Bak|te|rio|lo|gie 〈f. 19; unz.〉 Wissenschaft von den Bakterien, Erforschung der Bakterien [<Bakterium + grch. logos „Lehre, Kunde“]
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Lehre von den Bakterien.
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Bakteriologie
die, -, Bakteri|enkunde, die Lehre von den Bakterien, ein Teilgebiet der Mikrobiologie. Während sich die allgemeine Bakteriologie mit Morphologie, Physiologie, Vermehrung, Vererbung, Verbreitung und Systematik der Bakterien befasst, untersucht die angewandte Bakteriologie v. a. Möglichkeiten zur Bekämpfung und zur Nutzung der Bakterien. Teilgebiete sind die medizinische Bakteriologie, die sich mit human- und tierpathogenen Bakterien beschäftigt, die phytopathologische Bakteriologie, die die Erreger von Pflanzenkrankheiten erforscht, sowie die Bodenbakteriologie, die im Boden lebende Bakterien und ihre Wechselwirkungen mit anderen Organismen untersucht. Die industrielle Bakteriologie als Teilgebiet der industriellen Mikrobiologie untersucht Möglichkeiten der Nutzung bakterieller Leistungen zur Produktion pharmazeutischer Produkte, Nahrungs- und Genussmittel, Chemikalien u. a. Stoffe und bringt sie zur Anwendung. (Biotechnologie)
Geschichtliches:
Nach den ersten Theorien über kleinste Lebewesen als Erreger von Krankheiten (z. B. des Sumpffiebers; Varro, 35 v. Chr.) und der ersten mikroskopischen Darstellung von Mikroorganismen (A. van Leeuwenhoek, 1676) entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die wissenschaftliche Bakteriologie; 1837 erschienen L. Pasteurs Arbeiten über die Milchsäure- und Alkoholgärung; der eigentliche Aufschwung der Bakteriologie ist jedoch R. Koch zu verdanken, der 1876 die Sporen des Milzbrandbazillus, 1882 die Tuberkelbakterien und 1883 die Cholerabakterien entdeckte.
H. Fey: Kompendium der allg. medizin. B. (1978);
P. Singleton: Einf. in die B. (a. d. Engl., 1995).
Zeitschriften: Journal of Bacteriology (Baltimore, Md., 1916 ff.);
Journal of Applied Bacteriology (Oxford 1938 ff.);
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Universal-Lexikon. 2012.