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Acker ['akɐ], der; -s, Äcker ['ɛkɐ]:mit dem Pflug bearbeitetes, für den Anbau bestimmter Nutzpflanzen genutztes Stück Land:
ein fruchtbarer, ertragreicher Acker; die Äcker liegen brach; zehn Acker Land.
Zus.: Kartoffelacker, Rübenacker.
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Ạcker
I 〈m. 3〉 altes Feldmaß (landschaftlich verschieden gemessen, zw. 19,065 a in Hessen u. 64,43 a in Sachsen-Altenburg)
II 〈m. 3u〉 landwirtschaftlich bebauter Boden, Feld ● den \Acker bestellen, pflügen; auf dem \Acker arbeiten
[<ahd. akkar, engl. acre <germ. *akra-, lat. ager, grch. agros <idg. *agro-; zu idg. *ag- „treiben“ (Acker = urspr. Feld u. Flur als „Weideland“)]
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1. mit dem Pflug bearbeitete, für den Anbau von Nutzpflanzen bestimmte Bodenfläche:
ein fruchtbarer, ertragreicher, lehmiger A.;
die Äcker liegen brach;
den A. bestellen, düngen, pflügen;
☆ sich vom A. machen (salopp; sich davonmachen, weggehen, verschwinden: ich mache mich jetzt vom A.)
2. altes Feldmaß:
10 A. Land.
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I Acker,
1) das Ackerland.
2) deutsches Feldmaß von sehr verschiedener Größe (0,22 bis 0,65 ha); vor Einführung des metrischen Systems viel verwendet; oft identisch mit Morgen; meist ausgedrückt z. B. in Quadratfuß, Quadratruten: 1 Gothaer (Feld-)Acker= 22,7 a, 1 kurhessischer Acker= 23,9 a, 1 sächsischer Acker= 55,3 a, 1 weimarisch Acker= 28,5 a.
Ạcker,
1) Achille van, belgischer Politiker (Sozialistische Partei), * Brügge 8. 4. 1898, ✝ ebenda 10. 7. 1975; Arbeiter, am Aufbau der Gewerkschaftsbewegung beteiligt, war im Zweiten Weltkrieg in der Widerstandsbewegung tätig. 1945/46 sowie 1954-58 war er Ministerpräsident. In seiner ersten Amtszeit als Regierungschef leitete er den Wiederaufbau seines Landes ein, in seiner zweiten trug er maßgeblich zum Abbau der Spannungen zwischen der Linken und dem belgischen Königshaus bei.
2) Dieter, Komponist, * Hermannstadt (rumänisch Sibiu) 3. 11. 1940; lehrt seit 1972 (1976 Professor) an der Musikhochschule München. Acker komponierte zunächst atonal oder seriell und bringt seit 1969 neuere Techniken in sein Schaffen ein. Er schrieb Orchesterwerke (Sinfonie Nummer 1 »Lebensläufe«, 1979; Violinkonzert, 1981), Kammermusik (Streichsextett Nummer 1, 1985; »Eichendorff-Sonate« für Klarinette und Klavier, 1985; »Trio für Viola, Klarinette und Klavier«, 1993), Klavier- und Orgelwerke, Motetten und Lieder.
3) ['ækə], Kathy, amerikanische Schriftstellerin, * New York 18. 4. 1947, ✝ Tijuana 30. 11.1997; engagierte Feministin; verfasste avantgardistische Punkromane, die sich konventionellem Erzählen verweigern und vielmehr aus einem Geflecht von Einzelelementen bestehen, das Pornographie, Punkprovokation und Plagiate verwendet und das der Leser selbst zu einem Sinngefüge zusammensetzen muss.
Werke: Romane: Kathy goes to Haiti (1978; deutsch Kathy auf Haiti); Blood and guts in high school (1978; deutsch Harte Mädchen weinen nicht. Ein new-wave-Roman); Great expectations (1982; deutsch Große Erwartungen. Ein Punkroman); Don Quixote, which was a dream (1986; deutsch Die Geschichte der Don Quixote. Ein Traum); Empire of the senseless (1988; deutsch Im Reich ohne Sinne); Portrait of an eye. Three novels (1992).
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Ạcker, der; -s, Äcker u. (Feldmaß:) - [mhd. acker, ahd. ackar; urspr. = Viehweide]: 1. mit dem Pflug bearbeitete, für den Anbau von Nutzpflanzen bestimmte Bodenfläche: ein fruchtbarer, ertragreicher, lehmiger A.; die Äcker liegen brach; den A. bestellen, düngen; Es war schwer, aus dem kleinen A. etwas herauszuholen (Brecht, Geschichten 154); *sich vom A. machen (salopp; sich davonmachen, weggehen, verschwinden): ich mache mich jetzt vom A.; Mach dich vom A.! (hau ab!; Degener, Heimsuchung 118); ∙ aber wenn einer ... einen A. fahren (landsch.; bestellen) soll (Gotthelf, Spinne 24). 2. altes Feldmaß: 10 A. Land.
Universal-Lexikon. 2012.