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Beat
Beat 〈[ bi:t] m. 6; unz.; Mus.〉
1. betonter Taktteil
2. Schlagrhythmus
3. Art des Drive, Musik mit Betonung eines Taktteiles od. mit rhythmischer Verschiebung
4. 〈kurz für〉 Beatmusik
[engl., „Schlag“]

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Beat [bi:t ], der; -[s], -s [engl. beat, zu: to beat = (Takt) schlagen] (Musik):
1. gleichmäßige Reihenfolge betonter Taktteile.
2. <o. Pl.> Kurzf. von Beatmusik (1):
B. hören, spielen.

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I
Beat
 
[biːt; englisch »Schlag«] der, -(s), Musik: 1) Bezeichnung für den meist vierzeitigen Fundamentalrhythmus (Grundschlag) der Rhythmusgruppe im traditionellen Jazz. Im Modernjazz mit seinen oft komplizierten metrischen Strukturen meist - ähnlich wie der Begriff Swing - Ausdruck für die rhythmische Intensität des Jazz; 2) Kurzform für Beatmusik.
II
Beat
 
[englisch, biːt, wörtlich »Schlag«, auch »Pulsschlag«], der Grundschlag, das metrische »Pulsieren« in Jazz und anderen afroamerikanischen Musizierformen, aus der afrikanischen Folklore übernommen. Im Gegensatz zum europäischen Takt mit seinen charakteristischen Betonungsverhältnissen (Metrum) läuft der Beat in gleichmäßig akzentuierten Zählzeiten ab: Die Notierung der auf dem Beat basierenden Musik erfolgt zwar im 4/4-Takt, da es eine andere notenschriftliche Alternative nicht gibt, jedoch darf dies über das unterschiedliche Wesen von Takt und Beat nicht hinwegtäuschen.
 
Das Tempo regelt die zeitlichen Abstände der einzelnen Schläge (Beats). Selbst wenn die Rhythmusgruppe innerhalb eines Titels kurzzeitig pausiert (Stop-Time), läuft der Beat unhörbar, aber von den Musikern gefühlt, weiter. Meist wird er auch durch körperliche Bewegungen (Fußtreten, Körperfedern, Mitschwingen usw.) markiert: Die Existenz des Beat ist die Voraussetzung für andere rhythmisch-metrische Eigenheiten wie offbeat, swing, drive, Double Time. Der weitgehend vom Marsch abgeleitete Twobeat wurde Mitte der Zwanzigerjahre durch den Fourbeat, der grundlegenden Form des Beat — charakterisiert durch vier gleichmäßige Schläge — abgelöst. Frühe Dokumente dieser Entwicklung sind Aufnahmen von Joe »King« Oliver's Creole Jazz Band (1923/24). Wie der Twobeat erhielt auch der Fourbeat zunehmend eine zusätzliche, oft sehr starke Akzentuierung der 2. und 4. Zählzeit, resultierend aus einer Überlagerung mit Afterbeats.
 
Übersicht: a) Twobeat, b) Twobeat mit Afterbeat, c) Fourbeat, d) Fourbeat mit Afterbeat, e) europäischer Akzenttakt als Vergleich Rhythmusnoten notiert in einer oberen und einer unteren Liniem darunter das Ergebnis.
 
 
 
 
 
 
Der Beat kann im melodisch-rhythmischen Ablauf gleichzeitig auf mehreren Ebenen verankert sein. Beim Übergang von Twobeat zu Fourbeat blieb die Viertelnote, in schnellem Tempo gelegentlich auch die Halbe Note, Bezugspunkt. Schon im Swing, grundsätzlich aber im Bebop nutzten die Musiker auch die Achtelnoten als gefühlsmäßige Orientierungsgröße ; es kam z.B. zur Überlagerung von Viertelnoten-Beat (Bass) und Achtelnoten-Beat (Melodie). Später, z. B. im Soul, bezog man sich sogar auf Sechzehntelunterteilungen. Diese Eigenheit, das gleichzeitige Empfinden größerer und kleinerer Beat-Einheiten während des Musizierens, trägt die Bezeichnung Multibeat. Durch die Nutzung des Multibeat konnten zunehmend auch Titel mit ungeraden und kombinierten Taktarten in diese Spielweisen einbezogen werden (Jazz-Waltz, 5/4-Swing u. a.).
 
In Abwandlung des eigentlichen Begriffsinhalts bedeutet Beat auch »Schlagfolge« und kennzeichnet eine prägnante, sich wiederholende Rhythmusfigur (Pattern), z. B. Clave-Beat.
III
Beat,
 
Zeiteinheit der Internetzeit, die auf der ganzen Welt identisch ist. Ein Beat ist als ein Tausendstel eines Tages definiert. Ein Beat dauert also eine Minute und 26,4 Sekunden.

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Beat [bi:t], der; -[s], -s [engl. beat, zu: to beat = (Takt) schlagen] (Musik): 1. gleichmäßige Reihenfolge betonter Taktteile; Grundschlag: Der Sound ist megahart, der dröhnende Bass und die schnellen -s sind bohrend (MM 8. 2.95, 13); Ingo sorgt für den wuchtigen B. (Bravo 42, 1988, 30). 2. <o. Pl.> kurz für ↑Beatmusik: B. hören, spielen.

Universal-Lexikon. 2012.