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Fleming
Flẹming,
 
1) Sir (seit 1944) Alexander, britischer Bakteriologe, * Lochfield (bei Ayr) 6. 8. 1881, ✝ London 11. 3. 1955; ab 1929 Professor in London; entdeckte während seiner Tätigkeit (ab 1906) am bakteriologischen Laboratorium im Londoner Saint Mary's Hospital 1928 das Penicillin (Antibiotika, Geschichtliches); hierfür erhielt er 1945 mit H. W. Florey und E. B. Chain den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
 
 2) Ian Lancaster, englischer Schriftsteller, * London 28. 5. 1908, ✝ Canterbury 12. 8. 1964; war während des Zweiten Weltkriegs im britischen Geheimdienst tätig; schrieb Romane, die im Spionagemilieu des Ost-West-Konflikts spielen. Ihre Handlung läuft nach einem stets gleich bleibenden Muster ab und bietet eine Mischung von Brutalität, Sexualität und Eleganz. Die Hauptfigur, James Bond, Agent Nummer 007 des britischen Geheimdienstes, neuzeitliche Abwandlung des archetypischen Abenteurers, wurde (auch durch Übersetzungen und Verfilmungen) international bekannt.
 
Werke: Casino Royale (1953; deutsch); From Russia with love (1957; deutsch Liebesgrüße aus Moskau); Dr. No (1958; deutsch 007 James Bond jagt Dr. No); Goldfinger (1959; deutsch); Thunderball (1961; deutsch u. a. Feuerball); You only live twice (1964; deutsch u. a. Du lebst nur zweimal); The man with the golden gun (herausgegeben 1965; deutsch u. a. 007 James Bond und der Mann mit dem goldenen Colt).
 
 3) Sir John Ambrose, britischer Physiker und Elektroingenieur, * Lancaster 29. 11. 1849, ✝ Sidmouth (County Devon) 18. 4. 1945; war 1885-1926 Professor am University College in London. Fleming entwickelte 1900 unter Ausnutzung der Glühemission die Zweielektrodenröhre (Diode) zur Gleichrichtung von Wechselströmen (Patent 1904) und verwendete sie 1904 für den Empfang elektrischer Wellen. Weitere Arbeiten betrafen die Wechselstromtransformation, die Übertragung hochgespannter Ströme und die Anwendung der Elektrizität für Heizungs- und Beleuchtungszwecke. 1934 erschien seine Autobiographie »Memoirs of a scientific life«.
 
Weitere Werke: The thermionic valve, and its developments in radio-telegraphy and telephony (1919); Electrons, electric waves and wireless telephony (1923).
 
Literatur:
 
J. P. M. Morris: The inventor of the valve. A biography of Sir A. F. (London 1954).
 
 4) [fleː-], Paul, Dichter, * Hartenstein (bei Zwickau) 5. 10. 1609, ✝ Hamburg 2. 4. 1640; studierte ab 1626 Philosophie und Medizin in Leipzig, hatte Musikunterricht bei J. H. Schein. Er gehörte dort einem studentischen Dichterkreis an (zusammen mit A. Olearius), wurde nach der Veröffentlichung mehrerer Dichtungen 1631 zum Dichter gekrönt (Dichterkrönung), nahm als Hofjunker und Truchsess des Herzogs von Holstein-Gottorp 1633—39 an einer Gesandtschaft teil, die den Handelsweg durch Russland nach Persien erkunden sollte; anschließend Fortsetzung des Studiums in Leiden, 1640 Promotion zum Dr. med.; starb auf der Reise zu seiner Verlobten nach Reval. Fleming begann mit lateinischen Gedichten in der Art F. Petrarcas. Mit seinen deutschen Gedichten ist er der bedeutendste deutsche Lyriker in der Nachfolge von M. Opitz. In seinen Liedern ist Fleming von ungezwungener Frische, in seiner Liebesdichtung wird das Artistische des Petrarkismus durch lebendig gestaltete Treue- und Werbemotive des sächsischen Gesellschaftslieds gebrochen. Seine geistliche Dichtung (»In allen meinen Taten«) bezeugt Gottergebenheit.
 
Werke: Rubella seu suaviorum liber I. Rubella oder das Buch der Küsse (1631); Klagegedichte über. .. Leiden und Tod. .. Jesu Christi (1632); Poetischer Gedichten. .. Prodromus (herausgegeben 1641), Epigrammata latina (herausgegeben 1649).
 
Ausgaben: Teutsche Poemata (1642, Nachdruck 1969); Lateinische Gedichte, herausgegeben von J. M. Lappenberg (1863, Nachdruck 1969); Deutsche Gedichte, herausgegeben von demselben (1865, Nachdruck 1965).
 
Literatur:
 
H. Pyritz: P. F.s Liebeslyrik (1963);
 M. C. Pohl: P. F. (1993).
 
 5) Victor, amerikanischer Filmregisseur, * Pasadena (Kalifornien) 23. 2. 1883, ✝ Cottonwood (Arizona) 6. 1. 1949; wurde nach zahlreichen Stummfilmen besonders bekannt mit »The wizard of Oz« (1939, nach dem Märchen von F. Baum) und »Vom Winde verweht« (1939, wesentlich von dem Produzenten D. O. Selznick mitgestaltet; nach dem Roman von Margaret Mitchell).

Universal-Lexikon. 2012.