Madẹrna,
Bruno, italienischer Komponist und Dirigent, * Venedig 21. 4. 1920, ✝ Darmstadt 13. 11. 1973; studierte u. a. Komposition bei G. F. Malipiero und Dirigieren bei H. Scherchen, leitete 1958-67 das Internationale Kammerensemble Darmstadt, war Gastdirigent bedeutender europäischer und amerikanischer Orchester, wurde 1971 Chefdirigent des Sinfonieorchesters der RAI in Mailand. In seinen Kompositionen verband er konstruktive Dichte mit einer aus der Tradition italienischer Kantabilität erwachsenen Expressivität. Er setzte sich mit der Zwölftontechnik, der seriellen Schreibweise und der Aleatorik auseinander und kombinierte erstmals herkömmliche Instrumente mit Klängen elektronischer Musik.
Orchesterwerke: Studi per il processo di F. Kafka (1950, für Sprecher, Sopran und Orchester); Oboenkonzerte (1962, 1967, 1973); Violinkonzert (1970).
Für Kammerensembles: Musica su due dimensioni (1952, für Flöte, Schlagzeug und Tonband); Streichquartett (1955); Aulodia per Lothar (1965, für Oboe d'Amore und Gitarre ad libitum).
Elektronische Musik: Syntaxis (1958); Ages (1972, für Tonband).
Universal-Lexikon. 2012.