West Vir|gi|nia [wɛst və'ʤɪni̯ə]; - -s:
Bundesstaat der USA.
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West Virginia
['west və'dʒɪnɪə], Abkürzung W. Va., postamtlich WV, Bundesstaat im Osten der USA, 62 759 km2, (1999) 1,80 Mio. Einwohner (1960: 1,86 Mio., 1980: 1,95 Mio., 1990: 1,79 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Charleston. West Virginia ist in 55 Verwaltungsbezirke (Countys) gegliedert.
Verfassung von 1872 (mit zahlreichen Änderungen). Senat mit 34, Repräsentantenhaus mit 100 Mitgliedern. Im Kongress ist West Virginia mit zwei Senatoren und drei Abgeordnete vertreten.
Landesnatur:
Das Areal des im Westen an den Ohio grenzenden Staates gehört zum Gebirgssystem der Appalachen. Den größten Anteil hat das stark zertalte Alleghenyplateau, das sich vom Alleghenygebirge im Osten (Spruce Knob 1 482 m über dem Meeresspiegel) nach Westen hin auf unter 500 m über dem Meeresspiegel abdacht. Der östliche Landesteil erstreckt sich über das Große Appalachental bis zur Blue Ridge. Das Klima ist kontinental-gemäßigt, die Jahresniederschlagsmengen betragen über 1 000 mm. Über 75 % der Fläche sind bewaldet: in höheren Lagen Nadelwald, sonst Laubwald.
Von der Bevölkerung sind (1996) 96,2 % Weiße, 3,2 % Schwarze, 0,5 % Asiaten und 0,1 % Indianer. Größte Städte (1994) sind die Hauptstadt Charleston (56 600 Einwohner) und Huntington (53 800 Einwohner).
Wirtschaftlich bedeutend ist der Bergbau, besonders der stark mechanisierte Kohlentagebau; die Erdölförderung ist rückläufig. Dazu kommen Eisen- und Stahlindustrie, im Tal des Kanawha River chemische Großindustrie. Die Landwirtschaft trifft auf ungünstige natürliche Voraussetzungen, es wird hauptsächlich Viehwirtschaft betrieben, ferner Forstwirtschaft. Mit der krisenanfälligen Wirtschaft und einer hohen Arbeitslosigkeit ist West Virginia einer der ärmsten Bundesstaaten der USA.
In das Gebiet des heutigen West Virginia, das ursprünglich zu Virginia gehörte, wanderten ab 1726 v. a. Iroschotten und Deutsche ein. Bis 1794 kam es immer wieder zu Kämpfen mit den Irokesen, die das Land als Jagdgebiet nutzten. Geprägt durch v. a. auf Subsistenzwirtschaft ausgerichtete Farmen, auf denen im Allgemeinen keine Sklaven eingesetzt wurden, unterschied sich der Westteil Virginias in Sozial- und Wirtschaftsstruktur grundlegend vom Ostteil. Dies führte häufig zu Spannungen und ließ früh den Wunsch nach Trennung aufkommen. Bei Ausbruch des Sezessionskriegs sprach sich der Westteil gegen den Austritt aus der Union aus; am 20. 6. 1863 wurde er als eigener Staat West Virginia in diese aufgenommen. Die Industrialisierung West Virginias ab den 1870er-Jahren, gefördert durch den Ausbau der Eisenbahn und die forcierte Erschließung der reichen Rohstoffe, war begleitet von heftigen Arbeiterunruhen, die zwischen 1910 und 1921 mehrfach zum Eingreifen von Bundestruppen führten; ab 1933 trat v. a. durch das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, eine Entspannung ein.
O. K. Rice: W. V. A history (Lexington, Ky., 1985).
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Wẹst Vir|gi|nia; - -s: Bundesstaat der USA.
Universal-Lexikon. 2012.