Voltẹrra
[v-], Stadt in der Provinz Pisa, Italien, 555 m über dem Meeresspiegel, im toskanischen Hügelland in beherrschender Höhenlage, 12 400 Einwohner; Bischofssitz; Salinen, kunsthandwerkliche Alabasterverarbeitung; Fremdenverkehr.
Schroffe Erosionsformen bestimmen den Landschaftscharakter und bedrohen durch Abbrechen der Steilwände besonders nördlicher Teile der Stadt. Etruskische Baureste, darunter die zum Teil sehr gut erhaltenen Stadtmauern (mit zwei Toren; wohl Ende des 5. Jahrhunderts; im 4./3. Jahrhundert v. Chr. erweitert); Reste eines römischen Theaters; Palazzo dei Priori (1208-54), Palazzo Pretorio (13. Jahrhundert); Dom (12./13. Jahrhundert; im 16. Jahrhundert umgebaut) mit Fassade von N. Pisano und oktogonalem Baptisterium (1284); weitere Kirchen aus dem 13.-15. Jahrhundert; Festung (14./15. Jahrhundert).
Volterra, das etruskische Velạthri und römische Volatẹrrae, war Mitglied des etruskischen Zwölfstädtebundes, später römisches Municipium; seit dem 5. Jahrhundert Bischofssitz, in fränkischer Zeit Sitz eines Grafen. Im 12. Jahrhundert erlangte es kommunale Freiheit, 1361 fiel es an Florenz.
Voltẹrra
[v-],
1) Daniele da, italienischer Maler und Bildhauer, Daniele da Volterra.
2) Vito, italienischer Mathematiker und Physiker, * Ancona 3. 5. 1860, ✝ Rom 11. 10. 1940; 1892 Professor der Mechanik in Turin, 1900-31 Professor in Rom. Volterra leistete wichtige Beiträge zur Funktionalanalysis, zur Theorie der Differenzial- und Integralgleichungen (Volterra-Integralgleichungen) sowie zu mathematischen Anwendungsgebieten wie der Mechanik, Elastizitätstheorie, Potenzialtheorie und Biomathematik.
Ausgabe: Opere matematiche, 5 Bände (1954-62).
Universal-Lexikon. 2012.