Clemẹnti,
1) Aldo, italienischer Komponist, * Catania 25. 5. 1925; studierte u. a. bei G. Petrassi und B. Maderna, wandte sich nach neobarocken Anfängen der seriellen Musik zu, bezieht ab etwa 1960 - beeinflusst von der informellen Kunst - auch den Zufall in seinen Kompositionen mit ein.
Werke: Collage (1961; Azione musicale nach Material des Malers A. Perilli für 24 Ausführende); Collage 3 »Dies irae« (1967; elektronische Musik); Collage 4 »Jesu meine Freude« (1979; Azione mimo-visiva für 8 Stimmen, 8 Blechblasinstrumente und Tonband); »AEB« (1983; für 17 Instrumente); »O Du Selige« (1985; für Orchester); Concerto (1986; für Klavier und 11 Instrumente); Berceuse (1994; für Orchester); Orchesterlied (1994; nach J. W. von Goethe, für Sopran und Orchester).
2) Muzio, italienischer Komponist und Pianist, * Rom 23. 1. 1752, ✝ Evesham (bei Worcester) 10. 3. 1832; war 1777-80 Cembalist (Kapellmeister) an der Italienischen Oper in London und unternahm zahlreiche Reisen auf den Kontinent; er wirkte in London als Solist, Dirigent und Lehrer (Schüler u. a. J. B. Cramer, J. Field, I. Moscheles und F. Kalkbrenner). Clementi war auch als Klavierbauer und Verleger tätig. Als Pianist und Lehrer bildete er einen neuartigen effektvollen Klavierstil (mit Doppelgriffpassagen u. a.) aus; seine Kompositionen sind für die Entwicklung der Sonatenform bedeutend. Zu seinen Hauptwerken zählen seine 106 Klaviersonaten (davon 46 mit Violine, Violoncello oder Flöte) und -sonatinen, ein Klavierkonzert, 6 Sinfonien und das Etüdenwerk »Gradus ad Parnassum« (3 Bände, 1817-26), das noch heute im Unterricht verwendet wird.
L. B. Plantinga: C. His life and music (London 1977);
M. Stoelzel: Die Anfänge vierhändiger Klaviermusik. Studien zur Satztypik in den Sonaten M. C.s (1984).
Universal-Lexikon. 2012.