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Mauer
Wall; Wand

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Mau|er ['mau̮ɐ], die; -, -n:
a) Wand aus Steinen [und Mörtel], Beton o. Ä.:
eine hohe Mauer um ein Haus bauen; eine Mauer hochziehen; die Mauern waren mit Efeu bewachsen.
Syn.: Wall.
Zus.: Betonmauer, Steinmauer.
b) (von 1961 bis 1989) durch Berlin verlaufendes Bauwerk, das die Stadt politisch in einen westlichen und einen östlichen Teil trennte:
die Berliner Mauer.

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Mau|er 〈f. 21
1. Wand aus übereinandergreifenden, meist mit Mörtel verbundenen Steinen als Umgrenzung, bes. einer Stadt
2. 〈kurz für〉 Berliner Mauer
● eine \Mauer aufführen 〈fachsprachl.〉; sein Misstrauen errichtet eine \Mauer zwischen uns 〈fig.〉 ● eine alte, bröckelige, eingestürzte \Mauer; Berliner \Mauer (1961-1989) von der DDR in Berlin errichtete M., die die Flucht der Bevölkerung in den Westen verhindern sollte; die Chinesische \Mauer; eine dicke, hohe, massive \Mauer ● wir sind durch eine \Mauer gegen Einsicht von der Straße geschützt; der Präsident weilt seit gestern in den \Mauern unserer Stadt 〈poet.〉; ein Gelände mit einer \Mauer umgeben; du umgibst dich mit einer \Mauer von Vorurteilen 〈fig.〉; der Gegner stand wie eine \Mauer; die Menschen standen wie die \Mauern dicht gedrängt, sie wankten u. wichen nicht [<mhd. mure <ahd. mura <lat. murus]

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Mau|er , die; -, -n [mhd. mūre, ahd. mūra < lat. murus (m.)]:
1.
a) Wand aus Steinen [u. Mörtel]:
eine hohe M.;
eine M. abreißen;
in den -n unserer (dichter.; in unserer) Stadt;
das Grundstück ist von einer M. umgeben;
Ü die M. (die in starker Ablehnung bestehende Schranke) des Schweigens durchbrechen;
b) durch Berlin verlaufendes, die Stadt politisch (in einen östlichen u. einen westlichen Teil) teilendes Bauwerk:
die Berliner M.;
vor der M. (vor dem Mauerbau);
nach der M. (nach dem Mauerbau);
auch Jahre nach der M. (nach der Öffnung der Grenzen zwischen der DDR u. der Bundesrepublik) sind Ost und West noch nicht zusammengewachsen.
2. (Pferdesport) Hindernis aus aufeinandergelegten Holzkästen [u. einem Sockel aus Steinen].
3. (Fußball, Handball) Linie, Kette von Spielern zur Sicherung des Tors bei Freistößen bzw. Freiwürfen:
er schoss die M. an.

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I
Mauer,
 
1) Bauwesen: meist lang gestreckter Baukörper aus Mauerwerk, im weiteren Sinn auch aus Stampfmassen, aus Lehm, Beton u. a. Baustoffen hergestellte Wände. Die untere Abgrenzung einer Mauer wird Mauersohle, die obere Mauerkrone genannt; die äußere, sauber ausgeführte Flucht wird als Mauerhaupt bezeichnet. Bei Gebäuden unterscheidet man Grund- oder Fundamentmauern (in der Erde liegende, aus festen Steinen oder heute meist aus Beton bestehende Mauern, die die Last des darauf errichteten Bauwerks auf den Baugrund übertragen), Umfassungs- oder Außenmauern, Innen- oder Trennmauern (Längs- oder Querscheidemauer), Sockel-, Keller-, Geschoss-, Giebelmauern sowie Brandmauern.
 
Blendmauern bilden die Außenseiten von Mauerwerken, sie werden meist zur Erhöhung der Wetterbeständigkeit aus hochwertigen Baustoffen (Klinker, Natursteine) errichtet oder mit Blendsteinen verkleidet. Tragmauern sind Mauern, die Balkenlagen oder andere lotrecht wirkende Lasten zu tragen haben; sind sie seitlichen Belastungen beziehungsweise Drücken ausgesetzt, heißen sie Stütz- oder Widerlagermauer. Füllmauern sind nicht tragende Mauern zum Ausfachen von Skelettbauten.
 
Geschichtliches:
 
Im Vorderen Orient bestanden die Mauern in ältester Zeit aus Lehm, später aus luftgetrockneten Lehmziegeln; der Sockel wurde möglichst aus Steinen errichtet, auch Stadtmauern hatten nur ein Fundament aus Steinbrocken. In Ägypten dienten schon in früher Zeit behauene Blöcke von gebrochenem Felsgestein (meist Kalkstein) als Baumaterial, unbehauene oder grob behauene im ägäischen Raum und in Vorderasien für Befestigungen (kyklopische Mauern). In China dienten Erde beziehungsweise Stein für die Errichtung der Chinesischen Mauer. Gebrannte Ziegel wurden in der Harappakultur für Mauern verwendet, in Vorderasien v. a. zur Verkleidung. Bei Etruskern und Römern waren Mauern aus gebrannten Ziegeln sehr verbreitet, Hausteine dienten der Verkleidung. Die Römer erfanden den Beton. Im Hausbau blieb vielfach Lehm (Stampflehm oder Ziegel) üblich, Holz, soweit es vorhanden war.
 
In der mittel-, west- und osteuropäischer Vorzeit herrschten im Befestigungswesen neben einfachem Trockenmauerwerk die Holz-Erde- und die Holz-Steine-Erde-Konstruktion vor. Vertikal oder horizontal verlegte, gelegentlich auch kastenförmig verarbeitete Holzbalken stabilisierten die Baumaterialien Erde und Stein. Besonders charakteristisch für die Eisenzeit sind die »Pfostenschlitz-M.« vom Typ Altkönig-Preist mit senkrecht stehenden Frontpfosten und horizontal verlaufenden Querbalken sowie die in »Murus-Gallicus-Technik« errichteten spätkeltischen Mauern mit einem vernagelten Holzrahmenwerk. Mauern aus ungebrannten Lehmziegeln sind nördlich der Alpen aus der Hallstattzeit nachgewiesen (Heuneburg), aus gebrannten Ziegeln beziehungsweise als Mörtelmauerwerk hingegen erst aus römischer Zeit. Im Hausbau wurde Trockenmauerwerk seit der Bronzezeit gelegentlich als Fundament für Holzkonstruktionen genutzt. (Mauerwerk)
 
 2) Politik: umgangssprachliche Bezeichnung für die ehemalige innerdeutsche Grenze.
 
 3) Sport: im Fußball, Handball Spielerkette zur Sicherung des eigenen Tores bei Freistößen (Fußball) beziehungsweise Freiwürfen (Handball) des Gegners; im Pferdesport Hindernis bei Springprüfungen, bestehend aus aufeinander gelegten Holzkästen.
II
Mauer,
 
Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, 3 500 Einwohner; Fundort des Heidelbergmenschen.

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Mau|er, die; -, -n [mhd. mūre, ahd. mūra < lat. murus (m.)]: 1. a) Wand aus Steinen [u. Mörtel]: eine hohe, dicke, efeubewachsene M.; die M. ist eingestürzt; eine M. bauen, errichten, abreißen, hochziehen, aufführen, abtragen; eine M. erklimmen, überklettern; jmd. steht wie eine M. (unerschütterlich fest); in den -n unserer (dichter.; in unserer) Stadt; das Grundstück ist von einer M. umgeben; Ü die M. (in dichter Kette stehende, gedrängte Gruppe, Menge) der Schaulustigen wich zurück; die M. (die in starker Ablehnung bestehende Schranke) des Schweigens, des Misstrauens durchbrechen; an dieser M. (an diesem Widerstand) wirst du dir den Kopf einrennen; sich mit einer M. aus Hass und Verachtung, mit einer M. von Ablehnung umgeben (eine abweisende Haltung des Hasses u. der Verachtung, der Ablehnung zeigen); *M. machen/stehen (bes. Gaunerspr.; bei einem [Taschen]diebstahl den Dieb dicht gedrängt umstehen, um ihn abzuschirmen); ∙ <Pl. Mauren:> Noch weiß ich Mittel, die den Stolz eines einbildischen Starrkopfs so hübsch niederbeugen können - Kloster und Mauren! (Schiller, Räuber III, 1); b) (von der DDR am 13. 8. 1961 errichtetes) durch Berlin verlaufendes Bauwerk, das die Stadt politisch (in einen östlichen u. einen westlichen Teil) teilte: die Berliner M.; Der Tag, an dem der Bau der „Mauer“ befohlen wurde (W. Brandt, Begegnungen 9); wir ... sehen im Westen ... eine Grenzbefestigung, die manche auch die M. nennen (Kant, Impressum 464); So sind wir denn in Berlin ... Leben mit der M. (Frisch, Montauk 83); Als schließlich 1989 mit der M. das marxistische Wertesystem zusammenbrach (Zeit 8. 4. 99, 9); vor der M. (vor dem Mauerbau); nach der M. (nach dem Mauerbau) änderte sich für viele das Leben in der DDR; auch Jahre nach der M. (nach der Öffnung der Grenzen zwischen der DDR und der Bundesrepublik) sind Ost und West noch nicht zusammengewachsen; Ü Neun Jahre nach dem Fall der M. weicht die M. in den Köpfen (Zeit 5. 11. 98, 1). 2. (Pferdesport) Hindernis aus aufeinander gelegten Holzkästen [u. einem Sockel aus Steinen]. 3. (Fußball, Handball) Linie, Kette von Spielern zur Sicherung des Tors bei Freistößen bzw. Freiwürfen: eine M. aufbauen; die M. überwinden; er schoss durch die M. ins Tor.

Universal-Lexikon. 2012.