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Mu|re 〈f. 19〉 Schlamm- od. Gesteinsstrom im Hochgebirge [bair.-österr.; vermutl. verwandt mit morsch, mürbe]
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in Gebirgsgegenden durch starken Regen od. Schneeschmelze hervorgerufener ↑ Strom (1 b) von Schlamm u. Gesteinsschutt.
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Mure
[bairisch, zum selben Stamm wie »morsch«, »mürbe«] die, -/-n, Murbruch, Murgang, Schlammstrom, Schlamm- und Gesteinsstrom in Gebirgen, der meist mit Gewalt zu Tal geht und große Schuttkegel ablagert. Muren entstehen, v. a. bei Schneeschmelze sowie nach Starkregen, durch Gleiten stark wasserdurchtränkten Gehängeschutts (trockene Mure) oder bei Hochwasser durch Überflutung des Flussbetts, wobei Gesteinsblöcke, Schotter und Erde mitgerissen werden (nasse Mure). Tonreiche, stark quellende Böden (wie in den Schieferzonen der Alpen) begünstigen die Bildung von Muren, ebenso steile Hänge und großer Schuttreichtum bei nicht geschlossener Vegetationsdecke (mediterrane Gebirge, auch Südalpen). Der Murenschutt ist entsprechend seiner Entstehung ungeschichtet und unsortiert; in verfestigter Form kommt er (aus anderen Klimaperioden) als Fanglomerat vor. Die Muren benutzen meist bestimmte Bahnen, sodass man ihrer verheerenden Wirkung in der Regel ausweichen kann.
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Universal-Lexikon. 2012.