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Garmisch-Partenkirchen
Gạrmisch-Partenkịrchen,
 
1) Marktgemeinde, heilklimatischer Kurort und Kreishauptort in Oberbayern, am Zusammenfluss von Partnach und Loisach, am Fuß des Wettersteingebirges, 720 m über dem Meeresspiegel, 27 000 Einwohner; Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung, Fachschulen für Schreiner, Holzbildhauer, Hotelfach, Fachakademie für Holzgestaltung; Werdenfelser Museum. Garmisch-Partenkirchen ist einer der bedeutendsten Fremdenverkehrsorte der Bayerischen Alpen (Bergbahnen u. a. auf Zugspitze, Kreuzeck und Wank); Wintersportstätten (IV. Olympische Winterspiele 1936; Alpine Skiweltmeisterschaft 1978), Bundesleistungszentrum für Curling und Eisstockschießen; Fotobetriebe, Druckereien, Kunststoffverarbeitung.
 
Stadtbild:
 
Im Ortsteil Garmisch die Alte Pfarrkirche Sankt Martin (13.-16. Jahrhundert, über romanischem Vorgängerbau) mit Wandmalereien (13. und 15. Jahrhundert) und die Neue Pfarrkirche Sankt Martin (1729-33 von J. Schmuzer); in Partenkirchen die Wallfahrtskirche Sankt Anton (erste Hälfte 18. Jahrhundert) mit Deckengemälde von J. E. Holzer (1739). - Südlich von Garmisch-Partenkirchen liegt das Jagdschloss Schachen, das 1871/72 für König Ludwig II. von Bayern errichtet wurde. Die ehemalige Grube im Höllental, südwestlich von Garmisch-Partenkirchen, ist ein technisches Denkmal des hochalpinen Bergbaus (Blei-Zink-Erze).
 
Geschichte:
 
Garmisch, 802 erstmals urkundlich erwähnt, kam 1248 an das Hochstift Freising und wurde 1294 einer der Hauptorte der Grafschaft Werdenfels. Seit dem 17./18. Jahrhundert blühte das Holzschnitzerhandwerk. - Partenkirchen, im 2. Jahrhundert als römische Straßenstation erstmals erwähnt, wurde während des Mittelalters erstmals zwischen 1130 und 1156 urkundlich aufgeführt. Seit 1294 im Besitz des Hochstifts Freising und ebenfalls der Grafschaft Werdenfels zugehörig, erlangte es 1361 Marktrecht. Vom 15. bis 18. Jahrhundert war der Markt von großer Bedeutung. Beide Orte wurden 1935 zu einer Markt-Gemeinschaft vereinigt.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern, 1 012 km2, 86 200 Einwohner. Das Kreisgebiet umfasst das Werdenfelser Land, eines der wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete Mitteleuropas. Um das zentrale Becken von Garmisch-Partenkirchen, das im Osten in das Mittenwalder Becken übergeht, gruppieren sich Gebirgsketten: das Wettersteingebirge im Süden, das Karwendelgebirge im Osten und Ester- und Ammergebirge im Norden. Der nördlichste Teil des Kreisgebietes mit dem Murnauer Moos gehört zum Alpenvorland.
 

Universal-Lexikon. 2012.