Akademik

Charleston
Charles|ton 〈[tʃa:rlstən] m. 6; Mus.〉
1. 〈urspr.〉 Tanz der amerikan. Schwarzen
2. 〈seit 1926〉 Modetanz im 4/4-Takt
[nach der Stadt Charleston in Süd-Carolina, USA]

* * *

Charles|ton ['tʃarlstn̩ , engl.: 'tʃɑ:lst(ə)n ], der; -, -s [engl. Charleston, nach der gleichnamigen Stadt in Südkarolina (USA)]:
1. aus Amerika stammender Modetanz der Zwanzigerjahre des 20. Jh.s im schnellen, stark synkopierten Rhythmus des Foxtrotts.
2. Musikstück im Rhythmus des Charleston (1).

* * *

I
Charleston
 
[amerikanisch, 'tʃɑ:lstən], Modetanz aus der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre, zurückgehend auf einen spätestens seit der Jahrhundertwende nachweisbaren Volkstanz der Afroamerikaner, benannt nach der Hafenstadt Charleston in South Carolina. Obwohl wiederholt auf der Bühne vorgestellt, setzte sich der Charleston erst mit J. P. Johnsons (1891-1955) Komposition in dem Musical »Running Wild« (1923) auch unter der weißen Bevölkerung in den USA durch. 1925 gelangte der Charleston mit den Auftritten von Josephine Baker (1906-1975) in der »Revue Nègre« nach Paris und erlebte im Folgejahr eine euphorische Aufnahme in Europa, die jedoch schon 1927 spürbar wieder nachließ. Dennoch blieb er das Symbol der Tanzlust in den Zwanzigern, was in erster Linie auf die unverwechselbaren Tanzbewegungen, das Drehen auf den Fußballen und das Schleudern der Füße, zurückzuführen ist. Musikalisch stellt der Charleston eine Mischung aus Ragtime und schnellem Foxtrott dar ; typisch ist die starke Synkopierung.
 
 
Abgelöst wurde der Charleston von ähnlichen Tänzen, z. B. Black Bottom und Big Apple.
 
II
Charleston
 
['tʃɑːlstən] der, -/-s, amerikanischer Gesellschaftstanz im geraden Takt mit synkopiertem Rhythmus, ursprünglich von Schwarzen in der Stadt Charleston (S. C.) getanzt. Kennzeichnend sind Groteskbewegungen wie das Ein- und Ausdrehen der Füße und das Emporwerfen der Unterschenkel bei geschlossenen Knien. In gemäßigter Form kam der Charleston um 1925 nach Europa, wo er begeistert aufgenommen wurde. Bald ging er im Foxtrott und Quickstep auf.
 
III
Charleston
 
['tʃɑːlstən],
 
 1) Stadt in South Carolina, USA, 80 400 Einwohner (Metropolitan Area 506 900 Einwohner); Militärakademie »The Citadel« (gegründet 1842); katholischer Bischofssitz; bedeutender Seehafen am Atlantik; Holzverarbeitung, Zellstoff- und Papierfabriken, Erdölraffinerien, chemische, Druckindustrie, Werft.
 
Geschichte:
 
Charleston, 1670 als erste feste Siedlung in Carolina gegründet, bis 1790 Hauptstadt von South Carolina, war als Hauptsitz der Pflanzeraristokratie in den Sezessionsbewegungen 1832/33 (Nullifikation) und 1860 führend. Hier begann der Sezessionskrieg, als die Konföderierten am 13. 4. 1861 die Unionsgarnison in dem im Hafen von Charleston gelegenen Fort Sumter zur Kapitulation zwangen.
 
 
 2) Hauptstadt des Bundesstaates West Virginia, USA, am Kanawha River, 57 300 Einwohner; große Flach- und Hohlglashütten, chemische Industrie.
 
Geschichte:
 
Gegründet 1794.
 
 

* * *

Charles|ton ['tʃarlstn̩, engl.: 'tʃɑ:lstən], der; -, -s [engl. Charleston, nach der gleichnamigen Stadt in Südkarolina (USA)]: 1. aus Amerika stammender Modetanz der Zwanzigerjahre im schnellen, stark synkopierten Rhythmus des Foxtrotts. 2. Musikstück im Rhythmus des ↑Charleston (1).

Universal-Lexikon. 2012.