Bọcks|beu|tel 〈m. 5〉
1. bauchige, abgeplattete Flasche für Frankenweine
2. 〈fälschl. a.〉 der Wein selbst
[<Bock + Beutel; nach der Form der Flasche, die dem Hodensack eines Bocks nachgebildet ist]
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Bọcks|beu|tel, der [nach der Ähnlichkeit mit dem Hodensack eines Bocks]:
a) bauchige Flasche bes. für Frankenweine;
b) <o. Pl.> Frankenwein in Bocksbeuteln (a).
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I Bocksbeutel
[aus niederdeutsch Booksbüdel »Buchbeutel«], aus dem Überzug der Buchdecken gebildeter Beutel, besonders des Statutenbuchs der Hamburger Ratsherrn im 16. Jahrhundert (volkstümlich Bezeichnung auch für die Träger).
Bocksbeutel
[nach der Ähnlichkeit mit dem Hodensack eines Bockes (früher als Flüssigkeitsbehälter verwendet)], bauchig-runde, stark abgeflachte Weinflasche, in die die Qualitäts- und Prädikatsweine Frankens und des badischen Bereichs Tauberfranken abgefüllt werden sowie auch einige Weine aus den Baden-Badener Weinbauorten Neuweier, Steinbach, Umweg und Varnhalt (Bereich Ortenau), die das Recht, Bocksbeutel zu verwenden, einst vom Würzburger Fürstbischof erhalten hatten. Ähnliche Flaschen werden vereinzelt auch u. a. in Portugal (Mateus Rosé), Frankreich (Armagnac) und Chile verwendet. - Der Bocksbeutel gilt als Weiterentwicklung eines als Reiseflasche verwendeten flach gedrückten Kugelgefäßes mit kurzem Röhrenhals.
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Bọcks|beu|tel, der [nach der Ähnlichkeit mit dem Hodensack eines Bocks]: a) bauchige Flasche bes. für Frankenweine; b) <o. Pl.> Frankenwein in Bocksbeuteln (a).
Universal-Lexikon. 2012.