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Ge|duld [gə'dʊlt], die; -:ruhiges und beherrschtes Ertragen von etwas, was unangenehm ist oder sehr lange dauert /Ggs. Ungeduld/: der Lehrer hat sehr viel Geduld mit dem schlechten Schüler; er trug seine Krankheit mit viel, mit großer Geduld.
Zus.: Engelsgeduld.
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Ge|dụld 〈f.; -; unz.〉
1. die Fähigkeit, warten zu können, Ausdauer
2. Langmut, Nachsicht
● ausgehen: mir geht die \Geduld aus; bitte haben Sie noch etwas \Geduld!; jetzt reißt mir aber die \Geduld! jetzt werde ich ungeduldig; die \Geduld verlieren ● himmlische 〈fig.〉, unermüdliche \Geduld; viel, wenig, keine \Geduld haben ● jmds. \Geduld auf die Folter spannen jmdn. neugierig machen u. dann warten lassen; jmds. \Geduld auf eine harte Probe stellen ihn sehr lange warten lassen; sich in \Geduld fassen, üben geduldig sein, geduldig abwarten; eine Krankheit, ein Leiden mit \Geduld ertragen; mit jmdm. \Geduld haben; sich mit \Geduld wappnen; nur \Geduld!; jmdn. um (noch etwas) \Geduld bitten; zu dieser Tätigkeit gehört viel \Geduld; dazu habe ich keine \Geduld [→ dulden]
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Ge|dụld , die; - [mhd. (ge)dult, ahd. (gi)dult, eigtl. = das Dulden, zu mhd. doln, ahd. dolēn = tragen, dulden, verw. mit lat. tolerare, ↑ tolerieren]:
Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen od. Abwarten von etw.:
große, engelhafte G.;
jmds. G. ist am Ende, ist erschöpft;
jmdm. geht die G. aus;
ihr müsst [ein wenig] G. mit ihm haben;
jmds. G. auf eine harte Probe stellen;
die G. verlieren;
keine G. [zu etw.] haben;
etw. mit/in G. [er]tragen;
jmdn. um [ein wenig] G. bitten (jmdn. bitten, noch eine gewisse Zeit mit Geduld zu warten);
jmdn. um die G. bringen;
[nur] G.!;
☆ jmdm. reißt die G. (jmd. verliert die Geduld u. wird ärgerlich);
sich in G. fassen (mit Geduld abwarten).
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Geduld,
Langmut, Nachsicht; das auf der Haltung der Gelassenheit beruhende tapfere Standhalten, die Ausdauer in Mühen und Gefahren und das Wartenkönnen auf den rechten Augenblick des Handelns; in der Ethik des Aristoteles und der Stoa Teil der Tapferkeit; bezeichnet nach stoischer Lehre den Gleichmut des Weisen in den Wechselfällen des Lebens, der zum Erweis wahrer Freiheit und zu innerer Größe führt. - Vorbild der Geduld ist im Alten Testament Hiob, im Neuen Testament Jesus in der Passion. Inhalt der christlichen Geduld ist das Vertrauen auf die eschatologische Zukunft; sie wird damit zum Teil der Hoffnung.
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Ge|dụld, die; - [mhd. (ge)dult, ahd. (gi)dult, eigtl. = das Dulden, zu mhd. doln, ahd. dolēn = tragen, dulden, verw. mit lat. tolerare, ↑tolerieren]: Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen od. Abwarten von etw.: große, engelhafte G.; ... zogen aus zu dem Lager der Löwen, das sie mit unerschöpflicher G. ausfindig gemacht hatten (Kessel [Übers.], Patricia 163); jmds. G. ist am Ende, ist erschöpft; jmdm. geht die G. aus; ihr müsst [ein wenig] G. mit ihm haben; jmds. G. auf eine harte Probe stellen; die G. verlieren; keine G. [zu etw.] haben; dass Forstwirtschaft diejenige menschliche Wirtschaftsform ist, die am meisten G. erfordert (Mantel, Wald 73); Warum denn hatte er damals so viel G. aufgebracht, die ihm jetzt fehlte (Hesse, Narziß 214); etw. mit/in G. [er]tragen; jmdn. um [ein wenig] G. bitten (jmdn. bitten, noch eine gewisse Zeit mit Geduld zu warten); jmdn. um die G. bringen; [nur] G.!; R mit G. und Spucke [fängt man eine Mucke] (salopp; mit Geduld [kann man vieles erreichen]); *jmdm. reißt die G. (jmd. verliert die Geduld u. wird ärgerlich): Kutti ... lernte fix. Trotzdem riss mir manchmal die G., wenn ihm der gleiche Fehler öfter unterlief (Wilhelm, Unter 20); sich in G. fassen (mit Geduld abwarten): Sie sind jetzt über eine Stunde zu spät. Die alte Frau kann sich nicht mehr in G. fassen (Strauß, Niemand 16).
Universal-Lexikon. 2012.