Messer
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Dolch [dɔlç], der; -[e]s, -e:kurze Stichwaffe mit spitzer, meist zweischneidiger Klinge:
den Dolch ziehen, zücken.
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Dọlch 〈m. 1〉 kurze, meist zweischneidige Stichwaffe; Sy Faustdegen [<tolgken, dolgken, dollich (16. Jh.); zu idg. *dhelg- „stechen, Nadel“; vielleicht beeinflusst von lat. dolo „Stockdegen, Stilett“]
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Dọlch , der; -[e]s, -e [frühnhd., H. u.]:
1. Stichwaffe mit kurzer, fest stehender, spitzer, meist zweischneidiger Klinge:
den D. ziehen, zücken;
er hat ihr den D. in die Brust gestoßen.
2. (ugs.) Messer.
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I Dolch,
kurze Stichwaffe mit fest stehender, spitzer, zweischneidiger oder mehrkantiger Klinge für den Nahkampf. Der Dolch gehört zu den ältesten Waffenarten. Ursprünglich aus Stein, Knochen oder Holz hergestellt, wurde er nach dem Aufkommen der Erzverarbeitung aus Metall (Kupfer, Bronze, Eisen, Stahl) gefertigt. Seit der Bronze- und Eisenzeit trat der Dolch zwar als Waffe gegenüber dem Schwert und als Werkzeug gegenüber dem Messer zurück, behielt jedoch in einigen Kulturen seine Bedeutung als Abzeichen einer gesellschaftlichen Sonderstellung. Zeremonial- und Prunkdolche gab es z. B. in Mykene, in der europäischen Bronzezeit (Dolchstab oder der »Antennendolch« mit hufeisenförmigem Griff in Westeuropa, besonders charakteristisch für die späte Hallstattzeit), in Rom (Hoheitszeichen römischer Kaiser, der Prätorianerpräfekten, Ehrenzeichen der Militärtribunen) oder in China (Dolche mit Jadeklingen und verzierten Bronzegriffen seit dem 2. Jahrtausend, später auch aus Eisen). Die Nomadenvölker schickten Prunkdolche als Tributgeschenke nach China. In Japan gehörte der einseitig geschliffene Dolch (Kurzschwert) zur Ausstattung des Samurai für Nahkampf und rituellen Freitod; daneben gab es Dolche für die adlige Dame und Dolchmesser. Aus Eisen geschmiedeten Dolchen wird vielfach eine kunstvolle Form gegeben: Kris der Indonesier mit wellenförmiger Klinge, Krummdolch, z. B. in Indien, mit gekrümmter Klinge, Ringdolch, z. B. der Bassari, mit ringförmigem Griff, Katar (Kuttar) in Indien mit rahmenförmigem Griff und zwei Querstreben. - Auch bei den Naturvölkern finden sich Dolche; bei südamerikanischen Stämmen werden z. B. Dolche verwendet, die aus Bambus- oder Hirschhornsplittern (in einen Holzschaft eingedornt) gefertigt sind, in Australien neben spitzen Holzdolchen auch Steindolche.
Von der Mitte des 13. bis zum 17. Jahrhundert war der Dolch in Europa eine weit verbreitete Kriegs- und Jagdwaffe. Im Spätmittelalter wurde er von den Rittern als zusätzliche Waffe (»Panzerstecher«, »Gnadengeber«) am Gürtel getragen; zu den Haupttypen gehörten zu dieser Zeit (entsprechend den Knaufformen) Scheiben-, Nieren-, Antennen- und Ringdolche. Im 15. und 16. Jahrhundert waren der Landsknechtsdolch und der Schweizerdolch gebräuchlich. Als Hilfswaffe zur Abwehr gegnerischen Dolchstöße dienten seit Anfang des 16. Jahrhunderts »Linkehanddolch« und »Dolchbrecher«. Mit dem verstärkten Einsatz der Handfeuerwaffen gegen Ende des 17. Jahrhunderts verlor der Dolch allmählich seine Bedeutung, in Italien hielt er sich in Form des Stiletts. Im Ersten Weltkrieg verwendete man den Dolch erneut als Nahkampfwaffe (Grabendolch). Als dekorative Traditionswaffe hat sich der Dolch bis in die heutige Zeit gehalten.
Dọlch,
Josef, Erziehungswissenschaftler, * München 11. 3. 1899, ✝ Saarbrücken 23. 5. 1971; bearbeitete Fragen der historischen Pädagogik und der Didaktik.
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Dọlch, der; -[e]s, -e [frühnhd., H. u.]: 1. Stichwaffe mit kurzer, fest stehender, spitzer, meist zweischneidiger Klinge: den D. ziehen, zücken; Auf dem Bett lag, angezogen, Karl Concon auf dem Rücken. Jemand hatte ihm einen D. in die Brust gestoßen, bis ans Heft (Simmel, Stoff 353). 2. (ugs.) Messer.
Universal-Lexikon. 2012.