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Bruegel
Bruegel
 
['brɔɪgəl, niederländisch 'brøxəl], Brueghel, Breughel, flämische Malerfamilie:
 
 1) Abraham, getauft Antwerpen 28. 11. 1631, ✝ Neapel um 1690, Sohn von 3); malte dekorative Blumen- und Früchtestillleben.
 
 2) Jan, der Ältere, genannt Samtbruegel oder Blumenbruegel, * Brüssel 1568, ✝ Antwerpen 12. 1. 1625, Sohn von 4); reiste mehrere Male nach Italien und wurde 1597 Meister in Antwerpen. Er malte Landschaftsbilder auf kleinen Kupfertafeln, miniaturhaft fein, mit historischer oder genrehafter Staffage, v. a. aber Blumenstillleben. Für P. P. Rubens und andere Antwerpener Maler schuf er gelegentlich Landschaftshintergründe, Tierstaffagen und Blumendekorationen.
 
Literatur:
 
K. Ertz: Jan Brueghel der Ältere (1979).
 
 3) Jan, der Jüngere, * Antwerpen 13. 9. 1601, ✝ ebenda 1. 9. 1678, Sohn von 2); malte in der Art seines Vaters Landschaften und Blumenstillleben.
 
 4) Pieter, der Ältere, genannt Bauernbruegel, * Breda (?) zwischen 1525 und 1530, ✝ Brüssel 9. 9. 1569, Vater von 2) und 5); schuf, ausgehend von den grotesken Darstellungen des H. Bosch und der Landschaftskunst J. Patinirs, Sittenbilder sprichworthafter oder lehrhaft-moralischer Bedeutung. Die getreue Wiedergabe von Szenen des alltäglichen Lebens brachte er darin zu höchster Vervollkommnung und stand damit im Gegensatz zu der von Italien beeinflussten, in Antwerpen herrschenden Richtung des Romanismus. Bruegel hinterließ auch ein umfangreiches zeichnerisches Œuvre, v. a. Landschaften und Figurenkompositionen, angefertigt im Auftrag des Antwerpener Verlegers H. Cock als Vorlagen für Kupferstiche mit allegorisch-didaktischem Inhalt. Mit seinen Landschaftsbildern, die sich durch genaueste Naturbeobachtung auszeichnen, beeinflusste er grundlegend die niederländische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts.
 
Werke: Die Sprichwörter (1559; Berlin, Gemäldegalerie); Der Streit zwischen Karneval und Fasten (1559; Wien, Kunsthistorisches Museum); Turmbau zu Babel (1563; ebenda); Jäger im Schnee (1565; ebenda); Heuernte (1565; Prag, Národní Gallerie); Das Schlaraffenland (1567; München, Alte Pinakothek); Bauernhochzeit (um 1567; Wien, Kunsthistorisches Museum);Gleichnis von den Blinden (1568; Neapel, Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte).
 
Literatur:
 
B. Complete edition of the paintings, hg. v. F. Grossman (New York 31973);
 W. Stechow: B. (a. d. Engl., 1974);
 W. S. Gibson: B. (London 1977).
 
 5) Pieter, der Jüngere, genannt Höllenbruegel, * Brüssel um 1564, ✝ ebenda um 1638, Sohn von 4); ahmte in seinen Bildern mit Spukszenen, Bauernkirmessen, Winterlandschaften den Stil seines Vaters nach. Für die Landschaften von J. de Momper malte er oft die Figuren.

Universal-Lexikon. 2012.