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Backsteinbau
Bạck|stein|bau 〈m.; -(e)s, -ten〉 Gebäude aus unverputzten Backsteinen

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Bạck|stein|bau, der <Pl. -ten>:
Bau, Gebäude mit Backsteinen als Baumaterial.

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Backsteinbau,
 
Bau aus Ziegeln oder Klinkern. Diese werden im Verband gemauert (z. B. Binder- und/oder Läuferverband) und können berappt, verputzt, verkleidet oder roh belassen werden. Die ältesten Bauwerke Ägyptens sind aus ungebrannten, an der Sonne gedörrten Luftziegeln errichtet, ebenso in Mesopotamien, wo Wände und Säulen mit teppichartig zusammengesetzten farbigen Steinen verkleidet wurden. Etrusker und Griechen kannten die Terrakotten als Verkleidung von Holzbauten. Der Kern der römischen Bauwerke, besonders seit Augustus, besteht aus Backsteinmauerwerk, das mit Steinplatten verkleidet wurde. Im islamischen Bereich der eurasiatischen Trockenzone (Nordafrika, Arabische Halbinsel, Irak, Iran, Afghanistan, Turkestan) benutzte man beim einfachen Hausbau ungebrannte Backsteine, bei reicheren Bauten, Moscheen, Mausoleen, Palästen wurden die Lehmziegel mit gebrannten Backsteinen ummantelt, Kuppeln schon früh (8. Jahrhundert) mit glasierten Backsteinen verkleidet. Um die Mauern haltbar zu machen, wurden komplizierte Versatzmuster entwickelt, die zur Backsteinornamentik führten. Vom 9./10. Jahrhundert an verwendete man zwischen normalen Backsteinen glasierte Backsteine. Die Entwicklung führte bis zur völligen Verkleidung besonders von Innenräumen und Höfen mit glasierten Backsteinen. Diese Dekorationsform setzte sich in Gebieten mit Steinbau (Kleinasien, Spanien und Nachbargebiete) in der Form von Fliesenmosaik und gemalten Platten durch. In Oberitalien wurde seit dem 9. und 10. Jahrhundert in einfachen, dem Backsteinbau eigenen Formen gebaut. Nach Mitte des 12. Jh.verbreitete sich der Backsteinbau in Norddeutschland und Bayern. Aus der Beschränkung auf die Möglichkeiten des Backsteinbaus entwickelte sich in Norddeutschland ein eigener Stil, die Backsteingotik, in dem sich machtvoll geschlossene Wirkung mit reicher Flächenbehandlung durch farbig glasierte Ziegel und Formsteine verbindet, so besonders in den mit Spitzbogenblenden und Maßwerk geschmückten Schaugiebeln. Von den Niederlanden bis zum Deutschordensgebiet (Marienburg) entstanden zahlreiche in Backstein errichtete Kirchen, Burgen, Schlösser, Rathäuser und Stadttore, desgleichen in Skandinavien und England. Seit der Renaissance verwendete man, besonders in den Niederlanden, eine gemischte Bauweise, indem man die Mauerflächen in Backstein, einzelne Bauglieder wie Gesimse, Fenster- und Türgewände dagegen aus Haustein ausführte. Im 19. Jahrhundert ging eine Erneuerung des Backsteinbaus von der Schinkel-Schule aus. Im 20. Jahrhundert erstrebte man v. a. wieder eine werkstoffgerechte Verarbeitung; die Außenseiten wurden meist mit Klinkern verblendet, die mit ihrer rotbraunen bis violetten Färbung die Flächen beleben. Unter den deutschen Baumeistern, die den Backsteinbau bevorzugten, ragten F. Schumacher und F. Höger in Hamburg sowie H. P. Berlage in Amsterdam hervor. Eine neue Belebung erfährt der Backsteinbau durch niederländische, britische und besonders skandinavische Architekten, die ihn auch in Kombination mit Sichtbeton verwenden, v. a. J. H. van den Broek, J. B. Bakema, J. Stirling, A. Jacobsen und A. Aalto.
 
Literatur:
 
F. Schumacher: Das Wesen des neuzeitl. B. (1920, Nachdr. 1985);
 A. Kamphausen: Backstein-Gotik (1978);
 E. Pühl: B. des 15. bis 17. Jh. in Ostfriesland u. Jeverland (1979);
 R. Pfefferkorn: Norddt. Backsteingotik (1984).

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Bạck|stein|bau, der <Pl. -ten>: Bau, Gebäude mit Backsteinen als Baumaterial.

Universal-Lexikon. 2012.