Hauptstadt von Venezuela
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Ca|rạ|cas:
Hauptstadt Venezuelas.
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Carạcas,
Hauptstadt von Venezuela, 920 m über dem Meeresspiegel, im Hochtal des Río Guaire in der nördlichen Küstenkordillere, (2000) 1,976 Mio. Einwohner (Groß-Caracas 3,44 Mio. Einwohner), die sich »Caraceños« nennen; durch Autobahnen mit der industrialisierten Zone bis Valencia sowie mit der Hafenstadt La Guaira, dem internationalen Flughafen Maiquetía und den Badeorten an der karibischen Küste verbunden. Caracas wurde, besonders seit dem Zweiten Weltkrieg, zu einer der modernsten Städte Südamerikas ausgebaut, mit zahlreichen über das Stadtgebiet verteilten Hochhausvierteln, mehreren Stadtautobahnen und seit 1983 U-Bahn-Linien in der westlichen Stadthälfte. Die ehemaligen Elendsviertel (Barrios) verschwinden und werden durch mehrgeschossige Bebauung ersetzt, durch weitere Zuwanderer entstehen jedoch ständig neue. Regierung und Parlament, die obersten Gerichte und sieben Universitäten (die älteste 1725 gegründet) haben ihren Sitz in Caracas, daneben wissenschaftliche Akademien, Museen, Bibliotheken, Planetarium; Erzbischofssitz; die Stadt ist Zentrum des Binnen- und Außenhandels, bedeutender Industriestandort (besonders Textil-, Leder-, Metallverarbeitung, Maschinen- und chemische Industrie).
Durch die Erdbeben sind nur wenige kolonialzeitliche Bauten erhalten. Die Kathedrale ist eine fünfschiffige Basilika, 1614 begonnen, 1664-74 barockisiert, Fassade 1710-13, Glockenturm 18. Jahrhundert Das Panteón Nacional, eine im 19. Jahrhundert umgebaute ehemalige Kolonialkirche, ist Mausoleum S. Bolívars. Das Capitol, ein Hauptwerk neoklassizistischer Baukunst in Caracas, wurde 1877, das Stadttheater 1881 fertig gestellt. In der modernen Universitätsstadt schuf C. R. Villanueva das Stadion (1952), die Aula Magna (1960; mit frei unter der Decke schwebenden Tonreflektoren von A. Calder) und das Gebäude der Architekturfakultät. Das Centro Simón Bolívar mit den »Torres del Silencio« (1950) errichtete S. Domínguez.
Caracas, nach dem Namen eines in der Gegend ansässigen Indianerstammes benannt, wurde 1567 von Diego de Losada als Santiago de Leọ́n de Carạcas gegründet und war 1731-1810 Sitz des spanischen Generalkapitanats Caracas. Die Geburtsstadt S. Bolívars, 1755 und 1812 von schweren Erdbeben heimgesucht, bildete ein Zentrum des Unabhängigkeitskampfes und wurde 1831 Hauptstadt der Republik Venezuela.
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Ca|rạ|cas: Hauptstadt Venezuelas.
Universal-Lexikon. 2012.