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Arche
Ạr|che 〈[ -çə] f. 19kastenartiges Schiff ● die \Arche Noah(s) im AT Schiff Noahs, in dem während der Sintflut Menschen u. Tiere Zuflucht fanden [<mhd. arche <ahd. arka, archa „Kasten„ <lat. arca “Verschluss, Kasten„]

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Ạr|che, die; -, -n [mhd. arche, ahd. archa, arka < lat. arca = Kasten]:
die A. [Noah] (bibl.; schiffähnlicher Kasten, in dem Noah mit seiner Familie u. zahlreichen Tierpaaren die Sintflut überlebte).

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I
Ạrche
 
[aus lateinisch arca »Kasten«], A. T.: das Schiff, in dem nach 1. Mose 6-8 Noah mit seiner Familie und einem Paar von jeder Tierart vor der Sintflut gerettet wurde. Die Arche landete nach 1. Mose 8, 4 im Land Ararat, nicht auf dem Berg Ararat. (Ararathochland)
 
II
Arche
 
[griechisch »räumlicher, zeitlicher Anfang«; »Herrschaft (erster Platz), Amt, Behörde, Herrschaftsbereich«; »Ursprung, Prinzip«] die, -, Terminus der griechisch-antiken Philosophie (Philosophie, Kosmologie und Erkenntnislehre). Bei den Vorsokratikern ist die Frage nach dem Ursprung eines der am häufigsten behandelten Probleme. Als Urprinzip, aus dem Seiendes entsteht und in das es vergeht, war Arche z.B. für Thales das Wasser, für Anaximander das Unendliche (Apeiron), für Anaximenes die Luft, für Heraklit das Feuer, in der Kosmologie des Parmenides das Feuer/Licht und die Erde/Finsternis, für Empedokles die vier Elemente, für Anaxagoras gleichartige Teilchen (Homöomerien), für Demokrit die Atome (Atomismus). Als Arche, auch im Sinn einer Grundgesetzlichkeit, eines bewegenden Prinzips, nach dem alles Seiende wird und vergeht, fassten die späteren Orphiker (Orphik) die Zeit auf, die Pythagoreer die Zahl, Anaxagoras die Weltvernunft (Nus), Demokrit die Bewegung im leeren Raum, Empedokles die gegensätzlichen Prinzipien »Liebe« und »Streit«. Platon verwendete den Terminus zum Teil umgangssprachlich, zum Teil in der Bedeutung: Ursprung, Wesen, Prinzip, Ursache für die Entstehung der Dinge, Voraussetzung, Ausgangspunkt für die Erkenntnis. In diesem Sinne ist in seiner Philosophie die Idee sowohl Erkenntnis- als auch Seinsprinzip.
 
Aristoteles fasste die vorsokratische Archelehre zusammen. Er definiert Arche (Prinzip) als »das Erste, von dem aus etwas ist, wird oder erkannt wird«. Unter Erkenntnisprinzipien versteht er einerseits die ersten allgemeinen Denkgrundsätze, von denen jede wissenschaftliche Rede ausgehen muss, andererseits die speziellen Prämissen (»Hypothesen«, Definitionen) einzelner Wissenschaften. Als Seinsprinzipien erkennt er Stoff- und Formursache (Causa, Form), als Prinzipien des Werdens Bewegungs- und Zweckursache (Kausalität; Finalität, Teleologie). Zu den Prinzipien zählt Aristoteles auch die Natur, die Elemente und das Wesen.
 
Literatur:
 
A. Lumpe: Der Terminus A. von den Vorsokratikern bis auf Aristoteles, in: Archiv für Begriffsgesch., hg. v. E. Rothacker u. a., Bd. 1 (1955).
 

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Ạr|che, die; -, -n [mhd. arche, ahd. archa, arka < lat. arca = Kasten]: 1. *die A. [Noah] (bibl.; schiffähnlicher Kasten, in dem Noah mit seiner Familie u. zahlreichen Tierpaaren die Sintflut überlebte). 2. (ugs.) geräumiges [altes] Fahrzeug: er ... bestieg seine A., um zur Garage hinüberzufahren (H. Gerlach, Demission 270).

Universal-Lexikon. 2012.