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Epik
erzählende Dichtung

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Epik ['e:pɪk], die; -:
erzählende Vers- und Prosadichtung:
die Epik des Mittelalters.
Syn.: 1Dichtung, Prosa.

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Epik 〈f. 20; unz.; Lit.〉 Gattung der erzählenden Vers- u. Prosadichtung [zu lat. epicus „episch“; → Epos, Erzählkunst]

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Epik, die; - [zu episch] (Literaturwiss.):
literarische Gattung, die jede Art von Erzählung in Versen od. Prosa umfasst.

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Epik
 
[griechisch] die, -, Sammelbegriff für jede Art erzählender Dichtung in Prosa oder Versen. Epik ist neben Lyrik und Dramatik (Drama) eine der drei literarischen Grundgattungen. Goethe (»Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des west-östlichen Divans«, 1819) charakterisierte die Epik als die mittlere der drei »Naturformen der Poesie«, als die »klar erzählende«, die weniger subjektiv als die »enthusiastisch aufgeregte« Lyrik und nicht so objektiv wie die »persönlich handelnde« Dramatik sei. In der Epik werden als vergangen angenommene Geschehnisse vergegenwärtigt, als Erzählzeit wird daher vorwiegend das epische Präteritum verwendet, seltener das historische Präsens. - Der Epiker ist nicht durch Grenzen von Raum und Zeit eingeengt wie der Dramatiker; er kann zeitdehnend, zeitraffend oder zeitdeckend erzählen, sich der Technik der Rückblende bedienen oder durch Vorausdeutung künftige Ereignisse vorwegnehmen. Die epischen Grundformen (Erzählweisen) treten meist vermischt auf; Basis aller Epik ist der zeitraffende Bericht. Zeitdehnend wirken Beschreibung und Erörterung. Annähernd zeitdeckend ist die epische Szene, zu der neben dem direkten Gespräch auch indirekte Redeformen, erlebte Rede und innerer Monolog gehören.
 
Die Epik, die zum Teil erst nach längerer mündlicher Überlieferung niedergeschrieben wurde, in der Regel jedoch als literarische Buchepik entstand, kann nach verschiedenen Gesichtspunkten untergliedert werden, z. B. in einfache Formen (Legende, Sage, Märchen) und Kunstformen verschiedenster Gattungen: Zur Großepik zählen Epos, Saga und als späteste Form der Roman; zur Kurzepik gehören Novelle, Erzählung (im engeren Sinn), Kurzgeschichte, Anekdote, Fabel, Parabel, die episch-lyrischen Mischformen wie Idylle, Romanze, Ballade und allgemein die Verserzählung. Die Großformen ergeben sich meist aus der Auffächerung der erzählten Vorgänge in Vordergrundhandlung und Hintergrundgeschehen, oft auch in mehrere Handlungsstränge oder selbstständige Episoden; dazu kommen Figurenreichtum, eine Fülle von Ereignissen, auch reflektierende Einlagen und Ausführlichkeit im Einzelnen, die »epische Breite«. Die Kurzformen der Epik sind auf einen Handlungsstrang konzentriert, oft ist ihre Komposition auf den Schluss ausgerichtet.
 
Mit einer Theorie der Epik befassten sich erstmals Platon und v. a. Aristoteles; sie beschränkte sich bis ins 18. Jahrhundert auf normative oder beschreibende Angaben zum Epos. Seitdem wurde sie entweder als Abgrenzung der Epik von anderen Grundgattungen, insbesondere von der Dramatik, versucht, so etwa von Goethe und Schiller (»Über epische und dramatische Dichtung«, gedruckt 1827, und im Briefwechsel), oder im Blick auf einzelne Erscheinungsformen und Gattungen ausgebaut. (Erzählen)
 
Literatur:
 
K. Friedemann: Die Rolle des Erzählers in der E. (1910, Nachdr. 1977);
 G. Lukács: Die Theorie des Romans (1920,Neuausg. 1994);
 W. Flemming: E. u. Dramatik (Neuausg. 1955);
 
Probleme des Erzählens in der Weltlit., hg. v. F. Märtini (1971);
 Heinrich Meyer: Die Kunst des Erzählens (Bern 1972);
 
Erzählforschung, hg. v. W. Haubrichs, 3 Bde. (1976-78);
 
Erzählung u. Erzählforschung im 20. Jh., hg. v. R. Kloepfer u. G. Janetzke-Dillner (1981);
 
Erzählforschung, hg. v. E. Lämmert (1982);
 E. Lämmert: Bauformen des Erzählens (56.-57. Tsd. 1991);
 F. K. Stanzel: Typ. Formen des Romans (121993).
 

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Epik, die; - [zu ↑episch]: literarische Gattung, die jede Art von Erzählung in Versen od. Prosa umfasst.

Universal-Lexikon. 2012.