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Góis
Góis
 
[gɔi̯ʃ], Góes, Damião de, portugiesischer Humanist und Geschichtsschreiber, * Alenquer (Distrikt Lissabon) 2. 2. 1502, ✝ ebenda 30. 1. 1574; unternahm als Sekretär der portugiesischen Faktorei in Amsterdam (seit 1523) große Reisen durch Europa. In Deutschland trat er in Beziehung zu den Bankhäusern Fugger und Welser, ferner zu M. Luther, P. Melanchthon und A. Dürer. Mit Erasmus von Rotterdam verband ihn eine enge Freundschaft. 1546 wurde er von König Johann III. als Archivar und Hofhistoriograph nach Lissabon berufen. Góis schrieb in lateinischer (u. a. die Briefe seiner ausgedehnten Korrespondenz) und portugiesischer Sprache, in letzterer seine beiden Hauptwerke, die Chroniken der Könige Johann II. (1567) und Emanuel I. (1566-67). 1571-72 wurde er, der lutherischen Ketzerei angeklagt, von der Inquisition im Kloster Batalha gefangen gehalten.
 
Ausgaben: Crónica do prínçipe dom Ioam, herausgegeben von A. J. Gonçálvez-Guimarais (Neuausgabe 1905); Crónica do felicissimo rei Dom Manuel, herausgegeben von D. Lopes u. a., 4 Bände (Neuausgabe 1949-55).

Universal-Lexikon. 2012.