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quälen
plagen; zusetzen; zu schaffen machen; necken; triezen (umgangssprachlich); piesacken (umgangssprachlich); vexieren (veraltet); aufziehen (umgangssprachlich); foltern; peinigen; drangsalieren

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quä|len ['kvɛ:lən]:
1. <tr.; hat Qualen zufügen:
ein Tier quälen.
Syn.: foltern, martern, misshandeln, peinigen (geh.), piesacken (ugs.), plagen, schikanieren.
2. <+ sich> sich mit etwas unter so großen Anstrengungen beschäftigen, dass es schon fast zur Qual wird:
der Schüler quälte sich mit dieser Aufgabe.
Syn.: sich abmühen, sich abquälen, sich aufreiben, sich herumschlagen, sich plagen, sich schinden (ugs.).
Zus.: abquälen, herumquälen.

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quä|len 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 jmdn. \quälen
1. jmdm. Qual, Schmerz zufügen
2. 〈fig.〉 ständig mit Bitten bedrängen
● trübe Gedanken \quälen mich beunruhigen mich; das Kind quält mich seit Tagen, ich soll mit ihm in den Zirkus gehen 〈fig.〉; die Reue quält ihn; ein Tier \quälen; \quälender Durst; \quälende Zweifel; gequält lächeln, seufzen
II 〈V. refl.〉 sich (mit etwas) \quälen sich (mit etwas) abmühen ● er hat sich anfangs sehr \quälen müssen 〈fig.〉; er musste sich sehr \quälen, den schweren Wagen den Berg hinaufzuziehen; quäl dich nicht mit traurigen Gedanken mach dir nicht so viele traurige Gedanken
[<ahd. quellan; zu quelan „Schmerz empfinden“; → Qual]

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quä|len <sw. V.; hat [mhd. quelen, ahd. quellan, zu: quelan = Schmerz empfinden, urspr. = stechen; in nhd. Zeit als Abl. von Qual empfunden u. daher mit ä geschrieben]:
1.
a) einem Lebewesen bewusst körperliche Schmerzen zufügen, es misshandeln [um es leiden zu sehen]:
jmdn., ein Tier [grausam] q., zu Tode q.;
b) jmdm. (durch etw.) seelische Schmerzen zufügen:
quäl mich doch nicht immer mit dieser alten Geschichte!
2.
a) jmdm. lästig werden, indem man ihm [mit einem Begehren] keine Ruhe lässt:
das Kind quälte die Eltern so lange, bis es schließlich Fernsehen durfte;
b) bei jmdm. körperliche Schmerzen, sehr unangenehme körperliche Empfindungen hervorrufen:
mich quält seit Tagen ein hartnäckiger Husten;
-de Kopfschmerzen;
c) jmdn. innerlich anhaltend beunruhigen:
ihn quälte der Gedanke an seine Schuld;
eine -de Ungewissheit.
3. <q. + sich>
a) (von etw.) gequält (1 b, 2 b) werden:
sie quält sich mit Zweifeln;
b) sich (mit etw., jmdm.) sehr abmühen:
sich mit der Hausarbeit q.;
Ü ein gequältes (gezwungenes, unnatürliches) Lächeln;
ein gequälter (schwerfälliger, ungeschickter) Stil.
4. <q. + sich> sich unter Mühen, mit großer Anstrengung irgendwohin bewegen:
mühsam quälten wir uns durch den hohen Schnee.

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quä|len <sw. V.; hat [mhd. quelen, ahd. quellan, zu: quelan = Schmerz empfinden, urspr. = stechen; in nhd. Zeit als Abl. von ↑Qual empfunden u. daher mit ä geschrieben]: 1. a) einem Lebewesen bewusst körperliche Schmerzen zufügen, es misshandeln [um es leiden zu sehen]: jmdn., ein Tier [grausam] q., zu Tode q.; sie quälten ihr Opfer auf unmenschliche Weise; b) jmdm. (durch etw.) seelische Schmerzen zufügen: nur um sie zu q., versetzt er sie in Angst und Unruhe; quäl mich doch nicht immer mit dieser alten Geschichte! 2. a) jmdm. lästig werden, indem man ihm [mit einem Begehren] keine Ruhe lässt: das Kind quälte die Mutter so lange, bis sie es schließlich erlaubte; b) bei jmdm. körperliche Schmerzen, sehr unangenehme körperliche Empfindungen hervorrufen: ihn quält seit Tagen ein hartnäckiger Husten; c) jmdn. innerlich anhaltend beunruhigen: ihn quälte der Gedanke an seine Schuld; die Reue quälte sie; Der Seitensprung selber ... hat Annemarie nicht sonderlich gequält (Schreiber, Krise 185); so hält sich in mir der quälende Verdacht (Stern, Mann 56); Die Quadratur des Kreises ist gelungen, nach quälendem Ringen ein Ausweg aus einem Dilemma zwischen Gewissen und Gehorsam gewiesen (FAZ 23. 6. 99, 1); Das Selbstbildnis des von Unsicherheit und Furcht gequälten ... Neurotikers (Reich-Ranicki, Th. Mann 38). 3. <q. + sich> a) (von etw.) gequält (1 b, 2 b) werden: in den letzten Tagen vor seinem Tod musste er sich sehr q.; Beide genasen eines gesunden Knaben. Pauls schöne Frau nach drei Stunden, Paula musste sich sechsunddreißig Stunden q.; (Plenzdorf, Legende 15); er quält sich mit Zweifeln; b) sich (mit etw., jmdm.) sehr abmühen: sich mit der Hausarbeit q.; Was du dich mit dem Haus und dem Garten quälst, Vater, lass den Garten, gib ihn auf (Brot und Salz 241); Selbst die Beatles und die Supremes müssen sich mit der deutschen Sprache q. (Kraushaar, Lippen 82); Ü ein gequältes (gezwungenes, unnatürliches) Lächeln; ein gequälter (schwerfälliger, ungeschickter) Stil. 4. <q. + sich> sich unter Mühen, mit großer Anstrengung irgendwohin bewegen: mühsam quälten wir uns durch den hohen Schnee, über den Berg, ans Ziel; Urlauberströme quälen sich über die Autobahnen (MM 4./5. 8. 79, 16); Barmettler quälte sich aus dem Bett (Ziegler, Liebe 9). 5. (Fot. Jargon) (belichtetes Fotopapier, um eine Unterbelichtung notdürftig auszugleichen) länger als üblich im Entwickler lassen u. dabei reiben, um die Tonwerte zu verbessern.

Universal-Lexikon. 2012.