Zemlịnsky
[-ki], Alexander von, österreichischer Komponist, * Wien 14. 10. 1871, ✝ Larchmont (N. Y.) 15. 3. 1942; wurde 1904 Kapellmeister an der Wiener Volksoper, leitete ab 1920 eine Meisterklasse für Komposition an der Deutschen Musikakademie in Prag, war 1927-30 Kapellmeister an der Kroll-Oper in Berlin, daneben Lehrer an der Berliner Musikhochschule. 1938 emigrierte er in die USA. Seine lyrische, klanglich differenzierte, von G. Mahler beeinflusste Tonsprache führte mit ihrer gesteigerten Chromatik bis an die Grenze des Umbruchs zur Atonalität, die dann von seinem Schüler A. Schönberg nach 1908 überschritten wurde. Zemlinsky schuf neben Opern und Orchesterwerken Kammermusik, Chorwerke, zahlreiche Lieder und Gesänge in verschiedenen Besetzungen.
Werke: Opern: Kleider machen Leute (1910; nach G. Keller); Eine florentinische Tragödie (1917; nach O. Wilde); Der Geburtstag der Infantin (1922; nach O. Wilde); Der Zwerg (1922; nach O. Wilde); Der Kreidekreis (1933; nach Klabund); König Kandaules (um 1934; nach A. Gide; vollendet von Antony Beaumont, Uraufführung 1996).
Orchesterwerke: drei Sinfonien (1891; 1896; »Lyrische Symphonie« für Sopran, Bariton und Orchester, 1923; nach R. Tagore).
Ausgabe: A. Zemlinsky, Briefwechsel mit Arnold Schönberg, Anton Webern, Alban Berg und Franz Schreker, herausgegeben von H. Weber (1995).
W. Loll: Zw. Tradition u. Avantgarde. Die Kammermusik A. Z.s (1990);
U. Sommer: A. Z. Der König Kandaules (1996).
Universal-Lexikon. 2012.