Akademik

Korn
Getreide; Samenkorn; Kornbrand

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1Korn [kɔrn], das; -[e]s, Körner ['kœrnɐ] und Korne ['kɔrnə]:
1. <Plural: Körner> kleine, rundliche, mit einer festen Schale umgebene Frucht einer Pflanze:
die Körner des Weizens.
Zus.: Gerstenkorn, Getreidekorn, Haferkorn, Hirsekorn, Maiskorn, Pfefferkorn, Reiskorn, Roggenkorn, Senfkorn, Weizenkorn.
2. <ohne Plural> Getreide, besonders Roggen:
das Korn mahlen.
3. <Plural: Körner> [sehr] kleines, festes Teilchen in Form eines Korns (1):
einige Körner Salz.
Zus.: Goldkorn, Hagelkorn, Salzkorn, Sandkorn, Staubkorn.
4. <Plural: Korne> als Teil der Vorrichtung zum Zielen beim Gewehr kurz vor der Mündung befindliche, kleinere Erhöhung, die mit der Kimme in eine Linie gebracht werden muss:
über Kimme und Korn zielen.
  2Korn [kɔrn], der; -[e]s, -:
aus Getreide gewonnener, klarer Schnaps:
eine Flasche Korn; Herr Ober, noch zwei Korn (Gläser Korn), bitte!

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Kọrn 〈n. 12u
I 〈zählb.〉
1. Samen, bes. von Gräsern, Getreide, meist Roggen (Gersten\Korn, Samen\Korn)
2. kleines Bröckchen, Stückchen, Krümchen (Hagel\Korn, Salz\Korn, Sand\Korn, Staub\Korn)
3. 〈Met.〉 beim Erstarren von Metallen entstehender, ungleichförmig ausgebildeter Kristall
4. 〈Fot.〉 kleinstes Silberteilchen in der lichtempfindliche Schicht von Platte od. Film
5. 〈Typ.〉 druckendes Pünktchen im Raster
6. kleines Stück reinen Metalles
7. Edelmetallteilchen (einer Münze)
● den Hühnern, Vögeln Körner streuen (als Futter)
II 〈unz.〉
1. Getreide, bes. die als Brotgetreide (in einem Gebiet od. Land) verwendete Getreidesorte
2. vorn auf dem Lauf von Schusswaffen sitzender Teil der Visiereinrichtung
3. Narbe, Beschaffenheit der Oberfläche (des Papiers)
4. 〈umg.〉 Kornbranntwein
Kimme und \Korn Visiereinrichtung an Schusswaffen ● das \Korn dreschen, einfahren, mähen, schneiden; das \Korn steht gut, steht hoch; einen \Korn trinken ein Glas Kornbranntwein ● bitte einen doppelten \Korn!; gestrichenes \Korn nehmen so zielen, dass Auge, Kimme u. Korn genau eine Linie bilden; der Wind streicht über das wogende \Korn ● etwas aufs \Korn nehmen nach etwas zielen; 〈fig.〉 etwas mit einer bestimmten Absicht scharf beobachten; jmdn. aufs \Korn nehmen 〈fig.〉 jmdn. scharf ansehen; als Zielscheibe des Spottes o. Ä. benutzen
[<ahd. korn „Getreide“, engl. corn, got. kaurn <germ. *kurna- „einzelnes Getreidekorn, Frucht, Kern“ <idg. *grno-; verwandt mit Kern, kirnen]

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1Kọrn , das; -[e]s, Körner u. (Getreidearten:) -e [mhd., ahd. korn, urspr. = samenartige Frucht von Pflanzen, dann die des Getreides]:
1. <Pl. Körner> kleine, rundliche Frucht mit fester Schale; Samenkorn:
die Körner des Weizens;
das K. vom Mais;
den Tauben Körner in den Schlag streuen.
2. <Pl. -e, selten> [Brot]getreide:
reifes K.;
das K. steht gut, hoch;
K. anbauen;
[das] K. mähen, dreschen;
durch das K. (Kornfeld) gehen.
3. <Pl. Körner> [sehr] kleines, festes Stückchen in Form eines Korns:
einige Körner Salz;
der Hagel fiel in dicken Körnern.
4. <o. Pl.>
a) (Fotogr.) Struktur einer fotografischen Schicht;
b) (Geol.) Struktur des Gesteins aufgrund der Größe u. Anordnung der einzelnen Gesteinsteilchen:
Marmor von feinem K.;
c) (Fachspr.) Oberflächenbeschaffenheit eines bestimmten Materials:
das feine K. des Papiers fühlen.
5. <Pl. -e> als Teil des Visiers auf dem Lauf einer Handfeuerwaffe kurz vor der Mündung befindliche, kleinere Erhöhung, die beim Zielen mit der Kimme optisch in eine Linie gebracht werden muss:
Kimme und K.;
ein Wild aufs K. nehmen (anvisieren);
gestrichen[es] K. nehmen (Fachspr.; Kimme u. Korn beim Zielen optisch exakt auf eine Linie bringen);
mit gestrichenem K.;
über Kimme und K. visieren;
etw. aufs K. nehmen (ugs.; etw. heftig kritisieren, angreifen; gegen etw. polemisieren: Missstände aufs K. nehmen);
jmdn. aufs K. nehmen (ugs.; jmdn. mit bestimmter [feindlicher] Absicht ständig beobachten).
6. <Pl. -e> (Münzkunde veraltend) Feingewicht einer Münze.
2Kọrn , der; -[e]s, - (ugs.):
Kurzf. von Kornbranntwein:
drei K. (drei Gläschen Korn) trinken.

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I
Korn,
 
1) gemeinsprachlich für: Getreide, v. a. für die wichtigste Getreideart eines Landes (z. B. in Deutschland meist der Roggen, in den USA der Mais); auch Bezeichnung für Kornbranntwein.
 
 2) Fotografie: die Struktur einer fotografischen Schicht. Bei unbelichteten (Aufnahme-)Materialien besteht sie aus Silberhalogenidkristallen, bei entwickelten Schichten aus kolloidal verteiltem metallischen Silber beziehungsweise aus Farbstoffpartikeln. I. Allgemein wird für ein gutes Auflösungsvermögen Feinkörnigkeit angestrebt, jedoch steht die Korngröße im Zusammenhang mit der Empfindlichkeit des fotografischen Materials.
 
 3) Kristallographie und Festkörperphysik: Korngrenzen.
 
 
 4) Metallurgie: ältere Bezeichnung für Feingehalt.
 
 5) Waffenwesen: bei Hand- und Faustfeuerwaffen der dem Auge entfernter liegende Teil der Visiereinrichtung. Beim Zielen muss der Schütze versuchen, Kimme, Korn und Zielpunkt in eine Linie zu bringen. Das Korn ist fest auf der Oberseite des Laufes oder Rohres nahe der Mündung angebracht. Je nach Form unterscheidet man Balken-, Dach-, Perl- und Ringkorn, Flugabwehrvisiereinrichtungen haben ein Kreiskorn mit konzentrisch angeordneten Ringen verschiedener Durchmesser zur Ermittlung des Vorhaltewinkels.
 
II
Kọrn,
 
1) Arthur, Physiker, * Breslau 20. 5. 1870, ✝ Jersey City (N. J.) 22. 12. 1945; war 1914-39 Professor in Berlin, ab 1939 in den USA. Ihm gelang 1904 die praktische Durchführung der Bildtelegrafie mit Lichtabtastung und Photozelle und 1923 die drahtlose Bildübertragung von Rom nach Bar Harbor (Me.).
 
 
 2) Karl Johannes Robert, Publizist und Schriftsteller, * Wiesbaden 20. 5. 1908, ✝ Bad Homburg von der Höhe 10. 8. 1991; 1934-40 Redakteur, zuletzt bei der Wochenzeitung »Das Reich«, dort fristlos entlassen, Berufsverbot; 1949-73 Mitherausgeber und Leiter des kulturellen Teils der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«; schrieb Erzählendes, Betrachtungen (besonders zeit- und sprachkritischer Art), Biographien; Reisebücher.
 
Werke: Sprache in der verwalteten Welt (1958); Über Land und Meer (1977); Zola in seiner Zeit (1980); Rheinische Profile (1988).
 
Autobiographisches: Die Rheingauer Jahre (1946); Lange Lehrzeit (1975).
 
 3) [kɔːn], Peter Jona, deutsch-amerikanischer Komponist, * Berlin 30. 3. 1922, ✝ München 12. 1. 1998; emigrierte 1933, studierte in Jerusalem bei Stefan Wolpe und in Los Angeles (Calif.) u. a. bei A. Schönberg und E. Toch. 1957 Rückkehr nach Europa, 1961-65 Aufenthalt in den USA. 1967-87 war er Direktor des Richard-Strauss-Konservatoriums in München; von 1994-96 erneuter Aufenthalt in den USA. Korn komponierte Orchesterwerke, darunter vier Sinfonien (1946, 1951, 1956, 1990), »Beckmesser-Variationen« (1977), Konzerte für Violine (1965), Trompete (1979), Altsaxophon (1982), Cembalo (»Concerto classico«, 1988) mit Orchester, Kammermusik, Klavier- und Orgelstücke, Kantaten, Chöre, Lieder.

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1Kọrn, das; -[e]s, Körner u. (Getreidearten:) -e [mhd., ahd. korn, urspr. = samenartige Frucht von Pflanzen, dann die des Getreides]: 1. <Pl. Körner> kleine, rundliche Frucht mit fester Schale; Samenkorn: die Körner des Weizens; das K. vom Mais; ... prasselten auf den großen Haufen wie Körner unter der Schütte eines Getreideelevators (Plievier, Stalingrad 319); den Tauben Körner in den Schlag streuen. 2. <Pl. -e, selten> [Brot]getreide: reifes K.; das K. steht gut, hoch; K. anbauen; [das] K. mähen, dreschen; Denn es kommt darauf an, das K. möglichst trocken ... einzubringen (Welt 19. 8. 1965, 9); durch das K. (Kornfeld) gehen. 3. <Pl. Körner> [sehr] kleines, festes Teilchen in Form eines Korns: einige Körner Salz; der Hagel fiel in dicken Körnern. 4. <o. Pl.> a) (Fot.) Struktur einer fotografischen Schicht; b) (Geol.) Struktur des Gesteins aufgrund der Größe u. Anordnung der einzelnen Gesteinsteilchen: Kalkstein ..., so mannigfaltig im K., wie ihn kein anderes Land der Erde bringt (Bild. Kunst I, 71); Marmor von feinem K.; c) (Fachspr.) Oberflächenbeschaffenheit eines bestimmten Materials: das feine K. des Papiers fühlen. 5. <Pl. -e> als Teil des Visiers auf dem Lauf einer Handfeuerwaffe kurz vor der Mündung befindliche, kleinere Erhöhung, die man beim Zielen mit der Kimme optisch in eine Linie bringt: Kimme und K.; das K. ist durch einen Ring geschützt (Kirst 08/15, 922); ein Wild aufs K. nehmen (anvisieren); gestrichen[es] K. nehmen (Fachspr.; Kimme u. Korn beim Zielen optisch exakt auf eine Linie bringen); mit gestrichenem K.; über Kimme und K. visieren; *etw. aufs K. nehmen (ugs.; etw. heftig kritisieren, angreifen; gegen etw. polemisieren): Missstände in der Fabrik aufs K. nehmen; jmdn. aufs K. nehmen (ugs.; jmdn. mit bestimmter [feindlicher] Absicht ständig beobachten). 6. <Pl. -e> (Münzk. veraltend) Feingewicht einer Münze.
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2Kọrn, der; -[e]s, - (ugs.): kurz für ↑Kornbranntwein: sogar billigen Wermut trank er, weil K. und Wacholder ihn nicht mehr schafften (Grass, Hundejahre 288); Ich bestellte „Chivas“, Bertie ein Bier und einen K. (Simmel, Stoff 457); drei K. (drei Gläschen Korn) trinken.

Universal-Lexikon. 2012.