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Volkseinkommen
Vọlks|ein|kom|men 〈n. 14; unz.〉 = Sozialprodukt

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Vọlks|ein|kom|men, das (Wirtsch.):
gesamtes Einkommen aller an einer Volkswirtschaft beteiligten Personen; Nationaleinkommen.

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Volks|einkommen,
 
die Summe aller den inländischen Wirtschaftssubjekten aus dem In- und Ausland in einer Periode zufließenden Einkommen. Das Volkseinkommen umfasst gemäß der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) die Erwerbs- und Vermögenseinkommen der privaten Haushalte und Organisationen ohne Erwerbszweck (nach Abzug der Zinsen auf Konsumentenschulden), die Vermögenseinkommen des Staates (nach Abzug der Zinsen auf öffentliche Schulden) und die unverteilten Gewinne der Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit. Somit stellt das Volkseinkommen das einkommensmäßige Äquivalent der Gütererzeugung dar, berechnet nach den Kosten der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital, Unternehmertätigkeit (Nettosozialprodukt zu Faktorkosten).
 
In der VGR werden ausgehend vom Anteil der privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck am Volkseinkommen weitere Einkommensgrößen und Einkommensquoten (z. B. Lohnquote) errechnet (Einkommen, Einkommensverteilung). Das Volkseinkommen gilt als zentrale Größe der Verteilungsrechnung des Sozialprodukts sowie der Analyse und politischer Gestaltung der Einkommensverteilung, indem durch verteilungspolitische Maßnahmen die Primär- zur Sekundärverteilung korrigiert wird.
 
Bei den Bestimmungsgründen des Volkseinkommens werden nach der VGR Entstehungs- (Wertschöpfung), Verwendungs- (Konsum, Investitionen, Außenbeitrag), Verteilungs- (Arbeitseinkommen, Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen) und Aufteilungskomponenten (Sparen und Konsum) unterschieden. Diese Determinanten des Volkseinkommens entsprechen einer makroökonomischen Kreislaufrechnung. Die Denkmodelle der theoretischen Volkswirtschaftslehre geben über eine definitorische Bestimmung des Volkseinkommens nach den Konventionen für die VGR hinaus nähere Bestimmungsgrößen an, die im Verhalten der Wirtschaftssubjekte, in den Institutionen oder im technischen Fortschritt begründet sind. Dabei werden keynesianische, neoklassische u. a. Aussagensysteme der Einkommens- und Beschäftigungstheorie (Volkseinkommenstheorie, makroökonomische Einkommenstheorie) unterschieden, die für bestimmte Länder und Zeitabschnitte in ökonometrischen Gleichungssystemen konkretisiert werden.
 
In sozialistischen Planwirtschaften wird das Volkseinkommen als produziertes Nationaleinkommen (Nettoprodukt) bezeichnet, das als Differenz zwischen gesellschaftlichem Gesamtprodukt und dem Produktionsverbrauch (v. a. Abschreibungen, Vorleistungen) errechnet wird. Das gesellschaftliche Gesamtprodukt (Bruttoprodukt) ist die Gesamtheit der in einer Periode erzeugten Güter und produktiven Dienstleistungen (Summe der Bruttoproduktionswerte). Das produzierte Nationaleinkommen ist derjenige Teil des Bruttoprodukts, der in einer Periode durch produktive Arbeit neu geschaffen wird. Der Anteil der Berufstätigen im produzierenden Bereich am Nettoprodukt wird als individuell angeeignetes Produkt bezeichnet und setzt sich v. a. aus Löhnen und Prämien zusammen. Die Ermittlung der Volkseinkommensrechnung beruht auf den Planabrechnungen der Betriebe, bewertet zu Planpreisen. Die Hauptunterschiede zum marktwirtschaftlichen Konzept der Volkseinkommensrechnung sind: 1) Entsprechend der marxschen Wertlehre wird nur die materielle Produktion berücksichtigt, nicht aber Dienstleistungen (bis auf die »materiellen Dienstleistungen«, die wie der Transport von Rohstoffen in der »produktiven Sphäre« anfallen). 2) Das Preissystem beruht nicht auf marktmäßigen Bewertungen, sondern auf staatlichen Festsetzungen und Richtlinien. 3) Während in Berechnungen für das Volkseinkommen die Umsatzsteuer nicht enthalten ist (Nettosozialprodukt zu Faktorkosten), sind die der Umsatzsteuer entsprechenden Abgaben im Nationaleinkommen eingeschlossen. Es entspricht deshalb methodisch dem Nettosozialprodukt zu Marktpreisen. Aufgrund der unterschiedlichen Berechnungssysteme ist ein Vergleich zwischen Nationaleinkommen und Volkseinkommen nur bedingt möglich. (volkswirtschaftliche Gesamtrechnung)
 
Literatur:
 
A. Stobbe: Makroökonomik (21987);
 A. Stobbe: Volkswirtschaftl. Rechnungswesen (81994);
 M. Hauser: Volkswirtschaftl. Rechnungswesen (Chur 21994);
 U. Westphal: Makroökonomik. Theorie, Empirie u. Politikanalyse (21994);
 M. Frenkel u. K. D. John: Volkswirtschaftl. Gesamtrechnung (31996).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Volkseinkommen: Volkseinkommen und Sozialprodukt
 

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Vọlks|ein|kom|men, das (Wirtsch.): gesamtes Einkommen aller an einer Volkswirtschaft beteiligten Personen; Nationaleinkommen.

Universal-Lexikon. 2012.