Strea|ming 〈[ stri:-] n.; - od. -s, -s; EDV〉 Technik, mit deren Hilfe multimediale Daten in Echtzeitverarbeitung (unmittelbare Weiterverarbeitung der Daten) übertragen werden können [engl.; → Streamer]
* * *
Strea|ming ['stri:mɪŋ ], das; -[s], -s [engl. streaming, zu: to stream = strömen] (EDV):
1. <o. Pl.> Datenübertragungsverfahren, bei dem die Daten bereits während der Übertragung angesehen od. angehört werden können [und nicht erst nach der vollständigen Übertragung der Daten].
2. Datenübertragung durch Streaming (1).
* * *
I Streaming,
eine Form der äußeren Differenzierung, bei der die Schüler einer Schule in möglichst homogene Lerngruppen (Streams) aufgrund ihrer vermuteten Begabung oder ihrer bisherigen Schulleistungen eingeteilt werden. Diese Einteilung erfolgt aber, anders als beim Setting, fächerübergreifend.
Das Streaming wird heute allgemein als selektierende und negativ fixierende Form der Leistungsdifferenzierung bewertet. Die aufgrund ihrer Herkunft ohnehin manchmal benachteiligten Schüler würden in ihrem oft schon negativ gefärbten Selbstbild geradezu bestärkt, wenn die Machtinstanz Schule ihnen ihre vermeintliche Unzulänglichkeit sozusagen auch noch amtlich bestätige.
II
Streaming
[dt. »Strömen, Fließen«], ein Verfahren zur kontinuierlichen Übertragung von großen Datenmengen im Internet, das v. a. bei Video- und Musikdateien benutzt wird. Bereits während des Herunterladens können die Daten betrachtet oder angehört werden, vorausgesetzt die erforderliche Bitrate übersteigt nicht die Kapazität des Internetanschlusses. Beim Streaming muss der Nutzer also nicht wie bei den sonst üblichen Verfahren abwarten, bis eine Media-Datei (Audio oder Video) komplett übertragen ist. Die vorgespielten Daten werden aber üblicherweise nicht gespeichert.
Oft reicht die Übertragungskapazität der jeweiligen Verbindung nicht aus, um das Streaming von Audio- oder Videodaten in hoher Qualität zu ermöglichen. Zum Beispiel verlangt eine Musikübertragung in CD-Qualität eine Bitrate von etwa 128 Kbit pro Sekunde und damit etwa zwei ISDN-Leitungen, die ungestört je 64 Kbit pro Sekunde übertragen können. Ein Ausweg besteht darin, die zu übertragenden Daten unter Qualitätseinbußen zu komprimieren (Komprimierung). Ein anderes Verfahren kombiniert Streaming und das herkömmliche Herunterladen (engl. Download). Dazu wird vor der Wiedergabe ein Teil der Daten heruntergeladen und während der Wiedergabe dieses Teilstücks werden weitere Teilstücke im Hintergrund übertragen.
Für das Audio- und Video-Streaming gibt es unterschiedliche Datei- und Übertragungsformate (MP3, Real-Audio, Real-Video, Quicktime, WMA usw.). Die Ausgangsdateien müssen vor dem Streaming gegebenenfalls in ein solches Format umgewandelt werden, wozu ein spezielles Programm, ein sog. Encoder, nötig ist (z. B. der Real Producer von Real und der Media Encoder von Microsoft). Zur Wiedergabe benötigt man ebenfalls besondere Programme, sog. Player. Die gängigsten sind der RealPlayer, WMA (Windows Media Audio) von Microsoft und Apples Quicktime. Um schließlich Streaming-Inhalte über das Netz anbieten zu können, bedarf es eines Media Servers. Diese speziellen Server werden etwa von Microsoft, Real oder Apple angeboten (z. B. der kostenlose Windows Media Server, der Real Server Basic oder der Darwin Streaming Server).
Die Streaming-Technologie ermöglicht neue Kommunikationsformen und findet Eingang in verschiedene Anwendungsbereiche. Medien-, Unterhaltungs- und Werbebranche setzen hohe Erwartungen in diese Technik und investieren massiv in entsprechende Angebote. So gibt es bereits Radio- und Fernsehprogramme, die über das Internet übertragen werden, wobei jedoch insbesondere die Qualität der Fernsehbilder noch zu wünschen übrig lässt. Manche Ansätze gehen sogar dahin, das herkömmliche Fernsehen durch solche Internetdienste zu ersetzen. Neben Video-on-Demand (VOD) würde dann auch das interaktive Fernsehen treten. Darüber hinaus gelten folgende Anwendungen der Streaming-Technologie als besonders zukunftsträchtig: E-Learning, E-Manuals, Marketingwerkzeuge wie gestreamte E-Kataloge sowie Reiseführer und Videokonferenzen.
Beim Einsatz der Streaming-Technik in großem Maßstab spielen viele Teillösungen zusammen, die ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial aufweisen und von verschiedenen Dienstleistern erbracht werden können: Telekommunikationsanbieter müssen den Breitbandzugang bis zum Anwender zu vernünftigen Preis- und Nutzungskonditionen realisieren; Dienstleister mit Liefersystemen dafür sorgen, dass die Inhalte von Produzenten wie TV- und Rundfunksendern oder Verlagen transportiert werden; Netzbetreiber und Datenlogistiker müssen sich um die Speicherung und Verteilung der Datenströme kümmern, Sicherheitsanbieter die Inhalte gegen unerlaubte Zugriffe sichern. Am Ende der Wertschöpfungskette stehen die Konsumenten, die über verschiedene Endgeräte auf die Serviceangebote zugreifen.
Universal-Lexikon. 2012.