Schafsinseln
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1Fä|rö|er [auch: fɛ'rø:ɐ ] <Pl.>:
Inselgruppe zwischen Schottland und Island.
2Fä|rö|er [auch: fɛ'rø:ɐ ], der; -s, -:
Ew.
3Fä|rö|er [auch: fɛ'rø:ɐ ] <indekl. Adj.>:
die F. Fischereihäfen.
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Färöer,
dänisch Fæ̣røerne, färöisch Føroyar ['fœrjar; »Schafsinseln«], Gruppe von rd. 25 Felseninseln und zahlreichen Schären im Nordatlantik, zwischen Schottland und Island, zu Dänemark gehörend, 1 399 km2, 45 300 Einwohner (Färinger). Die Inseln sind meist nur durch schmale Sunde mit starken Gezeitenströmungen voneinander getrennt, nur 17 von ihnen sind bewohnt; größte Insel ist Streymoy (dänisch Strømø) mit der Hauptstadt Tórshavn, höchste Erhebung der Slættaratindur (882 m über dem Meeresspiegel) auf Eysturoy (Østerø). Die Färöer bestehen aus wechselnden Schichten tertiären Basalt- und Tuffgesteins, das meist von einer dünnen Moränendecke überzogen ist und im Westen größtenteils treppenförmig, hohe Kliffs bildend, zum Meer abfällt. Das Land ist baumlos und durch das milde ozeanische Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Niederschlägen (jährlich 280 Regentage mit 1 200 bis 1 700 mm Niederschlag) mit Wiesen, Mooren, Heiden bedeckt. Von der einheimischen Tierwelt (v. a. Seevögel) sind die Papageitaucher als Fleischlieferanten und die Eiderenten wegen ihrer Federn ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nur knapp 6 % des Landes sind kultiviert (Kartoffelanbau). Wichtigster Erwerbszweig, noch vor der früher dominierenden Schafzucht, ist die Fischerei (Dorsch, Hering, Makrele); wichtige, meist eisfreie Fischereihäfen besitzen die Orte Klakksvík, Skáli und Tórshavn. Auf Vágar befindet sich ein Flugplatz, auf Suȓuroy (Syderø) wird Braunkohle für den Eigenbedarf der Inseln gewonnen.
Die Färinger haben eine eigene Sprache (färöische Sprache, färöische Literatur), jedoch wird Dänisch in allen Schulen unterrichtet. Die alten färöischen Hausbauten, meist geteerte Holzhäuser, daneben auch Trockenmauerwerk, beides mit Sodendach, wurden mehr und mehr durch Holzfertighäuser und moderne Konstruktionen ersetzt.
Nach dem Selbstverwaltungsgesetz vom 23. 3. 1948 erhielten die Färöer Autonomie in allen inneren Angelegenheiten. Das gesetzgebende Organ ist das Lagting, das aus 32 Abgeordneten besteht. Die Exekutive liegt bei der Regierung (Landsstyri) unter Vorsitz des Ministerpräsidenten. Die dänische Königin als Staatsoberhaupt wird durch den Rigs-Ombudsman vertreten. Das dänische Parlament, zu dem die Färöer zwei Abgeordnete entsenden, ist hingegen zuständig für Verteidigung, Außenpolitik, Rechts- und Währungswesen. Den Beitritt Dänemarks zu den Europäischen Gemeinschaften vollzogen die Färöer nicht mit. Obwohl kein Mitglied der EU, genießen sie jedoch günstige Handelskonditionen mit den Staaten dieser Gemeinschaft.
Die seit etwa 650 bekannten Färöer besiedelten in der Folgezeit keltische Mönche als Einsiedler. Um 800 setzte eine planmäßige Besiedlung von Norwegen aus ein. Die bis 1035 unabhängige Inselgruppe kam dann an Norwegen und fiel 1380 mit diesem an Dänemark. Bei der Lösung Norwegens von Dänemark (1814) blieben die seit 1709 direkt der dänischen Verwaltung unterstehenden Inseln dänisch und erhielten 1856 beschränkte Autonomie. Im Zweiten Weltkrieg waren die Färöer von britischen Truppen besetzt. 1948 erhielten die Färöer ein eigenes Parlament sowie eine eigene Flagge. 1968-72 gehörten die Färöer der EFTA als selbstständiges Mitglied an.
G. Oberbeck: Ergebnisse natur- u. kulturgeograph. Unters. auf den F., in: Jb. der Geograph. Gesellschaft zu Hannover (1966);
J. F. West: Faroe (London 1972);
U. Kreuzenbeck: F. (21983);
H. Klüche: Island u. Färöer-, Shetland-, Orkney-Inseln (1986).
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1Fä|rö|er [auch: fɛ'rø:ər] <Pl.>: Inselgruppe zwischen Schottland und Island.
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2Fä|rö|er [auch: fɛ'rø:ər], der; -s, -: Ew.
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3Fä|rö|er [auch: fɛ'rø:ər] <indekl. Adj.>: die F. Fischereihäfen.
Universal-Lexikon. 2012.