Akademik

Troll
Kobold; Gnom

* * *

Trọll 〈m. 1
1. 〈nord. Myth.〉 dämonisches Wesen, Unhold
2. 〈Jägerspr.〉 Trab (vom Schalenwild)
[<mhd. trolle „Tölpel, ungeschlachter Mensch, gespensterhaftes Ungetüm“ <anord. troll „Unhold“; → trollen, treten]

* * *

Trọll, der; -[e]s, -e [aus dem Skand. (vgl. schwed. troll), vermischt mit älter Troll, mhd. troll (wohl zu trollen) = grober, ungeschlachter Kerl] (bes. nord. Mythol.):
dämonisches Wesen, das männlich od. weiblich sein, die Gestalt eines Riesen od. eines Zwergs haben kann.

* * *

I
Trọll
 
[aus dem Skandinavischen], germanische Mythologie: Sammelbezeichnung für Dämonen beiderlei Geschlechts in Riesen- oder Zwergengestalt.
II
Trọll,
 
Erdgas- und Erdölfeld im norwegischen Sektor der Nordsee, etwa 100 km westlich von Bergen; 1979 entdeckt. Die gewinnbaren Vorräte wurden Ende 1996 mit 1 268 Mrd. m3 Erdgas (größtes Offshore-Erdgasvorkommen Europas) sowie mit 105,6 Mio. m3 Erdöl und 0,4 Mio. t Kondensat angegeben; Erdölfördertest seit 1990, seit 1995 reguläre Ölproduktion, Erdgasgewinnung seit 1991, starke Erweiterung der Förderkapazität seit 1996; Pipelines zum norwegischen Festland und nach Seebrügge.
III
Trọll,
 
1) Carl, Geograph, * Gabersee (heute zu Wasserburg am Inn) 24. 12. 1899, ✝ Bonn 21. 7. 1975, Bruder von 3); unternahm Forschungsreisen u. a. in Südamerika, Mexiko, Äthiopien und Ostafrika; nahm an der Nanga-Parbat-Expedition von 1937 teil; 1929 Professor in Berlin, 1938 in Bonn. 1960-64 Präsident der Internationalen Geographischen Union. In seinem umfassenden, v. a. naturgeographischen Erscheinungen gewidmeten Lebenswerk (etwa 360 Veröffentlichungen) beschäftigte er sich besonders mit Fragen der Geomorphologie (v. a. Quartärmorphologie des Alpenvorlands und Periglazialmorphologie der Hochgebirge), Vegetationsgeographie, Klimatologie sowie Luftbildinterpretation und entwickelte ein System der Landschaftsökologie und der vergleichenden Geographie der Hochgebirge (dreidimensionale Betrachtung auf ökologischer Grundlage). Er begründete die Zeitschrift »Erdkunde« (1947) und mehrere Veröffentlichungsreihen.
 
Literatur:
 
H. Lautensach: C. T., ein Forscherleben, in: Erdkunde, Bd. 13 (1959);
 
Argumenta geographica. Festschr. C. T. zum 70. Geburtstag, hg. v. W. Lauer (1970);
 W. Lauer: C. T., Naturforscher u. Geograph, in: Erdkunde, Bd. 30 (1976).
 
 2) Thaddäus, eigentlich Hans Bayer, Schriftsteller, * Stuttgart 18. 3. 1914, ✝ (Selbstmord) ebenda 5. 7. 1980; Verfasser von Feuilletons, Essays, Theaterkritiken, Hörspielen und Satiren sowie von heiteren Erzählungen und Romanen; v. a. bekannt durch seine Bücher über Württemberg (»Deutschland, deine Schwaben«, 1967; »Preisend mit viel schönen Reden«, 1972).
 
 3) Wilhelm, Botaniker, * München 3. 11. 1897, ✝ Mainz 29. 12. 1978, Bruder von 1); Professor in München (1931-33), Halle (Saale) und Mainz (ab 1946); widmete sich v. a. der Systematik und Morphologie der Pflanzen. Nach dem Werk »Organisation und Gestalt im Bereich der Blüte« (1928) befasste er sich v. a. mit der morphologischen Typologie, nach der sich die Mannigfaltigkeit der biologischen Gestaltung auf bestimmte Grundzüge (»Typen« oder »Baupläne«) zurückführen lässt. Weite Verbreitung fand sein Lehrbuch auf vergleichend biologischer Grundlage »Allgemeine Botanik« (1948, ab der 4. Auflage 1973 bearbeitet von K. Höhn).

* * *

Trọll, der; -[e]s, -e [aus dem Skand. (vgl. schwed. troll), vermischt mit älter Troll, mhd. troll (wohl zu ↑trollen) = grober, ungeschlachter Kerl] (bes. germ. Myth.): dämonisches Wesen, das männlich od. weiblich sein, die Gestalt eines Riesen od. eines Zwergs haben kann.

Universal-Lexikon. 2012.