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Nuklearmedizin
Nu|kle|ar|me|di|zin 〈f. 20; unz.; Med.〉 Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung radioaktiver Stoffe befasst
Die Buchstabenfolge nu|kl... kann in Fremdwörtern auch nuk|l... getrennt werden.

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Nu|k|le|ar|me|di|zin [ nukl- (2)]: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung von Radionuklide enthaltenden Mitteln (Radiopharmaka, Radiopharmazeutika) zu diagnostischen u. therapeutischen Zwecken beschäftigt.

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Nu|k|le|ar|me|di|zin, die:
Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung radioaktiver Stoffe für die Erkennung u. Behandlung von Krankheiten befasst.

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Nuklearmedizin,
 
aus der medizinischen Radiologie hervorgegangener Teilbereich der Medizin, der sich mit dem Einsatz von Radionukliden in Forschung, Diagnostik und Therapie beschäftigt.
 
Die allgemeine Nuklearmedizin erforscht Anwendungsmöglichkeiten und -methoden und betreibt Grundlagenforschung, z. B. in den Bereichen der Biochemie (Untersuchung von Stoffwechselvorgängen), Pharmakologie (Prüfung von Arzneimittelwirkungen) oder Labormedizin (chemische und immunologische Nachweismethoden).
 
Die spezielle Nuklearmedizin hat die Aufgabe der diagnostischen und therapeutischen Anwendung dieser Verfahren. Die Isotopendiagnostik umfasst zum einen die nuklearmedizinische Laborverfahren zum Nachweis kleinster Mengen biologischer Substanzen (z. B. Viren, Antikörper, Hormone, Enzyme) in Serum und Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Radioimmunassay), zum anderen die Organdiagnostik. Sie beruht auf der Messung oder (bei Verwendung von Gammastrahlen) der Abbildung der Aktivität von kurzlebigen Isotopen, die in den Körper eingebracht werden, z. B. für szintigraphische Untersuchungen (Emissionscomputertomographie, Isotopennephrographie). Sie ermöglicht Aussagen über Funktion und Durchblutung von Organen und Geweben sowie über krankhafte Gewebeveränderungen (z. B. Tumoren). Hierzu werden Isotope von Substanzen verwendet, die im Stoffwechsel des betreffenden Organs eine spezifische Rolle spielen (z. B. Jod in der Schilddrüse), von ihm eingelagert (z. B. kolloidaler Schwefel in die Leber) beziehungsweise ausgeschieden werden (harnpflichtige Substanzen durch die Nieren), oder es werden biologische Stoffe durch Isotope markiert. Als besonders geeignet hat das Technetium-99 große praktische Bedeutung erlangt, da es für den Patienten gut verträglich, kurzlebig (geringste Strahlenexposition) und biochemisch gut koppelbar ist (Radiopharmaka). Speziell Jodisotope werden nach wie vor zur Diagnostik und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. Mit der Isotopendiagnostik sind alle wichtigen Organe darstellbar, z. B. Schilddrüse, Gehirn, Lunge, Leber, Milz, Herzmuskel oder Niere durch Szintigraphie sowie Blut- oder Lymphgefäße durch Isotopenangiographie beziehungsweise Isotopenlymphographie.
 
Bei der Isotopentherapie werden offene Radionuklide von außen oder durch aktive Stoffwechselvorgänge an den Wirkort gebracht, z. B. haben Jodisotope für die Erkennung und auch für die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen Bedeutung, z. B. bei bestimmten Formen der Überfunktion, bei der Behandlung des Schilddrüsenkrebses und besonders seiner Metastasen im Knochen sowie bei bestimmten Bluterkrankungen (z. B. krankhafte Wucherungen der roten Blutkörperchen). Im Unterschied zur Isotopendiagnostik sind hier längerlebige Isotope zweckmäßig, die wiederum Strahlenschutzmaßnahmen erfordern, z. B. die zeitweilige Isolierung des Patienten.
 
Literatur:
 
N., hg. v. U. Büll u. a. (21996);
 
N., hg. v. H. Schicha u. a. (31997).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
nuklearmedizinische Diagnostik
 

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Nu|kle|ar|me|di|zin, die: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung radioaktiver Stoffe für die Erkennung u. Behandlung von Krankheiten befasst.

Universal-Lexikon. 2012.