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Schiffshebewerk
Schleuse

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Schịffs|he|be|werk 〈n. 11Anlage zum Heben u. Senken von Schiffen mittels eines heb- u. senkbaren Troges

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Schịffs|he|be|werk, das (Wasserbau):
Anlage mit sehr großen, mit Wasser gefüllten, einem Trog ähnlichen Behältern, in die Schiffe hineinfahren, u. Schienen, auf denen sich diese Behälter bewegen, wodurch ermöglicht wird, dass Schiffe sehr große Niveauunterschiede zwischen zwei Abschnitten einer Binnenwasserstraße überwinden.

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Schiffshebewerk,
 
Hebewerk, früher Schiffshebebühne, Bauwerk zur Förderung von Schiffen über eine Gewässerstufe mit großer Höhendifferenz (heute meist über 30 m) in einem wassergefüllten Trog (seltener auf einem Wagen: Trockenförderung), wobei Trog und Kanal durch wasserdichte Tore abgeschlossen werden müssen. Man unterscheidet Senkrecht- und Schräghebewerke. Bei den Schräghebewerken wird der Trog mit dem Schiff quer (z. B. bei Arzweiler im Rhein-Marne-Kanal) oder längs zur Fahrtrichtung eine geneigte Ebene hinauf- beziehungsweise hinuntergehievt. Bei dem in Frankreich entwickelten System der Wasserböschung (Pente d'eau im Canal de Montech, ein Seitenkanal der Garonne; erbaut 1976), bei dem die Gefällstrecke des Kanals von einer u-förmigen, betonierten, sanft geneigten Rinne gebildet wird, wird ein keilförmiger Wasserkörper, auf dem das Schiff schwimmt, durch eine seitlich gut abdichtende Platte (am hohen Teil des Wasserkörpers) mittels an beiden Ufern fahrender Maschinen den Hang hinaufgeschoben (beziehungsweise hinuntergelassen). Nur das Wasser im oberen Kanalniveau muss durch ein Abschlusstor zurückgehalten werden, im unteren Niveau staut es die geneigte Rinne. Bei den gebräuchlicheren Senkrechthebewerken gibt es drei Arten: Beim Schwimmerhebewerk wird der Trog von zwei oder mehr senkrechten, zylinderförmigen Schwimmern getragen, die sich in gemauerten und betonierten Schächten - je nach deren Füllung mit Wasser - auf- und abbewegen. Beim Gegengewichtshebewerk ist der Trog durch über Seilscheiben laufende Drahtseile mit Gegengewichten verbunden, die die Troglast so ausgleichen, dass beim Heben nur Massen- und Reibungswiderstände zu überwinden sind. Hydraulische Schiffshebewerke oder Druckwasserhebewerke (auch Presskolbenhebewerke) sind Doppelschiffshebewerke mit zwei kleinen Trögen, auf die der zum Heben erforderliche Druck jeweils durch den Kolben eines mit Wasser gefüllten Zylinders übertragen wird und die sich nach dem Prinzip der hydrostatischen Waage gegenseitig im Gleichgewicht halten.
 
Geschichte:
 
Vorläufer der Schiffshebewerke waren die in den Niederlanden im 17. Jahrhundert angewendeten verschiedenen Einrichtungen, mit denen Schiffe gehoben werden konnten, um seichte oder versandete Stellen der Wasserstraßen zu passieren, wie die »Kamele« (Holzkästen an beiden Seiten des Schiffes, die in geflutetem Zustand mit dem Schiff verbunden und dann leer gepumpt wurden). Das erste Schiffshebewerk im heutigen Sinne baute der sächsische »Kunstmeister« (Bergmaschineningenieur) Johann Friedrich Munde (* 1743, ✝ 1798) in einem Kanal von Großschirma nach Halsbrücke bei Freiberg für 8-m-Erzkähne, die mithilfe von Winden 7 m gehoben beziehungsweise abgesenkt wurden (bis 1868 in Betrieb). Ein wesentlich größeres Schiffshebewerk entstand 1838 am Grand Western Canal in Somerset, England.
 
Literatur:
 
H.-W. Partenscky: Binnenverkehrswasserbau. S. (1984).

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Schịffs|he|be|werk, das (Wasserbau): Anlage mit sehr großen, mit Wasser gefüllten, einem Trog ähnlichen Behältern, in die Schiffe hineinfahren, u. Schienen, auf denen sich diese Behälter bewegen, wodurch ermöglicht wird, dass Schiffe sehr große Niveauunterschiede zwischen zwei Abschnitten einer Binnenwasserstraße überwinden.

Universal-Lexikon. 2012.