* * *
Takt [takt], der; -[e]s, -e:1.
a) <ohne Plural> den musikalischen, besonders den rhythmischen Ablauf in gleiche Einheiten gliedernde Einteilung eines Musikstücks:
der Takt eines Walzers; den Takt angeben, schlagen.
b) (durch Taktstriche begrenzte) kleinste festgelegte Einheit im Aufbau eines Musikstücks:
wir spielen jetzt die Takte 24 bis 80.
2. <ohne Plural> zeitliche Aufeinanderfolge, Ablauf von Tönen, Bewegungen o. Ä. nach einem bestimmten Zeitmaß:
der Takt der Räder; im Takt bleiben, rudern; den Takt wechseln.
3. <ohne Plural> Gefühl für Anstand und Höflichkeit:
er hat die Angelegenheit mit viel Takt behandelt.
* * *
Tạkt 〈m. 1〉
I 〈zählb.〉
1. 〈Mus.〉 rhythm. Maßeinheit eines Musikstücks, am Anfang durch Bruchzahlen ( 3/4, 4/4, 6/8), innerhalb des Stückes durch senkrechte Taktstriche gekennzeichnet
2. 〈Mus.〉 der zw. Taktstriche eingeschlossene kleinste Teil eines aufgezeichneten Musikstückes
3. gleichmäßiger Rhythmus, in dem etwas abläuft
4. regelmäßiger Schlag, regelmäßige Bewegung (von Maschinen)
5. Abschnitt bei der Arbeit am Fließband
6. Zeit zw. zwei Steuerungs- od. Arbeitsschritten einer EDV-Anlage
● er pfiff ein paar \Takte des Liedes; hier sind drei \Takte Pause ● den \Takt angeben 〈a. fig.〉 der Führende sein; du musst besser \Takt halten 〈Mus.〉; den \Takt schlagen 〈Mus.〉; die letzten \Takte wiederholen 〈Mus.〉 ● ich bin aus dem \Takt gekommen 〈Mus.〉; gegen den \Takt marschieren, spielen; im \Takt arbeiten, marschieren, spielen, turnen; setzen Sie im vierten \Takt ein!
II 〈unz.; fig.〉 Gefühl für richtiges Verhalten, Einfühlungsvermögen u. entsprechende Handlungsweise
● viel, wenig \Takt haben ● jmdm. Mangel an \Takt vorwerfen 〈fig.〉; jmdn. aus dem \Takt bringen 〈fig.〉 in Verwirrung bringen; gegen den \Takt verstoßen 〈fig.〉; eine Angelegenheit mit \Takt behandeln 〈fig.〉 [<lat. tactus „Berührung“; zu tangere im 16. Jh. „Schlag, der den Rhythmus angibt“, daraus die heutige musikal. Bedeutung; im 18. Jh. unter frz. Einfluss a. „Gefühl für Rhythmus“, (fig.) „Gefühl für Schicklichkeit“]
* * *
Tạkt , der; -[e]s, -e:
1. <o. Pl.> [eigtl. = Taktschlag, (stoßende) Berührung < lat. tactus = Berührung; Gefühl, zu: tactum, 2. Part. von: tangere, ↑ tangieren] Einteilung eines musikalischen, bes. eines rhythmischen Ablaufs in gleiche Einheiten mit jeweils einem Hauptakzent am Anfang u. festliegender Untergliederung:
der T. eines Walzers;
den T. angeben, wechseln, [ein]halten, schlagen, klopfen;
aus dem T. kommen;
im T. bleiben, singen;
☆ den T. angeben (zu bestimmen haben);
jmdn. aus dem T. bringen (jmdn. aus dem Konzept bringen, stören, verwirren);
aus dem T. kommen (aus dem Konzept gebracht, gestört, verwirrt werden).
2.
a) betont beginnende, je nach Taktart in zwei od. mehr Teile gleicher Zeitdauer untergliederte Einheit des Taktes (1):
ein halber, ganzer T. [Pause];
ein paar -e eines Liedes singen;
mitten im T. abbrechen;
☆ ein paar -e (ugs.; etwas, ein wenig: du brauchst jetzt ein paar -e Ruhe);
mit jmdm. ein paar -e reden (ugs.; mit jmdm. ein ernstes Wort reden, jmdn. zur Rechenschaft ziehen);
3.
a) <o. Pl.> rhythmisch gegliederter Ablauf von Bewegungsphasen:
der T. der Hämmer;
im T., gegen den T. rudern;
im T. bleiben, aus dem T. kommen;
c) (EDV) kleinste Phase im Rhythmus synchronisierter Vorgänge;
d) (Technik) Produktions-, Arbeitsabschnitt bei der automatischen Fertigung bzw. bei der Fertigung in Fließarbeit;
e) gleichmäßiger Rhythmus, in dem etw. abläuft, in den etw. zeitlich gegliedert ist.
4. <o. Pl.> [frz. tact < lat. tactus] Feingefühl (im Umgang mit anderen Menschen):
[viel, wenig, keinen] T. haben;
die Ausführung dieses Plans fordert, verlangt T.;
es an T. fehlen lassen;
etw. mit großem, feinem T. behandeln.
* * *
I Takt,
metrisches Ordnungsprinzip (Metrum), Zusammenfassung mehrerer Zählzeiten entsprechend ihrer Betonungsfolge. Im Notenbild sind die Takte durch Taktstriche optisch voneinander getrennt. Das unterschiedliche Verhältnis von betonten und unbetonten Zählzeiten bzw. Taktteilen drückt sich in den Taktarten aus. Die Taktangabe (als mathematischer Bruch dargestellt: untere Zahl = rhythmischer Grundwert des Taktes, obere Zahl = Anzahl der Grundwerte im Takt) befindet sich im Notenbild eingangs der ersten Notenzeile nach Notenschlüssel und Vorzeichnung. Der Takt wird auch als Orientierungshilfe bei Notierungen im Jazz verwendet, obwohl dieser auf dem Beat basiert.
Takt,
in der Soziologie zu den wünschenswerten sozialen Gewohnheiten zählende Form des menschlichen Verhaltens; umfasst konfliktvermeidende Verhaltensmuster der weitestgehenden Rücksichtnahme und Feinfühligkeit gegenüber dem Mitmenschen.
Takt,
in der Pädagogik Bezeichnung für die Fähigkeit des Erziehers, sich in die Reaktionen von Kindern und Jugendlichen einzufühlen, bei der Wahl pädagogischer Maßnahmen deren jeweilige Wirkung auf den Schüler richtig einzuschätzen und eine gewisse Distanz zum Schüler zu halten, damit sich dieser eigenständig entwickeln kann.
Takt
[engl. clock], Folge gleicher Impulse mit konstanter Taktfrequenz, die einem Mikroprozessor, einem Flipflop oder einem Speicher zugeführt wird und zur Synchronisation der Abläufe und der Komponenten dient. Der Takt wird von einem Taktgenerator oder Taktgeber mithilfe eines piezoelektrischen Kristalls erzeugt. Die Ausführung eines Befehls erfordert immer eine bestimmte Anzahl von Takten.
* * *
Tạkt, der; -[e]s, -e [1: eigtl. = Taktschlag, (stoßende) Berührung < lat. tactus = Berührung; Gefühl, zu: tactum, 2. Part. von: tangere, ↑tangieren; 4: frz. tact < lat. tactus]: 1. <o. Pl.> Einteilung eines musikalischen, bes. eines rhythmischen Ablaufs in gleiche Einheiten mit jeweils einem Hauptakzent am Anfang u. festliegender Untergliederung: der T. eines Walzers; den T. angeben, wechseln, [ein]halten, schlagen, klopfen; aus dem T. kommen; im T. bleiben, singen; Ü jmdn. aus dem T. bringen (aus dem Konzept bringen, stören, verwirren); aus dem T. kommen (gestört, verwirrt werden); er war aus dem T. und wusste nicht weiter. Sollte er ... weitermachen oder nur rekapitulieren ...? (Kemelman [Übers.], Dienstag 43); *den T. angeben (zu bestimmen haben); nach T. und Noten (ugs. veraltend; regelrecht, gründlich, sehr). 2. a) betont beginnende, je nach Taktart in zwei od. mehr Teile gleicher Zeitdauer untergliederte Einheit des Taktes (1): ein halber, ganzer T. [Pause]; ein paar -e eines Liedes singen; mitten im T. abbrechen; Ü ein paar -e (ugs.; ein wenig) ausruhen; dazu möchte ich auch ein paar -e (ugs.; etwas; einige Worte, Sätze) sagen; mit dem muss ich mal ein paar -e reden (ugs.; ein ernstes Wort reden, ihn zur Rechenschaft ziehen); Jule war ein paar -e (ugs.; ein wenig) älter als ich (Lindenberg, El Panico 49); b) (Verslehre) Abstand von ↑Hebung (4) zu Hebung bei akzentuierenden Versen. 3. a) <o. Pl.> rhythmisch gegliederter Ablauf von Bewegungsphasen: der T. der Hämmer; im T., gegen den T. rudern; im T. (Bewegungsrhythmus) bleiben, aus dem T. kommen; b) (Technik) ↑Hub (2); c) (EDV) kleinste Phase im Rhythmus synchronisierter Vorgänge; d) (Technik) Produktions-, Arbeitsabschnitt bei der automatischen Fertigung bzw. bei der Fertigung in Fließarbeit; e) gleichmäßiger Rhythmus, in dem etw. abläuft, in den etw. zeitlich gegliedert ist: Schnelligkeit und dichter T. sind die wichtigsten Trümpfe des IC-Systems (Blickpunkt 4, 1983, 8). 4. <o. Pl.> Feingefühl (im Umgang mit anderen Menschen): [viel, wenig, keinen] T. haben; die Ausführung dieses Plans fordert, verlangt T.; ... weil diese ganze Angelegenheit ... doch eher eine Sache der Frau, des Herzens und des weiblichen -es sei (Musil, Mann 1501); es an T. fehlen lassen; er ist ein Mensch ohne T.; etw. mit großem, feinem T. behandeln.
Universal-Lexikon. 2012.