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Bio|nik 〈f. 20; unz.〉 Wissenschaft, die die Grenzgebiete zw. Biologie u. Technik untersucht [verkürzt <Biologie + Technik]
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Bio|nik, die; - [zusgez. aus ↑ Biologie u. ↑ Technik, wohl beeinflusst von gleichbed. engl. bionics, zu bio- ↑ (bio-, Bio-) u. electronics = Elektronik]:
[angewandte] Wissenschaft, die technische, bes. elektronische Probleme nach dem Vorbild biologischer Funktionen zu lösen versucht.
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I Bionik
[Kurzwort aus Biologie und Technik] die, -, 1958 von J. E. Steele eingeführter Begriff für einen technisch orientierten interdisziplinären Wissenschaftszweig, dessen Ziel es ist, biologische Strukturen und Funktionen im Hinblick auf deren technischen Verwertbarkeit zu untersuchen und als Anregung für eigenständiges technisches Gestalten zu nehmen sowie zur Vervollkommnung vorhandener oder zur Schaffung neuer technischer Geräte, Konstruktionen, Systeme u. a. nutzbar zu machen. Die Strukturbionik untersucht dazu den strukturellen Aufbau biologischer Objekte und die Funktionsweise der unterschiedlichen Organe von Lebewesen, die Energetobionik die zur Aufnahme beziehungsweise Erzeugung, Übertragung, Speicherung und Wandlung von Energie (in der Elektrobionik von elektrischer Energie) dienenden Mechanismen. Die Informationsbionik untersucht die entsprechenden Mechanismen zur Aufnahme (Rezeptorbionik und Sensorbionik), Leitung, Speicherung und Verarbeitung von Information, wobei die Neurobionik sich mit der Funktion der Neuronen und des Nervensystems befasst, um Erfahrungen für die Entwicklung und den Bau von elektronischen Informationssystemen zu gewinnen. Beispiele für ausgeführte Konstruktionen: Flügelklappen nach Vogelvorbild, Überdachungskonstruktionen nach dem Bauprinzip der Schneckenhäuser, Schwingflossenvortrieb nach Art der Fischflosse, Bilderkennungsschaltung nach Art des Insektenauges, radioastronomisches Teleskop nach Art der Lichtsinnesorgane bei Krebsen. Eines der wichtigsten Ziele ist das »künstliche Blatt«, die technologische Nachahmung der Photosynthese.
I. Rechenberg: Evolutionsstrategie. Optimierung techn. Systeme nach Prinzipien der biolog. Evolution (1973);
H. Heynert: Grundlagen der B. (1976);
C. Mattheck: Design in der Natur. Der Baum als Lehrmeister (21993).
II
Bionik,
angewandte Wissenschaft, die technische (v. a. elektronische) Probleme nach dem Vorbild biologischer Funktionen zu lösen versucht.
III
Bionik
[Kurzwort auf Biologie und Technik] die, technisch orientierter interdisziplinärer Wissenschaftszweig, dessen Ziel es ist, biologische Strukturen und Funktionen im Hinblick auf deren technische Verwendbarkeit zu untersuchen. Geeignete biologische Strukturen werden als Anregung für eigenständiges technisches Gestalten herangezogen und zur Vervollkommnung vorhandener oder zur Schaffung neuer technischer Geräte, Konstruktionen, Systeme u.a. nutzbar gemacht. Speziell im Bereich der Computerwissenschaften untersucht die Informationsbionik die Mechanismen zur Aufnahme, Leitung, Speicherung und Verarbeitung von Information. Der Zweig der Neurobionik befasst sich mit der Funktion der Neuronen und des Nervensystems, um Erfahrungen für die Entwicklung und den Bau von elektronischen Informationssystemen zu gewinnen (neuronale Netze).
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Bio|nik, die; - [zusgez. aus Biologie u. Technik, wohl beeinflusst von gleichbed. engl. bionics, zu bio- (↑bio-, ↑Bio-) u. electronics = Elektronik]: [angewandte] Wissenschaft, die technische, bes. elektronische Probleme nach dem Vorbild biologischer Funktionen zu lösen versucht: Der junge Maschinenbauingenieur forscht am Institut für B. und Evolutionstheorie an der TU Berlin, das in seiner Art einzigartig in Deutschland ist; der Leiter, Prof. Ingo Rechenberg, gilt als Pionier der B. (Tagesspiegel 14. 3. 99, 15).
Universal-Lexikon. 2012.