. 〈fig.〉
3.1 etwas, das mit einem Sack Vergleichbar ist, entweder weil es nur einen Eingang u. keinen Ausgang hat (\Sackgasse) od. weil es schlaff od. bauschend hängt (Tränen\Sack)
3.2 abwertend; umg.〉 Mensch, Person (Geld\Sack)
4. derb; kurz für〉 Hodensack
● ihr Säcke! 〈fig.; umg.〉 ● es ist leichter, einen \Sack Flöhe zu hüten als euch 〈umg.; scherzh.〉; drei \Sack Kaffee, Mehl, Reis 〈als Maßangabe; aber〉 hier stehen noch drei Säcke; ein \Sack Kartoffeln; jmdm. einen \Sack voller Lügen auftischen 〈fig.〉 ● einen \Sack aufbinden, zubinden; den \Sack ausschütten, leeren ● so ein fauler \Sack 〈fig.; umg.〉 fauler Mensch; ein leichter, schwerer, voller \Sack ● jmdm. auf den \Sack gehen, fallen 〈umg.〉 jmdm. lästig werden, jmdm. auf die Nerven gehen; Knüppel aus dem \Sack! (aus dem Märchen „Tischlein, deck dich“ der Brüder Grimm); Getreide in Säcke füllen, schütten; in den \Sack hauen 〈fig.; umg.〉 mit einer Sache aufhören, (bes.) kündigen; jmdn. in den \Sack stecken 〈fig.; umg.〉 ihm überlegen sein; ihn betrügen; in \Sack und Asche bußfertig; in \Sack und Asche gehen Buße tun, Reue zeigen; mit \Sack und Pack 〈umg.〉 mit allem Besitz; ich habe geschlafen wie ein \Sack 〈fig.; umg.〉 sehr fest; er ist voll wie ein \Sack 〈fig.; umg.〉 schwer betrunken [<ahd. sac, engl. sack, got. sakkus „Trauer-, Bußgewand aus grobem Stoff“ <lat. saccus „Sack“ <grch. sakkos „grober Stoff aus Ziegenhaar, daraus hergestellter Sack, grober Mantel“ <hebr. sak „Sack, grobes Gewand“ <assyr. schakku „Sack, Büßergewand“]

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Sạck , der; -[e]s, Säcke (als Maßangabe auch:) - [mhd., ahd. sac < lat. saccus < griech. sákkos= grober Stoff aus Ziegenhaar; (aus solchem Material hergestellter) Sack]:
1.
a) größeres, längliches Behältnis aus [grobem] Stoff, starkem Papier, Kunststoff o. Ä., das dem Transport od. der Aufbewahrung von festen Stoffen, Gütern dient:
ein voller, leerer S.;
drei Säcke voll Kastanien;
drei S. Kartoffeln;
etw. in einen S. stecken, stopfen, füllen;
er lag da, fiel um wie ein [nasser] S. (salopp; wie leblos);
Ü ein S. voll Lügen (viele Lügen);
R ihr habt zu Hause wohl Säcke an den Türen? (salopp; Aufforderung, die Tür zu schließen);
es ist einfacher o. Ä., einen S. [voll] Flöhe zu hüten (im Hinblick auf die Beaufsichtigung einer Gruppe von Personen, meist Kindern, die sich wenig diszipliniert verhält);
schlafen wie ein S. (salopp; tief und fest schlafen);
etw. im S. haben (ugs.; einer Sache sicher sein können);
in S. und Asche gehen (geh.; Buße tun; wohl nach dem Alten Testament [Esther 4, 1], wo von dem altorientalischen Brauch berichtet wird, dass die Menschen sich zum Zeichen der Trauer in grobes Tuch [Säcke] kleideten u. sich Asche auf die Haare streuten);
mit S. und Pack (mit aller Habe; eigtl. = alles das, was man in Säcken od. Packen verstaut);
S. Zement! (salopp; Ausruf des Erstaunens, der Verwünschung; entstellt aus Sakrament);
b) (landsch., bes. südd., österr., schweiz.) Tasche (2 a):
er zog plötzlich ein Messer aus dem S.;
keinen Cent im S. haben (überhaupt kein Geld bei sich haben).
2. (salopp abwertend) Mann, Mensch:
ein alter, blöder, vollgefressener S.;
ein bisschen dalli, ihr faulen Säcke!
3. <meist Pl.> sackförmige Hautfalte unterm Auge; Tränensack:
[dicke] Säcke unter den Augen haben.
4. (derb) Hodensack:
sich am S. kratzen;
jmdm. auf den S. fallen/gehen (derb; jmdm. lästig fallen).

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I
Sack,
 
französisch Sac [sak], italienisch Sạcco, niederländisch Zak [zak], alte europäische Volumeneinheit für trockene Güter, territorial stark schwankend, z. B. 1 Sack = 6 Scheffel = 233,340 l (Mecklenburg), 1 Sack = ¾ Scheffel = 110,229 l (Altenburg), 1 Sacco = 3 Staja = 73,088 l (Toskana), 1 Zak = 3 Schepel = 83,442 l (Amsterdam, bis 1816/17, danach 1 Zak = 1 Hektoliter), 1 Sac = 2 Bichet = 78,950 l (Genf).
 
II
Sạck,
 
Erna Dorothea Luise, Sängerin (Koloratursopran), * Berlin 6. 2. 1898, ✝ Mainz 2. 3. 1972; debütierte 1928 in Berlin und kam über Wiesbaden und Breslau 1935 an die Dresdner Staatsoper. Sie wurde v. a. durch ihren weiten Stimmumfang (in der Höhe bis zum c4) bekannt.

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Sạck, der; -[e]s, Säcke (als Maßangabe auch: Sack) [mhd., ahd. sac < lat. saccus < griech. sákkos= grober Stoff aus Ziegenhaar; (aus solchem Material hergestellter) Sack]: 1. a) größeres, längliches Behältnis aus [grobem] Stoff, starkem Papier, Kunststoff o. Ä., das dem Transport od. der Aufbewahrung von festen Stoffen, Gütern dient: ein voller, leerer S.; der gelbe S. (gelber Plastiksack, in dem recycelbare Wertstoffe gesammelt werden); drei Säcke [voll] Zucker; drei S. Kartoffeln; einen S. zubinden; Säcke schleppen, stapeln; etw. in einen S. stecken, stopfen, füllen; das Kleid sitzt, sieht aus wie ein S. (ist unförmig, schlecht geschnitten); es ist dunkel wie in einem S. (ugs.; sehr dunkel); er lag da, fiel um wie ein [nasser] S. (salopp; wie leblos); R hinein mit S. und Pfeife (Soldatenspr.; drauflos mit allem Drum u. Dran); ihr habt zu Hause wohl Säcke an den Türen? (salopp; Aufforderung, die Tür zu schließen); lieber einen S. [voll] Flöhe hüten als ... (... ist eine kaum zu bewältigende Aufgabe); lieber einen S. [voll] Flöhe hüten als diese drei Kinder [zu] beaufsichtigen; Ü ein S. voll Lügen (viele Lügen); Ich war mit einem ganzen S. voller Einwände (mit sehr vielen Einwänden) gekommen (Niekisch, Leben 119); *voll sein wie ein S. (salopp; sehr betrunken sein); schlafen wie ein S. (salopp; tief und fest schlafen); angeben wie ein, zehn S. Seife (salopp; sehr prahlen); den S. zubinden (ugs.; den sich abzeichnenden Erfolg vollends sichern); den S. schlagen und den Esel meinen (statt des eigentlich Verantwortlichen einen anderen tadeln, kritisieren, angreifen; wohl nach dem lat. Roman „Satirae“ des C. Petronius Arbiter, wo es in der Sat. 45 heißt: qui asinum non potest, stratum caedit [= Wer den Esel nicht schlagen kann, schlägt den Packsattel]); jmdn. im S. haben (ugs.; jmdn. gefügig gemacht haben); etw. im S. haben (ugs.; einer Sache sicher sein können); jmdn. in den S. stecken (ugs.; 1. jmdm. überlegen sein; geht wohl auf eine frühere Art von Wettkampf zurück, bei der der Besiegte vom Sieger tatsächlich in einen Sack gesteckt wurde: im Rechnen steckt er euch alle in den S. 2. jmdn. betrügen); in den S. hauen (salopp; 1. nicht mehr weitermachen; aufgeben: nach seiner Wahlniederlage hat er in den S. gehauen. 2. kündigen: Nachdem er als Moderator von „Show u. Co. mit Carlo“ ... in den S. gehauen hat [Hörzu 19, 1986, 5]; viell. urspr. [nach getaner Arbeit] das Werkzeug in einen Sack tun); in S. und Asche gehen (geh.; Buße tun; wohl nach dem Alten Testament [Esther 4, 1], wo von dem altorientalischen Brauch berichtet wird, dass die Menschen sich zum Zeichen der Trauer in grobes Tuch [Säcke] kleideten u. sich Asche auf die Haare streuten); mit S. und Pack (mit aller Habe; eigtl. = alles das, was man in Säcken od. Packen verstaut); S. Zement! (salopp; Ausruf des Erstaunens, der Verwünschung; entstellt aus ↑Sakrament); b) (landsch., bes. südd., österr., schweiz.) Tasche (2 a) : er zog plötzlich ein Messer aus dem S.; Em-eukal habe er immer im S., sagte Vater (Harig, Weh dem 95); Zusatzlichter mit Batterie ... lassen sich abnehmen und in den S. stecken (Basler Zeitung 2. 10. 1985, 27); keinen Pfennig im S. haben (überhaupt kein Geld bei sich haben); *etw. aus dem eigenen S. bezahlen (↑Tasche 2a); in den eigenen S. wirtschaften (↑Tasche 2 a); [für etw.] tief, tiefer in den S. langen ([für etw.] viel, mehr bezahlen): für die Luxusausgabe muss man natürlich etwas tiefer in den S. langen. 2. (salopp abwertend) Mann, Mensch: ein alter, blöder, fauler, voll gefressener S.; ein bisschen dalli, ihr Säcke!; die Säcke von der Polente (Genet [Übers.], Notre Dame 200); Wir brauchen solche autoritären und elitären Säcke in einer demokratischen Gesellschaft nicht die Bohne (Heringer, Holzfeuer 94). 3. <meist Pl.> sackförmige Hautfalte unter den Augen, Tränensack: [dicke] Säcke unter den Augen haben. 4. (derb) Hodensack: er ... stellte sich breitbeinig hin, dass ihm der S. in der Hose schaukelte (Fels, Afrika 139); sich am S. kratzen; das Wasser ging ihnen bis zum S. (reichte ihnen fast bis zur Hüfte); *jmdm. auf den S. fallen/gehen (derb; jmdm. lästig fallen); eins auf den S. kriegen (derb; 1. eine Rüge erhalten. 2. verprügelt werden. 3. eine Niederlage erleiden ); jmdm. auf den S. niesen/husten/treten (Soldatenspr.; 1. jmdn. grob zurechtweisen. 2. jmdn. drillen).

Universal-Lexikon. 2012.