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Winter
Winterzeit; kalte Jahreszeit (umgangssprachlich)

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Win|ter ['vɪntɐ], der; -s, -:
Jahreszeit zwischen Herbst und Frühling als kälteste Zeit des Jahres:
ein extrem kalter Winter.

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Wịn|ter 〈m. 3
1. die kalte Jahreszeit; Ggs Sommer
2. 〈fig.; veraltetJahr
● fünf \Winter lang 〈fig.; veraltet〉; wir verleben schon den zweiten \Winter hier; harter, kalter, milder, strenger, tiefer \Winter; im \Winter; er steht im \Winter seines Lebens er ist alt; gut über, durch den \Winter kommen; Sommer wie \Winter bei jeder Temperatur, in jeder Jahreszeit, das ganze Jahr über [<mhd. winter <ahd. wintar <got. wintrus; vielleicht zu altgall. vindo „weiß“, altir. find „weiß“ <germ. *uindr „weiße Zeit“]

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Wịn|ter , der; -s, - [mhd. winter, ahd. wintar, H. u.]:
Jahreszeit zwischen Herbst u. Frühling als kälteste Zeit des Jahres, in der die Natur abgestorben ist:
ein langer, kurzer, kalter, harter, strenger, schneereicher, nasser, trockener, milder W.;
es ist tiefer W.;
der W. kommt, dauert lange;
der W. geht langsam zu Ende;
er ist W. wie Sommer (das ganze Jahr über) mit dem Fahrrad unterwegs;
den W. über, den ganzen W. lang waren sie im Süden;
den W. in den Bergen verbringen;
ich bin schon den dritten W. hier;
die Freuden des -s;
gut durch den W. kommen;
er ist W. für W. (jedes Jahr im Winter) hier;
es war im W. 1998/99, mitten im W.;
im W. verreisen;
vor dem nächsten W., vor W. nächsten Jahres, dieses Jahres wird die Brücke nicht fertig;
über den W., den W. über, während des -s bleibt er hier.

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I
Winter,
 
eine der vier Jahreszeiten.
 
II
Wịnter,
 
1) Fritz, Maler, * Altenbögge (heute zu Bönen) 22. 9. 1905, ✝ Herrsching am Ammersee 1. 10. 1976; studierte 1927-30 am Bauhaus, erhielt 1937 von den Nationalsozialisten Malverbot. Beeinflusst v. a. von N. Gabo, malte Winter abstrakte Bilder, in denen sich nach anfänglich halborganischen Formen häufig schwarze Zeichen und schwarzes Gitterwerk vor hellerem Grund verflechten. 1955-63 lehrte er an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Kassel.
 
Literatur:
 
G. Lohberg: F. W. Leben u. Werk (1986);
 
F. W., hg. v. Johann-Karl Schmidt, Ausst.-Kat. (1990);
 
F. W. 1905-1976, bearb. v. C. Tutsch, Ausst.-Kat. Neue Galerie, Kassel (1992);
 
Franz Marc u. F. W. Bilder zum Krieg, hg. v. C. Klingsöhr-Leroy u. C. Schulz-Hoffmann, Ausst.-Kat. Staatsgalerie Moderner Kunst, München (1996).
 
 2) Leon de, niederländischer Schriftsteller und Filmregisseur, * Herzogenbusch 24. 2. 1954; schreibt seit den 1970er-Jahren spannungsreiche und amüsant unterhaltende Romane, deren Elemente Abenteuer, Erotik und detektivisches Interesse sind und deren Figuren Menschen auf der Suche nach der eigenen, oft jüdischen Identität in einer verfremdeten Welt sind.
 
Werke:
 
Romane: De (ver)wording van de jongere Dürer (1978; deutsch Nur weg hier); Kaplan (1986; deutsch Leo Kaplan); Hofman's honger (1990; deutsch Hoffmans Hunger); SuperTex (1991; deutsch); De hemel van Hollywood (1997; deutsch Der Himmel von Hollywood).
 
 3) Martin, Glasschneider, * Rabishau (bei Löwenberg i. Schlesien), ✝ Berlin 21. 5. 1702; stand im Dienst des Grossen Kurfürsten, von dem er 1684 ein Privileg für Gläser mit Hochschnitt erhielt. Winter gehört neben seinem Bruder Friedrich (✝ um 1685/90), der in Schlesien arbeitete, zu den Meistern des barocken Glasschnitts.
 
 4) Peter von, Komponist, getauft Mannheim 28. 8. 1754, ✝ München 17. 10. 1825; wirkte ab 1773 als Kontrabassist im Mannheimer Orchester (Mannheimer Schule), nach 1775 kurze Zeit Schüler von G. J. Vogler, 1776 Hofmusiker. 1778 übersiedelte er mit dem Hof nach München, wo er 1787 Vize- und 1798 Hofkapellmeister wurde. Winter war einer der bekanntesten Opernkomponisten seiner Zeit. Er schrieb Melodramen, heroische Ballette, Singspiele, Zauberopern (»Das Labyrinth« als 2. Teil von W. A. Mozarts »Zauberflöte«, 1797), heitere und ernste italienische Opern und mit »Colmal« (1809; nach Ossian) eine der frühesten romantischen Opern. Sein bekanntestes Werk ist die heroisch-komische Oper »Das unterbrochene Opferfest« (1796). Er schrieb ferner Kantaten, Orchester-, Kammermusik.
 
 5) Zikmund, tschechischer Schriftsteller, * Prag 27. 12. 1846, ✝ Bad Reichenhall 12. 6. 1912; Gymnasiallehrer, schrieb bedeutende Arbeiten zur Geschichte und Kulturgeschichte Böhmens; behandelte in Erzählungen (»Nezbedný bakalár«, 1883; »Rozina sebranec«, 1905; »Krátký jeho svĕt«, 1911) v. a. das 16. und 17. Jahrhundert. Auf der Basis sorgfältiger Quellenstudien über den Dreißigjährigen Krieg entstand sein einziger Roman »Mistr Kampanus« (1909; deutsch »Magister Kampanus«).
 
Ausgabe: Dílo, 9 Bände (1937-52).

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Wịn|ter, der; -s, - [mhd. winter, ahd. wintar, viell. verw. mit ↑Wasser u. eigtl. = feuchte Jahreszeit]: Jahreszeit zwischen Herbst u. Frühling als kälteste Zeit des Jahres, in der die Natur abgestorben ist: ein langer, kurzer, kalter, harter, strenger, schneereicher, nasser, trockener, milder W.; es ist tiefer W.; der W. kommt, dauert lange; der W. geht langsam zu Ende; er ist W. wie Sommer (das ganze Jahr über) mit dem Fahrrad unterwegs; den W. über, den ganzen W. lang waren sie im Süden; den W. in den Bergen verbringen; ich bin schon den dritten W. hier; die Freuden des -s; gut durch den W. kommen; er ist W. für W. (jedes Jahr im Winter) hier; es war im W. 1998/99, mitten im W.; im W. verreisen; vor dem nächsten W., vor W. nächsten Jahres, dieses Jahres wird die Brücke nicht fertig; über den W., den W. über, während des -s bleibt er hier; vor unserer Unterbrechung, die ... mir so endlos erscheint wie ein nordischer W. (Strauß, Niemand 36); Ü Nuklearer W. (mögliche Abkühlung der erdnahen Atmosphäre nach dem Einsatz von Kernwaffen) nach einem Atomkrieg? (MM 16. 7. 84, 12).

Universal-Lexikon. 2012.