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Artemis
Diana (römisch)

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Ạr|te|mis (griech. Mythol.):
Göttin der Jagd.

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Ạrtemis,
 
griechischer Mythos: jungfräuliche Göttin, Tochter des Zeus und der Leto, Zwillingsschwester Apolls, Herrin der wilden Tiere, des Waldes und der Jagd. Wie Apoll heilte sie und sandte mit ihren Pfeilen sanften Tod oder jähes Verderben. Sie war schrecklich in ihrem Zorn (Niobe, Orion), forderte Menschenopfer (Iphigenie), beschützte aber auch unschuldig Verfolgte. Auf Artemis' alte Funktion als Fruchtbarkeitsgöttin verweist ihre Gleichsetzung mit der Geburtsgöttin Eileithyia. Später, als auch Apoll mit Helios gleichgesetzt wurde, erfolgte die Verschmelzung mit der Mondgöttin Selene. In der römischen Mythologie entsprach ihr die Göttin Diana. Der Artemiskult war wohl minoischen Ursprungs. In Kleinasien deckte sich ihr Kult mit dem der Großen Mutter. In Griechenland bestanden - entsprechend den unterschiedlichen Funktionen der Artemis - auch sehr verschiedenartige Kulte. Sie schützte Jugend und Jungfräulichkeit.
 
Die Attribute der Artemis sind Bogen, Pfeil und Köcher, Fackel, auch Tierfelle und Tiere (Hirschkuh).
 
Artemis findet sich seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. auf griechischen Vasen und Reliefs, als Statue und Statuette, zunehmend in kurzem Gewand. Unter den Statuen ragt die Artemis von Versailles hervor (römische Marmorkopie nach griechischem Original aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., Paris, Louvre) sowie die in vielen Kopien überlieferte Artemis von Ephesos, deren kleinasiatische Ursprünge sich in auffallenden Gestaltungsmerkmalen niederschlagen, die unterschiedlich gedeutet werden (als Vielzahl von Brüsten, Bocksbeutel u. a.). Artemis ist in römischer Zeit auch auf Wandbildern zu finden (Pompeji).
 
In der mittelalterlichen Kunst ist Artemis v. a. als Luna zusammen mit Apoll als Sol zu finden. Künstler der Neuzeit stellten Diana als Göttin der Jagd, beim Bad und bevorzugt die Begegnung zwischen Diana und Aktaion dar (Schule von Fontainebleau, J. M. Dinglinger, Tizian, A. Correggio, L. Cranach der Jüngere, Tintoretto, G. B. Tiepolo, J. Bruegel der Ältere, P. P. Rubens, Rembrandt, F. Boucher, T. Gainsborough, A. Böcklin, A. Renoir, C. Corot).
 
Literatur:
 
G. Bruns: Die Jägerin A. (1929);
 J. Wiesner: Olympos (1960);
 M. P. Nilsson: Gesch. der griech. Religion (3-41967-88, Bd. 1 Nachdr. ebd. 1992);
 E. Simon: Die Götter der Griechen (31985);
 W. F. Otto: Die Götter Griechenlands (81987).
 

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Ạr|te|mis (griech. Myth.): Göttin der Jagd.

Universal-Lexikon. 2012.